Energie
Was tun, wenn auf einmal der Strom weg ist?
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Seniorenunion lädt Experten zum Thema Blackout ein.
Wermelskirchen. Peter Flosbach ist Geschäftsführer der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21). Am Donnerstagnachmittag beantwortet er in den Bürgerhäusern Eich verschiede Fragen der Seniorenunion zu Wasserstoff, Klimaneutralität und dem Kohleausstieg 2030. Die Zuhörer sind sich einig, dass dieses Datum zu früh angesetzt ist. Gerhard Rehn hat Zweifel daran, dass die Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden kann. Auch für Regina Leven ist eine sichere Energieversorgung wichtig – zu bezahlbaren Preisen für Verbraucher. „Da muss die Politik noch einiges für tun.“
Dass hier viele die Position der Ampel-Regierung nicht teilen, ist auf einer Veranstaltung der Senioren-Union keine Überraschung. Der Redner entgegnet, es sei entscheidend, wie gut die Kohle in den nächsten Jahren durch Flüssiggas ersetzt werden könne. Hier seien noch nicht alle Fragen geklärt. Bis dahin ist er ebenfalls skeptisch, im Hinblick auf die Energieversorgung bei unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Ereignissen wie 2005 im Münsterland.
Flosbach war damals bei RWE für Transportnetze zuständig und Teil des Krisenstabs, wie er erzählt. 82 Hochspannungsmasten wurden durch Schnee- und Eisregen umgeknickt. 250 000 Menschen ohne Strom, es dauerte sechs Tage, bis die letzten Lampen wieder angingen. Kein leichtes Unterfangen, wie Flosbachs Geschichte eines Notstromaggregats zeigt. Es musste aus einem Lager geholt werden, dass durch ein elektronisches Tor verschlossen war – bei einem Stromausfall ungünstig. Durch das Beispiel wird klar, was für den Ernstfall beachtet werden muss. Die zentrale Lehre aus dieser Krise ist laut Flosbach die Notwendigkeit für ein unabhängiges Telefonnetz für die Verantwortlichen. Es sei gut, dass es das inzwischen gebe, denn Kommunikation sei essenziell.
Das gilt auch aufseiten der Bevölkerung. Gerd Faedtke ist zusammen mit Gerhard Rehn gekommen. Sie seien aber nicht aus Angst hier, stellt er klar: „Wir sind keine Prepper, die einen Schutzbunker voller Konserven haben. Wir sind in erster Linie hier, um uns zu informieren.“ Das ist auch im Ernstfall wichtig. Deshalb empfiehlt Flosbach, als er abschließend Tipps für den privaten Vorrat gibt, an erster Stelle ein batteriebetriebenes Radio. tsi