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Trotz Krise zieht es viele in die Fitnessstudios
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Betreiber müssen auf Energiepreise schauen.
Von Theresa Demski
Im Fit Inn herrscht Hochbetrieb. Viele Wermelskirchener haben seit November einen Vertrag im Fitness-Club abgeschlossen und sind nun mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr an den Geräten unterwegs. „Ich hatte mir ein bisschen Sorgen gemacht, ob die Menschen in diesem Jahr vielleicht zurückhaltender sein könnten“, sagt Inhaber Domenic vom Feld. Steigende Energiepreise, Inflation und eine generelle Verunsicherung lassen etwa Einzelhändler und auch andere Dienstleistungsbranchen unter sinkenden Einnahmen ächzen.
Aber schon im November und Dezember sei es gut gelaufen, berichtet vom Feld. „Und auch zum Start im neuen Jahr haben wir neue Kunden gewonnen“, berichtet er. Es sei traditionell die stärkste Zeit im Jahr: Die Menschen besinnen sich auf ihre Vorhaben und nehmen sie in Angriff. Und daran ändert offenbar auch die angespannte Situation nichts: Die Wermelskirchener sparen auch in diesem Januar nicht beim Thema Gesundheit. Vor allem tagsüber sei es in der vergangenen Woche richtig voll geworden. „Fast wie in vergangenen Zeiten“, erzählt er. Viele Kunden seien wieder gekommen, andere hätten sich frisch angemeldet. „Es läuft gut“, sagt vom Feld.
Allerdings kommt auch er in diesen Wochen und Monaten nicht sorgenlos in den Fitness-Club an der Burger Straße. „Natürlich sind die Energie-Preise für uns ein Thema“, sagt er. Noch stünden genaue Zahlen aus. „Aber wir müssen selbstverständlich sparen“, erklärt er, „das ist der einzige Hebel, den wir haben.“ Die große Fläche, die Sauna, die Duschen: Ein hoher Energiebedarf lässt auch eine hohe Kostensteigerung befürchten. „Also haben wir die Heizung etwas runtergedreht“, erklärt Domenic vom Feld und bittet dafür bei den Kunden um Verständnis. Es sei nun schon spürbar kälter im Fitnessclub.
Für Sportler, die zum Trainieren kämen, sei das aber kein Problem. „Uns wird beim Trainieren warm“, sagt er – auch aus eigener Erfahrung. Für die Mitarbeiter sei die Temperatur ein größeres Problem. Mit Aushängen hat der Fitness-Club seine Mitglieder informiert, dass die Temperaturen angepasst werden. „Wir empfehlen dann, statt des Muskelshirts für den Übergang mal einen langen Pulli anzuziehen“, sagt der Unternehmenschef. Im Frühling erledige sich das Thema dann ja ohnehin – zumindest mit Blick auf die Temperaturen.
Denn gespart wird im Fit-Inn unterdessen auch bei der Sauna. „Die braucht einfach am meisten Energie“, sagt vom Feld. Deswegen hat er die Zeiten angepasst: Die Sauna läuft einen Tag weniger in der Woche – darüber hinaus wird sie morgens eine Stunde später ein- und abends eine Stunde früher ausgeschaltet. Auch am Wochenende sind die Saunazeiten gekürzt worden. Das mache schon viel aus, berichtet vom Feld. „Der Energie-Hebel ist der einzige Hebel, den wir betätigen können“, sagt er. So solle auch die Erhöhung der Beiträge vermieden werden.
Auch in anderen Studios stellt man sich der Herausforderung
Mit den gleichen Herausforderungen hat auch das Fitnessstudio Clever Fit an der Eich in Wermelskirchen zu kämpfen: „Wie für alle anderen Deutschen auch, ist Energie natürlich auch für uns ein Thema“, sagt Fabian Schluck. Und wie alle anderen müsse natürlich auch das Studio auf den Verbrauch und die Preise schauen. Licht und warmes Wasser: Es sei das Komplettpaket, das auf der großen Fläche viel Energie brauche. Und wie alle anderen Dienstleister auch komme man in Zeiten der Inflation nicht daran vorbei, auch die Beiträge entsprechend anzugeben. Mit dem Start ins neue Jahr ist aber auch Fabian Schluck im Clever fit bisher ganz zufrieden. „Es ist wie jedes Jahr“, sagt er, „im Januar gibt es deutlich vermehrt Anmeldungen.“