Fahrrad
Eine Werkstatt für alle Fahrräder
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Tobias Möller ist eigentlich Betriebswirt– Anfang März hat er eine freie Werkstatt für Fahrräder eröffnet.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Wermelskirchen. Wer sich ein neues Fahrrad kauft, egal, ob es nun ein konventionelles ist oder ein E-Bike, der wird sich früher oder später mit den ersten Reparaturen auseinandersetzen müssen. Das gilt umso mehr, wenn das neue Fahrrad ein gebrauchtes ist, möglicherweise auf einer Fahrradbörse oder im Internet gekauft.
Tobias Möller ist nach eigener Aussage „Vielfahrer“. Der 36-Jährige weiß aus bitterer Erfahrung, wie schwer es ist, ein Fahrrad reparieren zu lassen – wenn man das in der Werkstatt eines Geschäfts machen möchte, in dem man das Rad einst nicht gekauft hat. „Egal, worum es sich dann handelt, wenn man es nicht dort gekauft hat, bekommt man in der Regel einen schönen Tag gewünscht und das war es dann“, sagt der Wermelskirchener, der mittlerweile in Lüttringhausen wohnt.
Dort hat der gelernte Betriebswirt in den vergangenen zwölf Jahren in der Kfz-Werkstatt Vergölst gearbeitet, bei seinen Schwiegereltern – sowohl als Geschäftsführer als auch als Mechaniker. Jetzt hat er allerdings diese große und vor allen Dingen offen daliegende Marktlücke erkannt und mit „Lütter Bikes“ ein neues Unternehmen gegründet, das allerdings Teil der Möller & Pahl GmbH ist, zu der auch der Kfz- und Reifenservice gehört. „Meine Schwiegermutter Silvia Pahl und ich sind beide Geschäftsführer, aber ich kümmere mich jetzt um den Fahrradbereich“, sagt der 36-Jährige. Im März hat er sein Geschäft eröffnet, es liegt etwas versteckt in Linde, einem industriell geprägten Teil von Lüttringhausen. Daher komme auch der Name, sagt Möller schmunzelnd: „Lütter Bikes – eben, weil wir hier in Lüttringhausen sind.“
Die Neueröffnung sei indes kein spontaner Entschluss gewesen. „Wir haben den Markt lange beobachtet und auch viel überlegt, aber dann war uns klar: Wir wollen diese Nische als freie Werkstatt bedienen“, sagt Möller. Unterstützt werde er, der sich das Handwerk selbst beigebracht habe, von einem Zweiradmechaniker und seinem Schwiegervater. „Der ist zwar Kfz-Meister, hat aber von der Handwerkskammer die Zusatzgenehmigung, Fahrräder reparieren zu dürfen“, sagt Tobias Möller. Die Werkstatt ist zudem in der Handwerksrolle als Handwerksunternehmen eingetragen. Das erste Fazit nach etwa einem Monat am Markt sei wie erwartet positiv ausgefallen. „Die Kunden finden uns, sei es über das Internet oder auch durch Mundpropaganda“, sagt der 36-Jährige.
Die Händler sind mit ihren Werkstätten am Limit.
Natürlich profitiere er von der eingangs erwähnten Lage am Markt, sagt er. „Ein reiner Fahrradhändler muss tatsächlich in der Lage sein, 15 Prozent der von ihm verkauften Fahrräder auch zu warten. Dadurch sind die Händler mit ihren Werkstätten am Limit, die Kapazitäten sind einfach nicht vorhanden – natürlich auch, weil der Fahrradverkaufsmarkt gerade extrem boomt und sie deutlich mehr Wartungs- und Reparaturanfragen der selbst verkauften Fahrräder bekommen als diese 15 Prozent“, sagt Möller. Natürlich würden diese dann bevorzugt repariert und fremdgekaufte Fahrräder weggeschickt. „Und hier kommen wir ins Spiel“, sagt der 36-Jährige schmunzelnd.
Die Anfragen, die an „Lütter Bikes“ gerichtet werden, sind dabei bunt gemischt. „Es ist alles mit dabei – von den Radfahrern, denen gerade etwas kaputtgegangen ist, über Winterschäden und die Standardinspektion bis hin zur kompletten Reparatur des Fahrrades ist alles dabei“, sagt Möller. Aktuell seien es natürlich vor allem Fahrräder, die für den anstehenden Frühling und Sommer fit gemacht werden sollen. „Bei diesen Inspektionen fallen viele Defekte auf – das ist für die Verkehrssicherheit der Fahrräder sehr wichtig. Wir stellen so nämlich durchaus einige Dinge fest, die nicht rund laufen“, sagt der 36-Jährige. Es würden auch immer wieder Kinderfahrräder gebracht werden. „Die sind ja in der Regel Second-Hand, kaum jemand kauft schließlich neue Kinderfahrräder – sie sind für die kurze Zeit, die die Kinder sie nutzen können, vermutlich zu teuer“, sagt Möller.
Werkstatt nimmt alle Modelle an
Ein weiterer Teil des Angebots bei Lütter Bikes ist der Verkauf von Ersatzteilen. „Wir sind Shimano-Service-Center, haben also viele Ersatzteile dieses Herstellers im Angebot“, sagt Möller. Es gebe bei ihm also Ersatzteile wie Schläuche, Ketten, Ventile oder auch Zahnkränze oder Schaltungen zu kaufen. „Was wir nicht im Angebot haben, ist Zubehör – also Sattel, Helme oder Fahrrad-Kleidung“, sagt Möller. Selbstverständlich würden als freie Werkstatt alle Marken und Modelle angenommen.
„Ein Schwerpunkt sind aktuell E-Bikes, was natürlich zum aktuellen Marktgeschehen passt. Aber wir bekommen auch normale Fahrräder. Und es ist vom uralten Fahrrad bis zum High-End-E-Bike alles dabei“, sagt der 36-Jährige. Bei E-Bikes gehe es vor allem um den standardmäßigen Verschleiß, der bei gebrauchten Fahrrädern eben zumeist nicht anderswo als in einer freien Werkstatt behoben werden könne.
Lütter Bikes
Reparatur, Wartung und Verschleiß für Fahrräder und E-Bikes aller Marken.
Lütter Bikes, Linde 165, 42899 Remscheid, Tel. (0 21 91) 4 61 89 90, E-Mail: info@luetterbikes.de
Geöffnet Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, jeden ersten und dritten Samstag von 10 bis 14 Uhr