Konferenz
Viele Ideen kreisen um die Balkantrasse
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Visionen-Konferenz für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Burscheid und Wermelskirchen.
Von Susanne Koch
Burscheid. Visionen der kulturellen Zusammenarbeit: Das war das Thema am Dienstagabend in der Kattwinkelschen Fabrik. Kulturschaffende aus Burscheid, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, sowie Kulturschaffende aus Wermelskirchen trafen sich zum gemeinsamen Austausch. Die Ergebnisse in den Kleingruppen am roten, gelben und grünen Tisch sollen in das kulturelle Entwicklungskonzept einfließen. „Am 18. April wird dies dann noch mal den Anwesenden im Megafon in Burscheid vorgestellt“, sagt Wissenschaftsjournalist Armin Himmelrath, der den Abend moderierte. „Und anschließend geht der Kulturentwicklungsplan in die politischen Gremien.“
Vor zehn Jahren hatten sich die Städte Bad Berleburg und Schmallenberg auf den gleichen Weg gemacht. „Für die Auftaktveranstaltung haben wir die Grenze zwischen beiden Städten gewählt“, sagt Rikarde Riedesel, Abteilungsleiterin der Kultur- und Erwachsenenbildung. „Es war eine Sprach-, Konfessions- und eine politische Grenze.“ Heute verbindet ein Waldskulpturenweg beide Städte. „Eine Kulturentwicklungsplanung hört nie wirklich auf“, sagt Rikarde Riedesel. „Sie muss immer wieder neu befruchtet und angestoßen werden.“
Nach dem kurz gehaltenen Auftakt im Saal der Kattwinkelschen Fabrik und einer halbstündigen Pause wurden die Teilnehmer gebeten, sich an die Tische zu begeben, die der Farbe ihres Namenskennzeichens entsprach: Rot, Gelb, Grün. Jede der drei Pressesprecherinnen von Burscheid und Wermelskirchen – Kathrin Kellermann, Renate Bergfelder-Weiß und Ann-Kathrin Gusowski – leiteten die Diskussion an einem der Tische. „Schnell kristallisiert sich heraus, dass die Balkantrasse in allen drei Gruppen eine bedeutende Rolle in den Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielt“, sagt Moderator Armin Himmelrath. „Es gibt aber auch schon konkrete Verabredungen.“ Die in Wermelskirchen immer am ersten Samstag im November stattfindende Musik-Tour möchte ihre Grenzen erweitern und auch Burscheider Lokalitäten für dieses oder nächstes Jahr dazu gewinnen. Und Mitglieder des Kunstvereins Wermelskirchen sowie Burscheider Künstlerinnen und Künstler hätten schon ihre Telefonnummern getauscht, um sich für eine weitere Zusammenarbeit zu verabreden.
Ganz hoch im Kurs steht ein Kulturstammtisch, der gegründet werden soll. Er soll künftig für einen weiteren kulturellen Austausch und Planungen dienen. „Wichtig ist uns auch, dass für einen Kulturbus gesorgt wird, der die Wermelskirchener und Burscheider von einem Ort zum anderen bringt und zurück“, sagt Heinz-Peter Knoop, ein Burscheider Bildhauer. „Oder der ÖPNV müsste sehr gut ausgebaut sein.“
Wenn Wermelskirchener sich in Burscheid einen Raum für beispielsweise ein Konzert mieten wollen, dann sollte der Raum den gleichen Betrag kosten, den auch die Burscheider bezahlen und umgekehrt. Das befinden gleich mehrere Diskussionsteilnehmer. Es ginge nicht, dass mit unterschiedlichem Maß gemessen werde.
Auch eine Künstlerbörse wird gleich von verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern genannt. „So könne man beispielsweise einer Gruppe aus Irland auch noch einen Aufführungsort in Burscheid vermitteln“, sagt Michael Dierks von Haus Eifgen. „Vorausgesetzt, sie zieht genug Besucherinnen und Besucher.“
Die Ergebnisse von Dienstagabend wird nun Jasmin Dorner, die Kulturmanagerin von Burscheid und Wermelskirchen, in den Kulturentwicklungsplan hineinschreiben. „Am 18. April werden die Kulturschaffenden aus Burscheid und Wermelskirchen ins Megafon in Burscheid eingeladen, um darüber noch einmal zu diskutieren und das Ergebnis zu verfeinern“, sagt Armin Himmelrath. Anschließend werde der Kulturentwicklungsplan in die politischen Gremien beider Städte eingebracht. „Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich der Prozess weiterentwickelt“, sagt der Moderator. „Und ob wir alle am Ball bleiben.“
Treffen
Die Zielkonferenz findet am 18. April, von 17 bis 20 Uhr in Burscheid statt. Und zwar im Kinder- und Jugendzentrum Megafon,
Montanusstraße 15.
In der Zielkonferenz werden die Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, die aus der vorangegangenen Arbeit entwickelt wurden, vorgestellt und diskutiert.
Standpunkt von Susanne Koch: Ideen sind umsetzbar
Der Impuls hat gefruchtet: Burscheider und Wermelskirchener Kulturschaffende haben sich auf den Weg gemacht, um einen gemeinsamen Kulturentwicklungsplan zu erarbeiten. Damit folgen die beiden Städte vielen anderen in Nordrhein-Westfalen, die bereits Jahre vorher aufgebrochen waren.
Doch das ist überhaupt kein Nachteil, eher im Gegenteil. Denn die Ergebnisse dieser Kommunen, wie auch die Schwierigkeiten, die sie in ihren Prozessen gehabt haben, können für den gemeinsamen Kulturentwicklungsplan genutzt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der beiden Städte sind hochmotiviert.
Und wer würde sich nicht freuen, wenn beispielsweise auf der Balkantrasse von verschiedenen Gruppen aus den beiden Städten bildende Kunst oder Skulpturen geschaffen werden, die am Ende jeden erfreuen, der die Radstrecke für sich nutzt. Und es würde ein sichtbares Zeichen zwischen den Kommunen.