Wermelskirchen und Solingen suchen Lösung für Höhrath

Wo geht es in Zukunft hin? Diese Frage wird erörtert. Foto: Rüttgen
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Wo geht es in Zukunft hin? Diese Frage wird erörtert.

Nach einem Ortstermin im Grenzgebiet wollen sich die Städte über praktikable Regelungen abstimmen

Von Theresa Demski

Vergangene Woche klingelte die Wermelskirchener Bürgermeisterin Marion Lück beim Oberbürgermeister in Solingen an. Tim Kurzbach ahnte schon, worum es ging: Höhrath. Seit 2020 bemüht sich die Bürgerinitiative im Grenzgebiet wieder intensiv um eine Rückgliederung der Ortschaft Richtung Wermelskirchen – und um praktikable Lösungen für den Alltag.

„Wir haben in guter Atmosphäre miteinander gesprochen“, sagt Marion Lück. Nun wollen sie einen gemeinsamen Brief an die beiden zuständigen Bezirksregierungen in Düsseldorf und Köln schreiben. „Wir wünschen uns eine Einschätzung der zuständigen Bezirksregierung und eine Übersicht, wie es auf diesem Weg nun weitergehen kann“, erklärt Marion Lück.

Parallel sucht die Bürgermeisterin aber auch das Gespräch mit den Menschen in Höhrath. Auf Einladung von Stefan Leßenich (CDU) trafen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative mit Marion Lück, Michael Schneider (CDU) und dem Bezirksbürgermeister für den Bereich Burg/Höhscheid Paul Westeppe (CDU) am Donnerstagabend im Grenzgebiet.

Schon voriges Jahr war Leßenich in Höhrath mit der Bürgerinitiative ins Gespräch gekommen. „Es wird nun höchste Zeit, dass wir weiterkommen“, sagte er. Es lagen gleich drei Tagesordnungspunkte auf eben diesem Tisch: Es ging um die politischen Entwicklungen in der Höhrath-Frage seit vergangenem Herbst, um eine mögliche Rückgliederung und um kurzfristige praktische Lösungen. „Unser Rat hat bereits die Entscheidung getroffen, mit den Solingern das Gespräch zu suchen“, erinnerte Leßenich. Nun liege der Ball bei den Nachbarn – bei denen eine Abstimmung noch ausstehe. Außerdem hätten die Solinger schon 2020 eine erneute Umfrage unter den Höhrathern ins Spiel gebracht, um ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten. Passiert sei bisher aber noch nichts. Nun habe Paul Westeppe den Ball noch mal aufgenommen.

Bis August solle die Umfrage in Höhrath nun von Solinger Seite aus auf den Weg gebracht werden – als Grundlage, um über eine Rückgliederung zu sprechen. Deutlich schneller sollen aber Alltagsprobleme in Angriff genommen werden: „Ich verstehe die Not der Menschen in Höhrath“, sagt die Bürgermeisterin.

Es geht vor allem um Kita- und Schulplätze

Dabei geht es vor allem um Kita- und Schulplätze: Die Grundschule in Hünger ist kaum zwei Kilometer entfernt, die Grundschule in Solingen neun. Kinder, die sich mit dem Bus auf den Weg machen würden, müssten einmal umsteigen. Deswegen bemühen sich die Eltern in Höhrath um eine Lösung, damit ihre Kinder in Hünger zur Schule gehen können. Für die übernächste Woche haben die Schuldezernenten beider Städte einen Gesprächstermin vereinbart. „Wir suchen ergebnisoffen nach Lösungen“, sagt Marion Lück.

Fest stehe allerdings auch: Es müsse geprüft werden, was möglich ist. Bei freien Kapazitäten in Schulen und Kitas könnten Kinder aus Höhrath natürlich berücksichtigt werden. „Aber vermutlich werden wir das jedes Jahr neu bewerten müssen, schließlich sind die Zahlen dynamisch“, sagt Lück. Zur Erinnerung: Vor einigen Jahren kämpfte die Grundschule in Hünger um ihre Existenz, Kinder aus Burg und Hünger konnten sich anmelden. Aktuell sei Schule in Hünger gut ausgelastet, ein weiterer Ausbau nicht mehr möglich, sagt die Bürgermeisterin.

Über Zahlen sprachen die Teilnehmer auch: Westeppe hatte herausgefunden, dass in den nächsten Jahren ein, höchstens zwei Kinder pro Jahrgang in Höhrath schulpflichtig werden. „Das ist so eine geringe Zahl“, sagt Leßenich, „wir müssen über mögliche Lösungen sprechen.“ Allerdings könnte sich das durch Zuzüge schnell ändern, erinnert die Bürgermeisterin.

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