Karneval

Tanzcorps bindet 1500 Strüßjer für den Zoch

Beste Stimmung in der ehemaligen Gärtnerei: Die Funkenmariechen und ihre Trainerinnen banden 1500 nachhaltige Strüßjer.
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Beste Stimmung in der ehemaligen Gärtnerei: Die Funkenmariechen und ihre Trainerinnen banden 1500 nachhaltige Strüßjer.

Die Tänzerinnen von Rut-Wiess Dabringhausen verzichteten am Samstag ganz auf Plastik.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Draußen regnet es in Strömen und in anderthalb Stunden steht die Generalprobe auf dem Programm. Dann sind die Funkenmariechen des Tanzcorps Rut-Wiess Dabringhausen auf der Bühne gefragt, um letzte Vorbereitungen für die große Sitzung „Wir unter uns“ am Abend zu treffen.

Aber jetzt haben sich die Mädels in ihre warmen Tanzcorps-Jacken geworfen und binden fleißig Blumen. Schließlich ist es ein fester Termin im Kalender der Tänzerinnen. Fast 20 Mädels sind mit dabei. Wer nicht mit bindet, der baut an diesem Vormittag noch am Wagen für den Zoch. „Das ist pure Entspannung hier“, sagt Bianca-Celine Ley während sie Grün zur Tulpe steckt. Fast ein bisschen meditativ sei diese Arbeit mitten an den jecken Tagen, ergänzt Melina Merten, die neben ihr am Tisch die nächste Blume in ein Sträußchen verwandelt.

In der ehemaligen Gärtnerei von Heidi Nägel am Höferhof binden die Funkenmariechen gemeinsam mit Tanzcorps-Trainerin Kathy Klaar insgesamt 1500 Strüßjer – aus weißen und roten Tulpen. Die Besonderheit: „In diesem Jahr verzichten wir dabei auf Plastik“, erzählt Kathy Klaar.

Statt Plastik setzt das Corps auf speziellen Blumenbindedraht

In den vergangenen Jahren landeten die kleinen Sträußchen, die am Rosenmontag als beliebtes Wurfmaterial gefragt sind, traditionell in der speziell gefertigten Plastikhülle. „Wir wollten eine nachhaltige Variante entwickeln“, sagt Kathy Klaar. Also probierten sie verschiedene Techniken aus. Fündig wurden sie schließlich bei den Fachleuten von „Florales Design“ im ehemaligen Schinderhannes. „Wir haben gemeinsam getüftelt und statt Plastik setzen wir jetzt auf speziellen roten und weißen Blumenbindedraht, den wir um die Tulpen binden“, erklärt die Tanzcorps-Leiterin und zeigt eines der schmucken Gebinde. Der Draht verhindert, dass die kleinen Sträußchen in der Luft auseinanderfallen.

Die neue Technik war den Tänzerinnen schnell erklärt und so landet ein Strüßjer nach dem anderen in den vorbereiteten Wasserbehältern. Zu jeder Blume gesellt sich ein kleines Kärtchen mit dem Hinweis auf das Tanzcorps und Sponsoren. Es zeigt sich schnell: Die Blumen samt Draht machen auch optisch richtig was her. „Und nach dem Zug liegen unsere Blumen nicht als Plastikmüll auf der Straße“, sagt Tänzerin Marie Raucamp zufrieden. Es entstehe ohnehin so viel Müll am Rosenmontag. Das werde immer erschreckend deutlich, wenn sich der Betrieb auf den Straßen lichte. „Es ist schön, wenn wir auch als gutes Beispiel vorangehen können mit dieser Idee“, ergänzt Kathy Klaar. Das Plastik um die Sträußchen habe sie eigentlich schon eine ganze Weile genervt.

Mit dabei ist auch Fachfrau Heidi Nägel. Jedes Jahr besorgt sie die Blumen, die sich in den Händen der Funkenmariechen dann in Strüßjer verwandeln. „Ich kann dazu meine alten Kontakte nutzen“, erzählt sie und erinnert an die Zeiten ihrer Gärtnerei am Höferhof. 1500 Tulpen in rot und weiß seien an den Karnevalstagen sehr gefragt. „Das geht auch auf dem Großmarkt nur mit Vorbestellung“, weiß Heidi Nägel. Deswegen hat sie sich wie immer frühzeitig um die Blumen gekümmert. Ende der Woche hat sie die frisch geschnittenen Tulpen dann bei ihrem Gärtner abgeholt.

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