Unsichere Lage

Taxi-Zentrale verlässt Rhombusgelände

Andreas Wickesberg wünscht sich mehr Taxi-Stände.
+
Andreas Wickesberg wünscht sich mehr Taxi-Stände.

Neues Domizil wird ab 1. April die Obere Remscheider Straße 16.

Von Anja Carolina Siebel

Wermelskirchen. Zu unsicher sei die Lage, sagt Andreas Wickesberg. Der Chef der Wermelskirchener Taxi-Zentrale hat Zeitung gelesen und weiß deshalb, dass auf dem Rhombus-Gelände demnächst einiges passieren soll. „Was genau, das wissen wir als Mieter dort zwar nicht, aber wir wollten für unser Unternehmen Planungssicherheit“, sagt Wickesberg. Seit 22 Jahren war die Taxi-Zentrale Wermelskirchen auf dem Rhombus-Gelände untergebracht; zuerst im Pförtnerhäuschen vorne zur Remscheider Straße hin, seit 2014 dann etwas weiter hinten im Gebäude.

Nun zieht die Taxi-Zentrale um. Neue Adresse wird ab 1. April die Obere Remscheider Straße 16 sein, die ehemaligen Räume der Fahrschule Hinterholzer. Gesucht war laut Wickesberg ein Domizil, das möglichst innenstadtnah sein sollte. „Das bietet sich hier gut für uns an“, sagt der Chef, während er mit dem langjährigen Mitarbeiter Andreas Dratwinski bereits die 70 Quadratmeter große neue Taxi-Zentrale renoviert.

Acht Taxis und einen Mietwagen beinhaltet sein Fuhrpark. 26 Fahrer beschäftigt er insgesamt, darunter Rentner und Aushilfen als 520-Euro-Kräfte sowie Vollzeitbeschäftigte. Sechs Mitarbeitende arbeiten in der Zentrale, die nun inklusive Aufenthaltsräumen für die Taxifahrer in die Obere Remscheider Straße umziehen wird. Über einen Mangel an Taxifahrerinnen und -fahrern kann sich Andreas Wickesberg nicht beklagen. „Das war kurzzeitig mal so, aber wir sind wieder voll ausgestattet.“ Der jüngste seiner Fahrer ist 22, der älteste 78 Jahre alt.

Aber dennoch treibt den Chef des Taxiunternehmens eine Sorge um. „Wir hatten bei Rhombus ja immer genug Parkplätze, für die wir auch Miete gezahlt haben. Jetzt haben wir nur noch drei“, sagt Wickesberg. Mehr sei dort einfach nicht möglich. Was in Wermelskirchen fehle, seien Taxi-Stände, also Plätze, möglichst an stärker frequentierten Orten, an denen die Taxifahrer länger stehen und auf Fahrgäste warten können. „Wir haben inzwischen in der Stadt nur noch vier“, rechnet er vor. „Zwei am Busbahnhof, einen an der Telegrafenstraße und einen am Schwanen.“

Das sei eindeutig zu wenig, sagen die Taxifahrer. Früher seien es mehr gewesen. Wickesberg: „In der Innenstadt sind sie unter anderem durch die E-Ladesäulen abgeschafft worden. Am Krankenhaus war auch mal einer. Da sind wir jetzt zwar geduldet; bei hohem Verkehrsaufkommen können wir dort aber auch nicht stehen.“

Mit der Verwaltung habe er sich bereits vor gut zwei Jahren in Verbindung gesetzt und die dringende Bitte nach mehr Taxi-Ständen geäußert. Die Verwaltung erteilt diesem Wunsch jedoch derzeit eine Absage: „Durch den Umbau auf dem Loches Platz ist es derzeit nicht so schnell möglich, Alternativen zu schaffen, weil der Parkraum in der Innenstadt ohnehin begrenzt ist“, heißt es in einer Stellungnahme von Bürgermeisterin Marion Lück und Tiefbauamtsleiter Harald Drescher auf WGA-Nachfrage. „Wir müssen eine Lösung mit Augenmaß finden, die auch allen anderen Wünschen gerecht wird wie beispielsweise nach Behindertenparkplätzen oder Anfragen nach Dauerstellplätzen der Einzelhändlerinnen und Einzelhändler.“

Generell seien die vorhandenen Plätze am Busbahnhof, dem Schwanen und der Telegrafenstraße allerdings nicht häufig durch wartende Taxis belegt, „weil die Fahrtzeiten überwiegen.“

Wunsch nach mehr Taxi-Ständen bleibt

Für Andreas Wickesberg ist das keine zufriedenstellende Antwort. „Wir können ja auch selten parken, weil wir eben keinen Parkraum haben“, sagt er. Am schlimmsten sei es zu Stoßzeiten für Taxifahrten, wie beispielsweise zur Kirmes oder anderen Festen in der Innenstadt. „An der unteren Eich und der vorderen Telegrafenstraße hat das Ordnungsamt uns schon mehrfach ermahnt, dass wir dort auch zur Kirmes nicht stehen dürfen. Aber wir können ja unsere Fahrgäste auch schlecht zur Taxi-Zentrale bestellen und erst dort losfahren.“ Der Wunsch nach mehr Taxi-Ständen bleibt also. Und dennoch: Die Freude über die neuen Räume ist groß bei den Taxifahrern. „Wir sind sicher, dass wir mit dem Umzug die richtige Entscheidung für unser Unternehmen getroffen haben“, sagt Andreas Wickesberg.

Zentrale

Eine Taxizentrale koordiniert in einem Gebiet den Einsatz von Taxis, die ihr angeschlossen sind. Sie nimmt Anfragen von Fahrgästen hauptsächlich per Telefon an und leitet sie meist per Funk an freie Fahrer weiter.

Die Taxi-Zentrale ist erreichbar unter Tel. (02196) 4444.

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Neue Ideen für Arbeit mit Konfirmanden
Neue Ideen für Arbeit mit Konfirmanden
Neue Ideen für Arbeit mit Konfirmanden
Bürgerhaus erlebt eine Sternstunde
Bürgerhaus erlebt eine Sternstunde
Bürgerhaus erlebt eine Sternstunde
37 Kinder empfangen in St. Michael die Erstkommunion
37 Kinder empfangen in St. Michael die Erstkommunion
37 Kinder empfangen in St. Michael die Erstkommunion
Fischhaus am Schwanen ist dicht
Fischhaus am Schwanen ist dicht
Fischhaus am Schwanen ist dicht

Kommentare