Wermelskirchen

Sandra Pahl ist nun Chefin beim Boule

Sandra Pahl von den Boulefreunden gehört zu den besten Spielerinnen in NRW.
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Sandra Pahl von den Boulefreunden gehört zu den besten Spielerinnen in NRW.

Wermelskirchenerin wurde vom Landesverband Nordrhein-Westfalen zur Präsidentin gewählt. Im August stehen die Stadtmeisterschaften für Jedermann an.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Die kleine silberne Kugel liegt sicher in ihrer Hand. „Ich spüre sofort, wenn es nicht meine Kugeln sind“, sagt Sandra Pahl und streicht dann vorsichtig über ihren eingravierten Namen. Aber weder die Gravur noch das besondere Muster machen die Boule-Kugeln für die 55-Jährige so unverkennbar. „Es ist einfach ein Gefühl“, sagt sie.

Inzwischen haben sich Sandra Pahl und ihre Boule-Kugeln gemeinsam einen Namen gemacht: Die Wermelskirchenerin hat bei den Deutschen Meisterschaften gespielt. Auf der Liste der 1500 besten Boule-Spieler in Nordrhein-Westfalen belegt sie Platz 167, unter den Frauen Platz 33. Und am Samstag hat der Landesverband Boule und Pétanque in Nordrhein-Westfalen Sandra Pahl in Kamen zu seiner Präsidentin gewählt.

Dabei hat die Geschichte der Radevormwalder Schulleiterin und des Boule-Sports ganz unspektakulär begonnen: „Im Urlaub in Tunesien“, erzählt sie. Damals boten die Animateure Boule-Spielen an. „Wir haben uns damals gefreut, mit unsern Kindern spielen zu können“, erinnert sich Sandra Pahl heute.

Ein Jahr später auf dem Campingplatz in Korsika waren die Pahls aus Wermelskirchen schon fast alte Hasen in Sachen Boule – mit eigenen Kugeln. Die große Faszination: „Alter und Geschlecht spielen keine Rolle“, sagt Sandra Pahl, „ein 13-Jähriger kann mich genauso besiegen wie eine 90-Jährige.“ Entsprechend bunt ist der Betrieb auf dem Boule-Platz – damals im Urlaub in Frankreich und heute auf dem Schwanenplatz.

Anfangs trafen sie sich mit anderen Boule-Spielern in den Hüpp-Anlagen – auf eine Partie bei guter Laune und einem kleinen Picknick. „Man probiert den Boden aus, guckt sich im Urlaub den ein oder anderen Griff ab, regelt viel über die eigene Intuition“, sagt Sandra Pahl. Mit dem Können wuchs der Ehrgeiz – und der Wunsch bei Wettkämpfen und Meisterschaften mitzuspielen. „Weil wir dafür nicht in einen Verein in eine Nachbarstadt fahren wollten und sich kein heimischer Verein für eine Boule-Sparte begeistern konnte, haben wir eben selbst einen Verein gegründet“, erzählt Sandra Pahl.

2011 wurden die „Boulefreunde Wermelskirchen“ aus der Taufe gehoben. Ein kleiner Verein mit heute 19 Mitgliedern – und einem riesigen Netzwerk im ganzen Land. „Schon im Jahr der Vereinsgründung meldeten die Boulefreunde zwei Mannschaften für die Kreisliga, richteten später Wettkämpfe mit vielen Mannschaften aus ganz NRW auf dem Schwanenplatz aus und stiegen in die Meisterschaftsspiele ein.
Bei den Stadtmeisterschaften kann jeder mitspielen

Inzwischen mit großem Erfolg: Regelmäßig qualifizieren sich Teams aus Wermelskirchen für die Landesmeisterschaft und auch für die Deutschen Meisterschaften.

Was ihren sportlichen Erfolg ausmache? „Ich bin keine begnadete erste Legerin und um beim Schießen wirklich gut zu sein, trainiere ich dafür zu wenig“, sagt sie, „aber ich kann alles ein bisschen.“ Das mache sie als Teamspielerin flexibel. „Und ich habe die Nerven dafür“, sagt sie.

55-Jährige ist „neugierig auf Menschen“

Gleiches dürfte auch für die neuen Herausforderungen gelten, die ihr nun ins Haus stehen. Das Präsidium des Landesverbandes hat sie gebeten, die nächste Präsidentin zu werden. „Ich war ganz überrascht, dass mein Name in so vielen Vereinen in NRW schon bekannt ist“, sagt sie.

Aber ob aus dem Ruhrgebiet oder vom Niederrhein, aus dem Rheinland oder Westfalen: Aus allen Richtungen wehte ihr Ermutigung entgegen – obwohl sie bisher nicht in der Verbandsarbeit aktiv war. „Aber ich war in der Politik und ich bin Schulleiterin“, sagt sie, „da traue ich mir die Verbandsarbeit zu.“ Dazu komme, dass sie Lust auf eine neue Herausforderung habe und neugierig sei auf alle die Menschen.

Auch die Wermelskirchener Boulefreunde dürften durch den neuen Posten ihrer Kassiererin noch Aufschwung bekommen. „Wir suchen einen neuen Platz, am Schwanen ist es zu eng“, sagt Pahl. Auch eine Halle für die Wintersaison kann sie sich als Domizil vorstellen.

Termine

Jeden Sonntag, außer bei sehr schlechtem Wetter, treffen sich die Boulefreunde auf dem Schwanenplatz. Interessierte sind herzlich zum Mitspielen eingeladen – ab 13 Uhr. Der Dellmann-Cup findet voraussichtlich am 5. August, statt. Die Stadtmeisterschaften für Wermelskirchen starten voraussichtlich einen Tag später. www.boulefreunde-wermelskirchen.de

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