Innenstadt
Verkaufsoffen: Händler ziehen Bilanz
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
- VonSusanne Kochschließen
Wermelskirchen lockte mit dem „Fest“ und der Kirmes in die Innenstadt.
Wermelskirchen. Die Geschäftsinhaber waren am Sonntag begeistert. Die Stadt war megavoll. Das betont Sylvia Mundstock, Geschäftsstellenleiterin der Marketinggemeinschaft „Wir in Wermelskirchen“ im Gespräch mit unserer Zeitung. Es war der erste verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr. „Das Wetter spielte mit“, sagt sie. „Die Frühjahrskirmes zog Menschen in die Stadt, die das direkt auch zu einem weiteren Bummel in der Innenstadt nutzten.“ Eich, Telegrafenstraße und Kölner Straße seien gut besucht gewesen. Das Fest habe sein Übriges getan.
„Wir hatten sehr gut zu tun“, sagt auch Yvonne Warger, Verkäuferin bei Mode Cruse an der Telegrafenstraße. „Und die Frauen haben auch bei uns gekauft.“ Schade fand sie, dass die Stände des „Fests“ bereits am Bürgerzentrum aufgehört hatten. „Das wirkte von uns aus wie abgeschnitten. Viele unserer Kundinnen kamen vorbei und wunderten sich, dass wir doch auf haben“, sagt Yvonne Warger. „Sie waren ganz verunsichert, weil es keine Stände bis zur Absperrung gab.“
Die Menschen im Schuhgeschäft seien entspannt gewesen. „Das lag sicher auch am schönen Wetter“, sagt Iris Forster von „Quick Schuh“. „Aber eigentlich laufen die verkaufsoffenen Sonntage immer so.“ Viele Kundinnen und Kunden waren in Kauflaune.
Das sagt auch Melanie Wolff von „male“. „Bei uns stimmten Besuch und Umsatz“, sagt sie. „Es war ein sehr erfreulicher Tag, viele Menschen waren in Wermelskirchen unterwegs, und wir haben auch einen guten Umsatz gemacht.“ Sicher lockte das Angebot von 20 Prozent Rabatt auch viele Kundinnen und vor allem Kunden ins Geschäft.
Ähnliches berichtet auch Petra Adamietz vom verkaufsoffenen Sonntag bei Tausendschön an der Kölner Straße. „Es war ein super Sonntag“, sagt sie. „Die Menschen, die zu uns kamen, hatten alle gute Laune, sie waren verkaufsfreundlich und auch der Umsatz verlief am Sonntag sehr gut.“
Hans Jürgen Theiß, Inhaber der Buchhandlung Siebel, die an der Kölner Straße vor allem Schreibgeräte, Schreibwaren und Bürobedarf, verkauft, sagt: „Bei uns ist es nicht mehr so wie es früher einmal war.“ Dennoch hätten sie gut zu tun gehabt. „Neue Kunden kamen herein, weil sie von unseren Karten angezogen wurden, Stammkunden kommen auch schon einmal zu einem Schwätzchen vorbei.“ Die Schreibwarenbranche sei nicht das, was bei einem verkaufsoffenen Sonntag von den Kundinnen und Kunden wirklich angesteuert würde. Er könne auch nicht solche Rabatte geben, wie das die Modehändler an solchen Tagen täten. „Und auf der Telegrafenstraße spielt sich auch viel mehr ab.“ Seine Familie engagiere sich aber weiter aus Solidarität zu den anderen Geschäften beim verkaufsoffenen Sonntag.
„Heute sind bei uns schon Kunden vorbeigekommen und haben das mitgenommen, was sie gestern gesehen haben“, sagt Jörg Michels, Inhaber des Geschäfts „Anzugkultur“ an der Carl-Leverkus-Straße. Er verstehe, dass die Kunden keine schweren Taschen mit auf die Kirmes nehmen wollten. „Was sehr gut angenommen wurde, waren unsere Geschenkartikel“, sagt der „Bridemaker“, wie Jörg Michels auch genannt wird. „Einer hat sogar ein Gemälde mitgenommen, ein anderer einen Wohnraumleuchter.“ Gut gegangen sei auch die Bergische Marille. „Viele haben jetzt erst wahrgenommen, dass wir uns auch auf Geschenkartikel spezialisiert haben“, sagt Jörg Michels. „Und das ist ein Pfund für uns.“ Er öffne immer gerne sonntags, weil dann immer auch viele Menschen aus umliegenden Städten kämen und dann persönlich sehen könnten, was in Wermelskirchen alles so angeboten wird. „Das zahlt sich immer aus.“
Werbung
Der Vorstand von „Wir in Wermelskirchen“ ist froh, den Zuschuss der Stadt von 80 000 Euro weiter zu bekommen. Nur dann seien viele Aktionen durchführbar. Dankbar sind die Engagierten über alle Autohäuser, Vereine, Initiativen und Einzelhändler, die sich beteiligen.
Kommentar von Susanne Koch: Konzept funktioniert
Das Konzept funktioniert – zum Glück – immer noch. Der erste verkaufsoffene Sonntag findet in Wermelskirchen immer zusammen mit der Frühjahrskirmes und dem „Fest“ statt. Nicht nur Wermelskirchenerinnen und Wermelskirchener werden dadurch in die Innenstadt gelockt, sondern auch viele Menschen aus umliegenden Städten, die dann wahrnehmen, was es in der Innenstadt alles zu kaufen gibt.
Auch wenn dann nicht alle Einzelhändler ihre Türen öffnen, für einige lohnt sich der Aufwand nicht, wie sie sagen, die Besucherinnen und Besucher aus anderen Städten bekommen schon genau mit, was es alles in Wermelskirchen gibt. Und vor allem locken auch die Rabatte zum Kaufen an.
Die allermeisten der Händlerinnen und Händler sind sehr zufrieden. Und das drückt auch der Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ aus, der für alle gemeinsam das „Fest“ organisiert hatte. Eine gelungene Veranstaltung.