Zu Ostern

Vom Hühnerei zum kreativen Botschafter

Ostergeschichte Kunst & Ei mit Elisabeth Herold. Die Künstlerin Elisabeth Herold an dem Kunstwerk „Shades of Gender“, was aus echten Eierschalen hergestellt wurde.
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Ostergeschichte Kunst & Ei mit Elisabeth Herold. Die Künstlerin Elisabeth Herold an dem Kunstwerk „Shades of Gender“, was aus echten Eierschalen hergestellt wurde.

Elisabeth Herold verwandelt Eierschalen in große Kunst.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Die grüne Farbe auf den Eierschalen trocknet noch. „Zum ersten Mal habe ich auch mit Feuer gearbeitet“, sagt Elisabeth Herold und deutet auf das dunkle Muster der Eier. Gleich daneben liegt in ihrer Werkstatt eine große grüne Leinwand. Sobald die Farbe getrocknet ist, sollen Leinwand und Eierschalen zusammenfinden und von der grünen Lunge der Welt erzählen. Und wer sich in der Werkstatt der Künstlerin umsieht, der entdeckt schnell: Die Themen ihrer Werke passen zum Material. Menschliche Beziehungen, Verantwortung, die Welt: Zerbrechlich sind nicht nur die dünnen Schalen.

Bleiben die Eierschalen heile, erzählen sie später Geschichten

Inzwischen hat Elisabeth Herold mit ihrer Kunst Preise gewonnen und auch über die Grenzen Deutschlands hinaus Aufmerksamkeit erregt. Verändert hat sie das nicht. „Ich bin schon immer kreativ, so lange ich denken kann“, sagt sie und erzählt von ihrer Schulzeit und der Entscheidung gegen den Besuch einer Kunstakademie. Stattdessen studierte sie Pädagogik und fand schließlich zu den Eierschalen. „Das ist einfach ein spannendes Material“, sagt sie, „zerbrechlich und doch stabil.“ Eigentlich wollte sie die Kunst auf die Schale bringen, aber dann fand sie einen ganz anderen Zugang und erschafft seitdem dreidimensionale Kunst. Die Eierschale ist heute Teil jedes einzelnen Kunstwerkes.

Das ist handwerklich eine Herausforderung: „Ich bringe das Material und auch mich dabei immer wieder an eine Grenze“, sagt Elisabeth Herold. Bleiben die Schalen heile, erzählen sie eine Geschichte: Das gilt zum Beispiel für das Werk „Shades of gender“, das unzählige Eierschalen in verschiedener Gestaltung auf einer riesigen Leinwand zeigt. „Wenn man genau hinsieht, erkennt man auch: Kein Ei gleicht dem anderen“, hat Elisabeth Herold festgestellt. Das Werk ruft den Betrachter dazu auf, sich vom Schubladendenken zu verabschieden. „Nicht alles braucht eine Kategorie“, sagt die Künstlerin und erzählt, wie Betrachter auf dem Bild immer mal wieder nach einer gestalteten Schale suchen, die ihnen am ehesten entspreche.

„Und ich bin noch nicht fertig“, sagt sie schließlich. Nicht mit der Kunst und nicht mit der Eierschale. Sie finde immer noch neue Möglichkeiten, das Material zu verarbeiten – und damit ein neues Zeichen zu setzen. 

www.elisabeth-herold.de

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