Gemeinden

„Wir brauchen aber auch Gebäude“

Albrecht Keller ist Pfarrer in den Gemeinden Dhünn und in Dabringhausen.
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Albrecht Keller ist Pfarrer in den Gemeinden Dhünn und in Dabringhausen.

Rund 70 Interessierte kamen zur Gemeindeversammlung in Dhünn.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Die Menschen in Dhünn haben Gesprächsbedarf. Traditionell ist die Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde im Dorf ein Ort, an dem mitgeredet wird. „Wir haben eine lebendige Gemeinde“, befand Pfarrer Albrecht Keller.

Die Zeiten unter dem Kirchendach sind jedoch stürmisch: Gerade erst hat die Gemeinde in Dhünn 35 Prozent ihrer Pfarrstelle abgeben müssen. Pfarrer Albrecht Keller ist mit 60 Prozent in Dabringhausen im Einsatz, mit 40 Prozent in Dhünn. Das sei zeitlich gesehen eine echte Herausforderung, berichtete Keller. „Ich habe in dieser Zeit aber auch einen wichtigen Eindruck gewonnen: Ihr seid als Gemeinde ungewöhnlich begabt und behaltet das nicht für euch.“ So würde die Gemeinde gerne einen Diakon einstellen – wie in Dabringhausen. „Das ist vom Tisch. Dafür haben wir kein Geld“, überbrachte Keller die Nachrichten aus dem Kirchenkreis.

Genauso brachte die Gemeinde für die aktuelle Gottesdienstregelung neue Impulse mit. Damit beide Gemeinden sonntags einen Gottesdienst feiern können, predigt Albrecht Keller aktuell um 9.30 Uhr in Dhünn und um 11.15 Uhr in Dabringhausen. „Das wollen wir erstmal bis zu den Sommerferien beibehalten“, erklärte er.

In der Gemeinde gehen die Meinungen darüber auseinander: Es sei möglich, an den beiden Orten im Wechsel Gottesdienst zu feiern, befanden die einen. Ein Gottesdienst am Sonntag in Dhünn sei wichtig, befanden die andern. „Ich wünsche mir, dass wir fröhliche Gottesdienste feiern, mit moderner Musik und Tanz“, erklärte ein Besucher. Keller nahm die Idee auf: „Es wäre toll, wenn sich ein Gottesdienst-Team gründen würde“, regte er an und berichtete von anderen Projekten, die mit Presbyterium und CVJM überlegt würden: Gottesdienste unter freiem Himmel, ein Bauwagen mit Angeboten für Dhünn und Dabringhausen, Andachten an verschiedenen Orten im Dorf. Bald werde es wieder einen Kindergottesdienst  geben.

Einen Einblick in die Kasse gab Friedhelm Hinrichs: Mit einem Minus von 46 000 Euro habe die Gemeinde in diesem Jahr planen müssen – Verwaltungskosten und Heizkosten seien gestiegen. Vor allem mit Blick auf die Baupläne der Gemeinde seien jetzt die Rücklagen gefragt: Das Pfarrhaus soll modernisiert werden. Familie Keller plant den Umzug von Dabringhausen nach Dhünn. Bis 2027 stünden zudem energetische Maßnahmen im alten Pastorat und der Kirche an. Reinhard Vetter kritisierte: „Es kann doch nicht sein, dass wir riesige Summen in Immobilien stecken, für das Gemeindeleben aber kein Geld bleibt.“ Presbyterin Irmhild Mühlinghaus erwiderte: „Wir brauchen aber auch Gebäude, um Gemeindeleben zu verwirklichen.“

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