Nachhaltig jeck
Öko und fair geht auch an Karneval
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Karnevalsverkleidung bedeutet oft billige Polyesterkostüme aus Fernost, die nach einmaligem Waschen schon unansehnlich sind.
Von Stephan Singer
Damit werden sie zu kurzlebiger Wegwerfware. „Auch in der fünften Jahreszeit zahlt es sich aus, auf Nachhaltigkeit zu achten. Das gilt nicht zuletzt im Hinblick auf die eigene Gesundheit, denn in Billigkostümen und Schminkartikeln stecken häufig gefährliche Schadstoffe“, erklärt die rheinisch-bergische Niederlassung der Verbraucherzentrale NRW in Bergisch Gladbach und gibt Tipps, wie es auch anders geht.
Was tun wenn man ein neues Kostüm benötigt?
Kreativ austoben: Ob Vampir-, Hippie- oder Western-Style: Vielleicht inspiriert ein Blick in den Kleiderschrank (den eigenen oder den von Eltern, Großeltern und Bekannten) sowie ein Bummel durch Secondhand- und Vintageläden zu einer originellen Kostümidee. Wenn der Geistesblitz dort noch ausbleibt, hält das Internet eine Vielzahl an Do-it-Yourself-Anleitungen für Kostümierungen bereit. Am besten sind Verkleidungen aus Materialien, die man ohnehin Zuhause hat.
Gibt es weitere nachhaltige Alternativen für Verkleidungen?
Wer zwei linke Hände oder keine Zeit zum Nähen und Basteln hat, kann sich mit ausgeliehenen Kostümen ins närrische Getümmel stürzen. Diese beanspruchen dann auch nicht das ganze Jahr Platz im Kleiderschrank und Abwechslung ist garantiert. Alternativ bieten auch Secondhandläden Karnevalskostüme an. Im Vergleich zum Neukauf spart Gebrauchtes Energie, Ressourcen, CO2, Wasser und Chemikalien. Und wer schon ein Kostüm hat, aber etwas Neues sucht, kann mit netten Leuten Kostüme tauschen.
Wie wird Schminke nachhaltiger als die herkömmliche?
Karnevalsschminke als zertifizierte Naturkosmetik ist frei von Mineralölen, Silikonen, synthetischen Farbstoffen und vielen anderen Inhaltsstoffen, die Haut und Umwelt belasten können. Mittlerweile werden die bunten Farben auf natürlicher Basis in Bioläden und in Drogeriemärkten angeboten.
Gibt es noch mehr worauf bei Schminke zu achten ist?
Mineralischer Glimmer wird auf der Packung als „Mica“ oder „CI77019“ bezeichnet. Er wird sowohl in Natur- als auch in konventioneller Kosmetik verwendet. „Mica“ kann jedoch giftige Schwermetalle enthalten. Außerdem legten Hilfsorganisationen nach Auskunft der Verbraucherzentrale offen, dass „Mica“ in indischen und madagassischen Minen oft von Kindern abgebaut wird. Erkrankungen der Atemwege, Staublunge und Verletzungen (Schnittwunden) sind an der Tagesordnung. Neben dem Verzicht auf den feinen Schimmer bleibt die Möglichkeit sich zu erkundigen, ob sich der Hersteller der „Responsible Mica Initiative“ angeschlossen hat.
www.verbraucherzentrale.nrw/node/22790