Konzert

Wenn Besucher alte ZZ-Top-Shirts hervorkramen

Jed Thomas und seine Band gastierten im Eifgen und brachten das Publikum zum Jubeln.

Von Theresa Demski

Es ist einer dieser Abende, an denen das männliche Publikum deutlich überwiegt. An dem die Besucher die alten ZZ- Top-Shirts aus dem Kleiderschrank geholt haben, um ein kulturelles Zeichen zu setzen. Eine Flasche kaltes Bier, wenig Worte und echter Rock: Es ist einer dieser Abend im Eifgen, die guttun, weil sie so echt sind und ein bisschen große weite Welt und die Erinnerung an die Zeiten der Rocklegenden mitbringen. Jed Thomas ist zu Gast – und im Gepäck hat er nicht nur seine Gitarren, sondern auch seine Band. Fiete Blümel und Nibbsy Toes machen am Freitag im Eifgen einen wundervollen Job. Und doch bereiten sie vor allem die Bühne für die Gitarren und für Jed Thomas.

Der britische Künstler trägt an diesem Abend Sonnenbrille, Jeans und Jeansjacke. Aber so richtig vollständig wirkt er erst, als er sich die erste Gitarre umschnallt. Sie seien etwas spät dran, entschuldigt er sich höflich in einer Mischung aus deutschen und britischen Worten. Der Verkehr sei lausig gewesen, aber jetzt seien sie da. In „Wermelskirken“. Sein Deutsch sei „sehr klein“, sagte er noch. Und dann spart er sich erstmal die Worte und lässt die Gitarre sprechen – einfach, weil er das besonders gut kann. Wie nur wenige andere im Musikuniversum.

Er rockt. Und das tut gut. Das Publikum braucht keine Minute, um in den Rhythmus zu finden. Es ist echte Kunst, echtes Können, was Jed Thomas, Nibbsy Toes und Fiete Blümel an diesem Abend einmal mehr beweisen.

Das Publikum weiß dieses Können zu schätzen. „Hammer“, sagt einer, als Jed Thomas mal wieder eine seiner unglaublichen Soloeinlagen abgeliefert hat.

Schlagzeuger Fiete Blümel bereitet die meiste Zeit der Gitarre die Bühne. Er weiß, die Soli in Szene zu setzen, die Dramatik zu steigern und überlässt ihr auch diskussionslos den letzten Ton. Aber gelegentlich tobt er sich auch selber aus. Auch Nibbsy Toes, der schon durch sein schnörkelloses Auftreten genau wie Jed Thomas an die großen Legenden der Rockgeschichte erinnert, bietet der Gitarre mit dem Bass einen klangvollen Rückhalt. Das Publikum jubelt, tanzt und feuert an – während die Gitarre vom Leben erzählt, singt, klagt, jubelt und rockt. Mal laut und mal leise. Gelegentlich mit einer gehörigen Prise Blues.

Und zwischendurch plaudert Jed Thomas mit dem Publikum – über deutsches Bier. Bevor er dann wieder anstimmt, greift er noch schnell zur Bierflasche. „Prost“, sagt er und schmunzelt. Auf einen richtig guten Abend.

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