Technik
Verein macht Kinder fit fürs Digitale
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Marco Frommenkord gehört zum Team Rockid.one.
Von Peter Klohs
Eines der wichtigsten Themen - wenn nicht gar das wichtigste - des Lebens in der nahen Zukunft, ist die Digitalisierung. Satya Nadella, CEO bei Microsoft, hat das gut erkannt und es wie folgt ausgedrückt: „In den nächsten zehn Jahren werden wir an einem Punkt sein, an dem nahezu alles digitalisiert wird.“ Was er dabei nicht sagt: Wer sich dieser Entwicklung verweigert, wird über kurz oder lang schauen müssen, wo er bleibt.
Damit dies nicht geschieht, gibt es den Verein Rockid.one in Wermelskirchen. Mario Schwarz, Marco Frommenkord und ihren Mitstreitern ist es ein Anliegen, die nächste Generation bestmöglich auf die Herausforderung der Zukunft vorzubereiten.
Über die Anfänge des Vereins berichtet der zweite Vorsitzende Marco Frommenkord. „Der geistige Vater ist Mario Schwarz“, sagt der selbstständige Online-Entwickler. „Mario hat über das Thema ‚Digitale Medien’ mit Lehrerinnen und Lehrern gesprochen. Der Tenor war eindeutig: Dazu, hieß es von Seiten des Lehrkörpers, wollen wir viel und können wenig machen. Und die Aufforderung: Macht ihr doch mal! setzte Mario Schwarz getreu seinem Motto: „Nicht ‚Man könnte’, sondern Machen“ sofort um.
Die Anfangsfrage war: Wer kann Kindern zum Thema Digitalisierung etwas vermitteln? Die Antwort war genau so verblüffend wie einfach: Azubis können das. Also wurden Unternehmen angesprochen, Lerninhalte zum Thema „Medienkompetenz“ entwickelt, dieselben den ausgewählten Azubis nahegebracht - und dann ging es auch schon los.
In den Grundschulen werden die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen in einer Stunde pro Woche auf die digitale Welt ihrer Zukunft vorbereitet.
„Wir machen keinen Unterricht“, stellt Frommenkord klar. „Unterricht ist Pädagogik. Das ist ein Projekt, das Lehrerinnen und Lehrer das Schuljahr über in Medienstunden unterstützt.“ Da das Projekt von den Lehrkörpern, den Azubis und auch den Schülern gut bis enthusiastisch angenommen wurde, beschloss man, als Grundlage für die Weiterarbeit einen Verein zu gründen. Gesagt - getan. „Rockid.one“ erblickte das Licht der Welt.
Für die Schulen ist das Angebot kostenfrei
Wie Marco Frommenkord dazu erklärt: „Wie eine Rakete, die zu neuen Welten aufbricht. Und die gute Nachricht ist: Das ist für die Schulen absolut kostenfrei.“
Die Lerninhalte, die die Azubis an die Kinder weitergeben, beginnen mit der Beantwortung scheinbar einfacher Fragen: Was ist eine E-Mail? Was geschieht, wenn ich sie versende? Was ist ein Browser? Und endet mit der Frage: Können wir den Lernroboter Dash programmieren?
Bisher hat der Verein 350 Schülerinnen und Schüler in den Projekten Wissen vermittelt, nach den Osterferien, also ab heute, wird es großflächiger weitergehen: Schulen in Leverkusen, Hückeswagen, Remscheid, Mönchengladbach und Langenfeld haben Interesse angemeldet und wollen ihre Schüler in die digitale Welt möglichst fachkundig einführen lassen. Aber damit nicht genug.
Wie Marco Frommenkord erzählt, sind die Pläne des Vereins vielfältig. „Lerninhalte für Kinder im letzten Kita-Jahr werden vorbereitet. Medienstundeninhalte für weiterführende Schulen sind in der Planung. Wir werden unseren Tätigkeitsraum deutlich erweitern: Die Metropol-Region Rheinland steht in unserer Planung ganz oben: Köln und Düsseldorf, danach Teile des Ruhrgebiets rund um Duisburg. Wir werden mit zwei Schulen in Berlin starten, erste Gespräche laufen mit Sachsen und Thüringen. Und wer weiß: In zehn Jahren sind wir möglicherweise bundesweit tätig.“
Im Gespräch mit Unterstützern und Stiftungen
Damit diese große Aufgabe bewerkstelligt werden kann, ist man in guten Gesprächen mit Stiftungen und zuverlässigen Unterstützern. „Wir haben so viele Möglichkeiten mit der Digitalisierung. Und viele Menschen kennen nur sehr wenige davon. Und diese Kenntnis wollen wir weitergeben und vermitteln.“ | Standpunkt
Hintergrund
Grundsatz: „Bildung“, so Marco Frommenkord, 2. Vorsitzender des Vereins Rockid.one, „muss kostenfrei und für jeden zugänglich sein. Deshalb ist unser Projekt für die Schulen komplett kostenlos.“
Inhalte: Der Verein lehrt unter anderem zu den Themen: VR-Brille, 3-D-Druck, Nachhaltigkeit und Mehrwert durch Zukunftsthemen. Marco Frommenkord sagt dazu: „Es ist so vieles möglich. Und das muss erlebbar und bekannt gemacht werden.“
Standpunkt: Digitale Kompetenz
Von Nadja Lehmann
Dine tolle Idee. Man kann zur Digitalisierung stehen, wie man will, aber es ist unzweifelhaft so, dass ihre Bedeutung noch weiter wachsen wird. Um sie beherrschbar und für den Menschen bestmöglichst nutzbar zu gestalten, ist Wissen das beste Instrument, das man an die Hand geben kann. Digitale Nutzung verlangt ach digitaler Kompetenz. Der Verein Rockid.one hat das erkannt und handelt entsprechend. Es ist sinnvoll, gerade die junge Generation auf selbstverständliche Weise mit diesem Thema vertraut zu machen, wird es sie doch am längsten von uns allen begleiten und prägen. Aber man darf ja auch weiter denken. Sinnvoll wäre so etwas ja auch für die Älteren unter uns. Schließlich ist Digitalität auch eine Chance und ihre Entwicklung noch längst nicht zu Ende. Sie sinnvoll zu nutzen und sich mit ihrer Hilfe das Leben an verschiedenen Punkten leichter zu machen – das könnte das Thema der älteren Generation sein. Dan kann die Digitalisierung im Idealfall schwindende körperliche Kräfte kompensieren. Warum also nicht Rockid.two gründen?