Fußball

09/35 verpasst Sieg im Spitzenspiel

Der ansonsten nicht groß auffällige Aydin Türksoy brachte die Wermelskirchener gegen Velbert in Führung.
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Der ansonsten nicht groß auffällige Aydin Türksoy brachte die Wermelskirchener gegen Velbert in Führung.
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Landesliga: 2:2 der Wermelskirchener gegen Velbert – FCR gewinnt mit 3:1 in Steele

Von Fabian Herzog und Andreas Dach

SV 09/35 Wermelskirchen – SC Velbert 2:2 (1:1). Teile der Mannschaft waren schon in die Kabine geschlichen. Einigermaßen frustriert, weil ein möglicher Sieg in einem Spitzenspiel erneut möglich gewesen wäre. Fünf Minuten vor dem Ende war Eray Yigiter aber mit einem Foulelfmeter an Velberts Schlussmann Tim Höppner gescheitert, nachdem er diesen selbst rausgeholt hatte. Aber eben um den Pechvogel aufzubauen, der sich nach dem Schlusspfiff an der Eckfahne am liebsten in einem Loch vergraben hätte, versammelte Sebastian Pichura noch einmal seine gesamte Mannschaft auf dem Platz um sich. Eine starke Geste des Trainers, die zeigt, wie intakt der SV 09/35 ist. 

Aufgebaut werden musste Keeper Martin Schoberth zwar nicht, dafür ist der 39-Jährige viel zu lange im Geschäft. Aber auch ihm war ein folgenschwerer Patzer unterlaufen. Statt einen Rückpass nach vorne zu schlagen, spielte er diesen Alper Islam in den Fuß, der zum 2:1 einschieben konnte (57.). „Das ist eben das Schicksal eines Torwarts“, sagte Schoberth. „Wenn einem Feldspieler das passiert, hat das selten so eine Auswirkung.“

Auf dem durch die anhaltenden Regenfälle schwer bespielbaren Kunstrasen hatten tatsächlich viele Akteure auf beiden Seiten Probleme bei der Ballkontrolle. Für jeweils einen auf beiden Seiten galt dies freilich nicht: Andri Buzolli, der für die Gäste sehenswert das 1:1 erzielte (36.), stellte seine Extraklasse immer wieder unter Beweis. Dem hatte Wermelskirchen einen bärenstarken Umut Demir entgegenzusetzen. Der Kapitän hatte bei der Entstehung von Aydin Türksoys frühem 1:0 (4.) die Füße im Spiel und glich später zum 2:2 aus (75.). Trotzdem überlies er Yigiter beim Strafstoß den Vortritt. „So ist die Rangordnung bei den Elfmetern“, sagte Demir. „Und wenn sich Eray gut fühlt. . .“ Yigiter bestätigte dies – und ärgerte sich maßlos: „Ich dachte, ich mache ihn rein, und wir nehmen die drei Punkte mit. Aber so ist es mies gelaufen.“

Alles andere als rund ist auch das Engagement von Pascal Königs in Wermelskirchen gelaufen. Im Winter als erfahrener Keeper verpflichtet, ist das Kapitel nach einer Meinungsverschiedenheit im Training zwischen Pichura und ihm schon wieder beendet. „Ich renne niemandem hinterher“, sagte der Coach, der sich viel lieber mit dem Rest seiner Mannschaft beschäftigt. „Was uns diese Saison noch fehlt, ist Reife. Deswegen lassen wir in solchen Spielen Punkte liegen. Aber die holen wir uns nächste Saison zurück.“

FCR-Kapitän Adis Babic musste noch im ersten Durchgang verletzt ausgewechselt werden.

SpVgg. Steele – FC Remscheid 1:3 (1:1). Wille war gefragt. Der unbedingte Drang, den eigenen Schweinehund zu überwinden. Das gelang dem FCR, der nur wenige Tage nach dem Kraftakt in Vohwinkel einen weiteren folgen ließ. Auf dem letzten Zahnfleisch brachte man, taktisch gut eingestellt und mit ein wenig Glück, einen Sieg bei einem Gegner über die Runden, der nicht in die Rubrik selbstverständlich fällt. Schon gar nicht bei den Essenern, denen man nicht nachsagt, zu den Lieblingsgegnern der Bergischen zu gehören.

Endgültige Klarheit brachte der mustergültig herausgespielte dritte Treffer durch Germano Bonanno (85.), der seine gute Form bestätigte. Eine Riesenerleichterung, als die Partie auf des Messers Schneide stand. „Die Jungs sind nicht mit den Beinen gelaufen, sondern mit dem Herzen“, lobte Trainer Marcel Heinemann. Die frühe Führung, herausgeschossen durch einen direkten Freistoß von Michele Buscemi (15.), war von Steele in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus kurzer Distanz ausgeglichen worden. Die zweite Hälfte wurde von den Gastgebern dominiert, die Nadelstiche aber setzte der FCR. Hammza Al Khalil in Gerd-Müller-Manier mit der Pike (80.) und eben Bonanno sorgten für Klarheit. Einige waren am Ende kaum noch in der Lage, ohne Krämpfe vom Platz zu gehen. Dafür aber glücklich.

Aufstellungen

SV 09/35: Schoberth, Vlasiuc, Circir, August, Demir, Paß (78. Anderson), Raufeiser, Yigiter, Fronia (68. Lilliu), Türksoy, Mampuya (78. Eryürük).

FCR: Horn, Blume, Babic (43. Kirschsieper, 64. H. Al Khalil), Kacmaz, Lüttenberg, Saibert, Shavershyan, Buscemi, A. Al Khalil, Bonanno (90. Bamberg), Zupo (66. Di Donato).

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