Radfahren

Das wünschen sich Radfahrer für die Zukunft

Sabine Krämer-Kox vom ADFC fährt leidenschaftlich gerne Rad, hier auf der Nordbahntrasse in Wuppertal.
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Sabine Krämer-Kox vom ADFC fährt leidenschaftlich gerne Rad, hier auf der Nordbahntrasse in Wuppertal.
  • Susanne Koch
    VonSusanne Koch
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Sabine Krämer-Kox, Vorsitzende des ADFC, sieht Verbesserungspotenzial - und viele Fortschritte.

Wermelskirchen. Das Radevormwalder Bismarck-Zweiradmuseum wurde 2022 neu eröffnet. „Es ist ein echter Schatz, den es jetzt in Bergerhof in den Hallen der ehemaligen Zweirad-Fabrik (1896 bis 1957) gibt“, sagt Sabine Krämer-Kox, die Vorsitzende des ADFC Wermelskirchen und Burscheid. „Dort gibt es historische Fahrräder und Mopeds zu sehen wie beispielsweise ein altes Polizei-Fahrrad. Fahrräder mit Milchkannen sind zu sehen, Räder mit Holzrädern und vieles mehr. Und das schöne, es liegt direkt an der Bahntrasse und lädt sonntags zur Pause ein.“

Sabine Krämer-Kox fährt leidenschaftlich gerne Rad. Und sie und ihre Mitstreiter setzen sich weiter dafür ein, dass das Radfahren immer sicherer wird. „Am allerschönsten sind die Radstrecken, wo wir unberührt vom Autoverkehr fahren können“, sagt die 56-Jährige.

Auch wenn nach Paragraf 5 Absatz 4 der Straßenverkehrsordnung (StVO) Radfahrer innerhalb von Ortschaften mit mindestens anderthalb Metern Abstand (vom Lenker bis zum Außenspiegel) überholt werden sollen und außerhalb der Ortschaften mit zwei Metern und Kinder generell zwei Meter, gebe es immer noch Autofahrer, die dicht an Radfahrern vorbeifahren würden.

„Und viele Autofahrer billigen uns auch nicht zu, mittig auf der Fahrbahn zu fahren, denn die Randstreifen sind oft bröckelig und mit Gullydeckeln bestückt – also gefährlich für Radfahrer.“

Wo sind in Wermelskirchen Reparaturstationen entstanden?

Sabine Krämer-Kox hat aber auch viel Gutes zu vermelden: „Vorbildlich war beispielsweise die Räumung der Balkantrasse von Schnee und Eis am 19. Januar in Wermelskirchen“, sagt die Vorsitzende des ADFC. „Und es gibt in Wermelskirchen jetzt zwei Reparaturstationen – eine an der Waffelpause in Neuenhaus und eine am Jugendfreizeitpark hinter Lidl in Wermelskirchen. Gestiftet wurden sie von Ralf Goos von Steinco.“

An den Reparaturstationen gebe es Werkzeug und eine Standluftpumpe, mit der sich drei Ventilgrößen aufpumpen ließen. „Ich empfehle immer noch, einen Schlauch mitzunehmen“, sagt Sabine Krämer-Kox. „Hilfe bekommt man sicher immer und an den Reparaturstationen kann man per QR-Code Videos anschauen, die zeigen, wie man Schläuche wechselt.“

Zum Radfahren geeignet sind alle Radtrassen, die sogar ineinander übergehen und sozusagen das Rückgrat bilden für viele interessante Touren. „Letztes Jahr ist ein Rad- und Gehweg an der Kreisstraße 5 eröffnet worden“, sagt Sabine Krämer-Kox. „Auch er ermöglicht ein sichereres Fahren und wunderschöne Touren“, sagt die 56-Jährige.

Dürfen Radfahrer in Wermelskirchen bald Einbahnstraßen gegenläufig zum Straßenverkehr nutzen?

Die Stadt Wermelskirchen nehme die Radfahrer ernst und prüfe derzeit noch einmal alle Einbahnstraßen, inwieweit sie auch gegen den Autoverkehr von Radfahrern befahren werden können. „Ich bin mal gespannt“, sagt Sabine Krämer-Kox.

Für einen Geh- und Radweg, der die L 409 begleiten soll, gebe es inzwischen ein Gutachten. Es sei nicht so leicht, diesen umzusetzen. „Wir haben noch viel zu tun, aber der Klimawandel macht den Umstieg aufs Rad, da wo es geht, immer notwendiger“, sagt die ADFC-Vorsitzende.

Termine

23. April – Umweltfest in Burscheid, der ADFC codiert Fahrräder

2. Mai – Beginn der Flotte Schnecken Touren, jeweils 18 Uhr, bis 18. September, der 1. und 3. Montag im Monat, geführt von Frank Schopphoff und Sabine Krämer-Kox

21. Mai – Volksradfahren in Radevormwald, ca. 28 Kilometer

29. Mai (Pfingstmontag) – Beginn der Aqualon-Tour, Wupperrunde, 17. Juni Dhünn-Runde, 22. Juli Aqualon-Runde und 7. Oktober Große Dhünn-Runde

4. Juni – Bergisches Trassenfest auf dem Lidl-Parkplatz in Wermelskirchen mit Hüfburg, Bühnenprogramm und vielem mehr rund ums Rad

16. September – ADFC codiert Fahrräder an den Europäischen Mobilitätswochen am Wasserturm in Wermelskirchen

17. September – ADFC führt am Klima-Tag zum Gut Ophoven in Opladen

Standpunkt von Susanne Koch: Jeder Radweg ist gut

susanne.koch@rga.de

Dass die Fahrradfahrer das Bedürfnis haben, möglichst sicher und gesund von einem Punkt zum anderen zu kommen, versteht sich von selbst. Und auch wenn es überall Orte gibt, wo sich die Radinfrastruktur inzwischen verbessert hat – durch Reparaturstationen, durch vielfältiges Kartenmaterial und ausgearbeitete Strecken, durch Parkmöglichkeiten und immer weitere Radwege – es ist noch viel zu tun. Und für die Kommunen – auch Wermelskirchen – ist es gar nicht einfach, Radwege zu planen und umzusetzen.

Einmal, weil die Straßen teilweise so eng gebaut sind, dass es viel Aufwand bedeutet, daneben noch einen Geh- und Radweg zu bauen, und auch, weil Wermelskirchen begrenzte finanzielle Mittel hat, die Projekte umzusetzen. Helfen würde es allen Verkehrsteilnehmern schon sehr, wenn man sich im Straßenverkehr an die Verkehrsregeln hält und sich mit Respekt und Achtung begegnet.

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