Kröten-Rettung im Eschbachtal geht weiter
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Voriges Wochenende kamen nicht genug Naturfreunde zusammen
Von Stephan Singer und Anja Carolina Siebel
Mit fünf Helfern kamen dann zum Auftakt am vergangenen Wochenende doch nicht so viele Aktive wie erhofft zur Amphibienrettung ins Eschbachtal. Deshalb geht das Aufstellen des Amphibienzauns unterhalb des Tierheims jetzt noch weiter.
„Immerhin haben wir zwei Teilstücke geschafft“, berichtet Ulrich Schott von der Wermelskirchener Ortsgruppe des Rheinisch-Bergischen Naturschutzvereins (RBN), unter dessen Federführung die alljährliche Arbeit erfolgt.
Wie wichtig die Arbeit der Naturschützer generell ist, zeigen wie berichtet die Zahlen, die der Naturschutzverein in den vergangenen Jahren gesammelt hat. Konnten die ehrenamtlichen Amphibienschützer noch in 2004 eine Höchstzahl von 2200 geretteten Tieren verzeichnen, ging diese Zahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich um 300 bis 400 pro Jahr zurück – 2021 waren es nur noch 740. Ulrich Schott führt das auf die dicht hintereinander folgenden sehr heißen Sommer zurück.
„Die Hitzeperioden in Folge haben den Bestand zusammenbrechen lassen“, beschreibt Schott die Situation: „Das ist ein nicht unerheblicher Ausfall im Gefüge der Natur, denn die Kröten sind ja auch ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette.“ So werden die Kaulquappen beispielsweise von Fischen oder Seevögeln gefressen. Aber wenn die erwachsenen Tiere nicht fit sind, können sie auch nicht laichen. „Das ist ein weiteres Problem“, sagt Ulrich Schott. Sie sind dann nämlich auch empfänglicher für Krankheiten und Störfaktoren von außen.“
Die wechselwarmen Tiere machen sich zum Laichen auf den Weg zum Teich, sobald die Abendtemperaturen nicht mehr unter sechs Grad Celsius sinken. Der Amphibienzaun hindert sie dabei am Überqueren der Straße. Ehrenamtliche Helfer sammeln die Tiere ein und tragen sie über die Straße – diese Phase dauert je nach Wetterlage zwischen vier und sechs Wochen.
„Im Moment ist es noch zu kalt, also haben wir noch ein bisschen Zeit“, sagt Ulrich Schott. Zwischen 250 und 300 Meter Zaun stellen die RBN-Aktiven jährlich auf. Die Strecke der täglichen Kontrollgänge ist länger, da wegen eines wasserführenden Grabens nicht überall ein solcher Zaun errichtet werden kann. Auch im Bereich Preyersmühle würde sich die RBN-Ortsgruppe einen Amphibienzaun wünschen, aber, so sagt Ulrich Schott: „Dafür haben wir nicht die Kapazität.“ Generell habe die RBN-Arbeit den Schwerpunkt auf das Eschbachtal fokussiert: „Oberhalb von Heintjeshammer betreiben wir dauerhaft Naturschutzgebietpflege, wodurch sich sehr wertvolle Naturräume entwickelt haben.“