Kulturelle Zusammenarbeit

Konkurrenz ums Publikum ist tabu

Die Kattwinkelsche Fabrik in Wermelskirchen ist ein beliebter Veranstaltungsort.
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Die Kattwinkelsche Fabrik in Wermelskirchen ist ein beliebter Veranstaltungsort.
  • Susanne Koch
    VonSusanne Koch
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Am 18. April findet die Zielkonferenz zwischen Burscheidern und Wermelskirchenern statt.

Wermelskirchen. Was wird das Ergebnis der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Burscheid und Wermelskirchen am Ende sein? Wie wird sie aussehen? Diese Fragen stellt sich beispielsweise Michael Dierks, Vorsitzender der Kulturinitiative Wermelskirchen, die das Haus Eifgen betreiben.

Viele Veranstaltungen im Haus Eifgen.

„Denn was nicht aus der Welt zu schaffen ist, ist dass alle Häuser, wie das Haus Eifgen oder die Kattwinkelsche Fabrik, aber auch das künftige Haus der Kulturen in Burscheid, die Veranstaltungen anbieten, auch immer dafür sorgen müssen, dass ihre eigene Kasse stimmt“, sagt er. „Wir können zwar ein zweites Konzert nach Burscheid vermitteln, wenn unser Konzert schon ausverkauft ist, aber wir kämen in Schwierigkeiten, wenn wir gegenseitig ums Publikum konkurrieren würden.“
Der Interkommunale Kulturentwicklungsplan, der die Grundlage für beide Städte werden soll, wird gerade von Jasmin Dorner, der Kulturmanagerin der Städte Burscheid und Wermelskirchen, geschrieben. „Die Ergebnisse der Visionen-Konferenz von Dienstagabend werden da einfließen“, sagt sie. „Was ich sehr erfreulich finde, ist dass schon viel mehr Kontakte der Kulturschaffenden beider Städte geknüpft werden“, sagt sie. „Ich werde zeitnah eine Zusammenfassung ins Netz stellen.“

Das Haus der Kunst wird vergrößert.

Am 18. April würden sich die interessierten Menschen aus Wermelskirchen und Burscheid noch einmal zusammensetzen, um die Punkte noch einmal zu diskutieren und am Ende zu verfeinern. „Der von mir erstellte Kulturentwicklungsplan wird dann von Bürgermeisterin Marion Lück und Bürgermeister Dirk Runge gegengelesen und überprüft, denn die Kommunen sind durch die Krisen finanziell sehr beschnitten. Es muss für sie auch machbar sein.“

Anschließend treffen sich – wahrscheinlich im Herbst – die Kulturausschüsse beider Städte gemeinsam, um darüber zu beraten. „Punkte, die finanziert werden müssen, werden auch noch dem Haupt- und Finanzausschuss in beiden Städten vorgelegt.“

Jasmin Dorners Stelle läuft im Mai kommenden Jahres aus. Und wie geht es dann weiter? „Dazu kann ich heute noch nichts sagen“, antwortet die Kulturmanagerin. Ihrer Meinung nach, brauche es für den interkulturellen Prozess, den beide Städte gehen werden, auf jeden Fall Verantwortlichkeiten für diesen Bereich.

Michael Dierks vom Haus Eifgen bleibt skeptisch, was die Umsetzung nach Auslauf der Förderphase angeht. „Gut finde ich aber, dass sich künftig weiter ein Kulturstammtisch zwischen beiden Städten treffen soll“, sagt er. „Auch dass für einen Busverkehr, entweder öffentlich oder privat gesorgt werden soll, der die Kulturinteressierten anschließend wieder in die eigene Stadt bringt.“ Auch eine Künstlerbörse findet der Vorsitzende der Kulturinitiative sehr gut. „Und ich finde es gut, dass Gruppen beider Städte für Ideen sorgen sollen, was man gemeinsam auf der Balkantrasse machen kann. Da wird es sicher viele Möglichkeiten geben.“ Er sei sehr gespannt, wie es weitergeht.

Michael Dierks hat die Atmosphäre der Begegnung mit den Kulturschaffenden aus Burscheid als sehr angenehm erlebt. „Die Kattwinkelsche Fabrik hat uns sehr gut bewirtet“, sagt er. „Ich finde es immer gut, die kulturell Interessierten aus Burscheid zu treffen. Denn nur in gemeinsamen Gesprächen kommen wir für unsere Zukunft weiter.“ Jasmin Dorner freut sich auf den im April.

Treffen

Am 18. April sind die Kulturschaffenden aus Wermelskirchen und Burscheid sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger wieder eingeladen. Dieses Mal ist der Treffpunkt das Kinder- und Jugendzentrum in Burscheid. Die Zielkonferenz findet von 17 bis 19 Uhr statt. Dort werden Maßnahmen empfohlen.

Standpunkt von Susanne Koch: In Konkurrenz treten?

susanne.koch@rga.de

Künftig in Konkurrenz treten? Das sollte weiter tabu sein. Ein Interkommunaler Entwicklungsplan funktioniert nur so, dass die Kulturschaffenden beider Städte auch künftig weiter ihren Entwicklungsraum bekommen und die Veranstaltungen so planen können, dass ihre Kasse am Ende weiter stimmt.

Der gemeinsame Weg wird sich aber – das zeichnet sich jetzt schon ab – auf andere Dinge kaprizieren. Sicher interessant sind die Ideen, die gleich an allen drei Tischen während der Visionen-Konferenz besprochen wurden: Die Ideen für gemeinsam Aktionen auf der Trasse. Da könnte beispielsweise der Kulturrucksack helfen, Kindergruppen aus beiden Städten zu motivieren, sich mit Skulpturen an der Verschönerung der Balkantrasse zu beteiligen. Oder der Wermelskirchener Streetworker Torben Faubel denkt schon über einen Fotowettbewerb nach. Oder es könnte Konzerte mit Jugendgruppen geben. 

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