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Tagespflege: Es gibt noch freie Plätze

Das Team um Geschäftsführer Stefan Stahlschmidt mit Besuchern wie Anita Schommer (vorne r. ) und Interessenten wie Angelika Zwillus (r.).
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Das Team um Geschäftsführer Stefan Stahlschmidt mit Besuchern wie Anita Schommer (vorne r. ) und Interessenten wie Angelika Zwillus (r.).

Diakonie-Einrichtungen im Wielviertel und in Unterburg öffneten ihre Türen

Von Theresa Demski

Anita Schommer greift zu ihrer Tasse Tee. „Ich bin wirklich gerne an diesen Ort“, sagt die alte Dame, „es ist schön hier.“ Ihre eigenen vier Wände befinden sich nur ein paar Straßen entfernt. Aber wenn sie morgens die Türen der Tagespflege im Wielviertel öffnet, dann hellt sich ihre Stimmung auf. „Ich mag besonders das Frühstück“, sagt sie. Es gebe eine schöne Auswahl an Köstlichkeiten. „Und Gesellschaft“, ergänzt sie und erzählt auch vom Bewegungsprogramm am Vormittag, dem gemeinsamen Mittagessen, Ausflügen zur Kirmes und kleinen Spaziergängen. Ein paar Plätze weiter sitzt am Samstagnachmittag Tochter Eva-Christine Schommer. Sie lebt im gleichen Haus wie ihre Mutter. „Seit sie die Tagespflege besucht, kann ich viel beruhigter zur Arbeit gehen“, sagt die Tochter.
Ihre Mutter sei jetzt nicht mehr alleine zu Hause. „Sondern hier in bester Gesellschaft“, erzählt Eva-Christine Schommer. Am Samstag sitzen die beiden in dem hellen Gemeinschaftsraum der Tagespflegeeinrichtung und essen gemeinsam ein Stück Kuchen.

Die Diakoniestation hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen – Gäste und Angehörige, alle Interessierten. „Wir haben heute schon drei neue Anmeldungen bekommen“, erzählt Kay Büsing vom Aufsichtsrat der Diakoniestation, der mit dem neuen Geschäftsführer Stefan Stahlschmidt am Tisch nebenan eine Tasse Kaffee trinkt. Den Platz für diese zusätzlichen Anmeldungen hat die Tagespflege aktuell. Das liege wohl vor allem daran, dass vielen Angehörigen das Angebot der Tagespflege gar nicht bekannt sei. „Denn wir wissen: Es gibt den Bedarf“, sagt der neue Geschäftsführer. Die Diakoniestation hat die Zahl der Tagespflegeplätze seit 1995, als das Dörpfeldstübchen eröffnete, kontinuierlich erhöht. „Weil die Nachfrage stieg“, sagt der Geschäftsführer. 2022 hat die Tagespflege im Wielviertel Einweihung gefeiert. „Auch die Tagespflege in Unterburg hat wieder geöffnet“, sagt Stahlschmidt.

Bereits am Samstagvormittag hatte auch dort das Team die Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Der Bedarf an Information schien hier noch dringlicher: Denn nach dem Hochwasser sind längst nicht alle Gäste in den Burger Hof zurückgekehrt. Bisher öffnet die Diakoniestation die Einrichtung deswegen nur dreimal in der Woche. „Wir sind jeder Zeit bereit, das Personal wieder hochzufahren“, sagt Stahlschmidt: „Wir glauben an den Standort.“ Dann erzählt er von der Begegnung mit Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der am Vormittag in Unterburg vorbeigeschaut und das große Interesse der Stadt an dem Tagespflege-Standort bekundet habe. Die Diakoniestation wolle die Einrichtung nun noch noch mal richtig bewerben. Die Räume jedenfalls seien bereit und nach der Flut kernsaniert worden. Die Werbung soll vor allem die wichtigsten Informationen transportieren: Für die Tagespflege gebe es ein eigenes Budget. Wer also mindestens einen Pflegegrad zwei hat, habe einen Anspruch auf ein regelmäßiges Tagespflegeangebot. „Und es kann Angehörige ganz wesentlich entlasten“, betont Stahlschmidt.

Bei der Diakoniestation gehört es zu einer der drei Säulen – neben der ambulanten Pflege und den Wohngemeinschaften. „Wir erleben hier eine schöne Atmosphäre und richtige Aufbruchstimmung“, sagt Stahlschmidt. Die Teams seien hoch motiviert, die Zusammenarbeit funktioniere auf allen Ebenen gut. Und außerdem seien im März auch die Maskenregel gefallen, erinnert Katja Zerbe, Leiterin der Abteilung Tagespflege bei der Diakoniestation. „Das erleichtert den Besuchern und uns den Alltag“, sagt sie. Das Miteinander sei ganz anders möglich. Und darauf komme es den Teams in den drei Tagespflegeeinrichtungen an. „Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen“, sagt sie. Der Fokus liege immer auf dem, was die Besucher mitbringen aus ihrem Leben: Die einen singen gerne, andere haben das Akkordeon im Gepäck. Fotos und Erinnerungsstücke machen die Runde. Bewegung ist ein wichtiger Faktor und auch individuelle Biografiearbeit mit den Besuchern. „Und hier werden Freundschaften geschlossen“, erzählt Katja Zerbe. Auch Menschen, die einen deutlich höheren Pflegegrad haben oder unter Demenz leiden, finden in der Tagespflege einen geschützten Raum.

Am Tisch nebenan sitzt währenddessen Angelika Zwillus. Sie sei erst etwas scheu gewesen, heute einfach hierher zu kommen, erzählt sie. Aber ihr Mann sei gerade in Reha und sie brauche künftig einfach etwas Unterstützung. „Ein Tag für mich, das würde mir ja schon helfen“, sagt sie. Dann habe sie von der Tagespflege gehört, und nun sei sie froh, dass sie sich auf den Weg gemacht habe. „Ich kann mir richtig vorstellen, dass mein Mann hier zufrieden ist“, sagt sie, „und ich kann dann mal durchatmen.“

Stellen frei

Aktuell bietet die Diakoniestation neben der ambulanten Pflege auch fünf Wohngemeinschaften und drei Tagespflegeeinrichtungen an. Für alle Bereiche würden noch Mitarbeiter gesucht, sagt Geschäftsführer Stefan Stahlschmidt.

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