Karfreitag
Kinder spüren dem Leiden Jesu Christi nach
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Angebot der katholischen Kirche St. Apollinaris stieß am Karfreitag auf große Resonanz.
Von Lena Spataro
Wermelskirchen. Der verregnete Karfreitag hielt die jungen Familien aus Wermelskirchen, Burscheid und der Umgebung nicht davon ab, beim Kinderkreuzweg der katholischen Kirche St. Apollinaris mitzulaufen. Durch den grauen Nebelschleier leuchteten die bunten Regenjacken und -schirme der Kinder wie bunte Blumen.
Treffpunkt war um 10 Uhr in der Kirche. Nach einer kurzen Begrüßung von Pastoralreferent Benjamin Floer ging es auch schon los mit der ersten Station. Messdienerin Pia (11) zeigte dafür ein Bild durch die Reihen, dass die Verurteilung von Jesus durch Pilatus zeigte. Damit wurden die Kinder spielerisch darauf hingewiesen, worum es am Karfreitag geht: nämlich um den Tod Jesu.
Auf die Darstellung von Jesus am Kreuz wurde verzichtet
„Neben der großen Andacht um 15 Uhr wollten wir noch eine kinderfreundlichere Alternative anbieten“, erklärte Benjamin Floer. Deswegen wurde auch bewusst darauf verzichtet, Jesus am Kreuz hängend zu zeigen. „Für uns und die Kinder reicht das Symbol des leeren Kreuzes. Wir wollen die Kleinen nicht unnötig verschrecken“, ergänzte Floer. Auf dem Weg trug die 14-jährige Messdienerin Catherine Tönnes das große Holzkreuz. Somit war sie neben ihrer Rolle als Leiterin der Messdiener auch die Spitze des Kinderkreuzzuges.
Insgesamt führten die Messdiener die 54-köpfige Gruppe zu fünft an. Vorbei an grasenden Schafen und Ziegen ging es für die nächsten Stationen in den Wald. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder heute auch Spaß haben“, sagte Benjamin Floer. Zu dem Zweck sammelten die Kleinen auf dem Weg freudig Stöcke und bastelten mit Hilfe von Schnüren ihre eigenen Kreuze, die sie am Ende mit nach Hause nehmen durften.
Eine weitere Station befand sich auf einem Spielplatz. Zwischendurch wurde der Leidensweg Jesu Schritt für Schritt erklärt. Kurze Stellen aus der Bibel und die dazugehörigen Bilder untermalten die Geschichte. „Hier haben die Kinder auch mal die Gelegenheit, Zwischenfragen zu stellen. Schließlich sollen sie alles verstehen und nicht einfach nur dabei sein“, erklärte Heike Vetsch, Mitglied im Pfarrgemeinderat. Die ehrenamtliche Helferin hatte bei der Organisation des Kinderkreuzweges geholfen. „Wir wollen das so familienfreundlich wie möglich gestalten“, sagte Vetsch. Aus dem Grund wurde ein Rundweg gewählt, der in der Nähe der Kirche endete. Daher befand sich die letzte Station nach einer Stunde Fußmarsch auf dem Friedhof von St. Apollinaris. „Von hier aus können die Eltern leichter zu ihren Autos, weil einige mit Kinderwagen unterwegs sind“, fügte Vetsch hinzu.
Von der Resonanz der zahlreichen Familien waren Benjamin Floer und Heike Vetsch positiv überrascht. „Trotz der Wetterverhältnisse waren viele bekannte, aber auch neue Gesichter zu sehen, deswegen bin ich sehr zufrieden“, resümierte der Pastoralreferent.
Ohne die Unterstützung der Messdienerinnen und Messdiener wäre der Kinderkreuzweg jedoch nicht möglich gewesen. „Es macht so viel Spaß, in der Kirche mitzuhelfen und die Gemeinschaft in der Gemeinde dabei mitzuerleben“, sagte Catherine Tönnes. Die Schülerin ist seit Mitte 2022 Leiterin der Messdiener in ihrer Gemeinde und übernimmt wichtige Aufgaben: „Ich helfe zum Beispiel beim Messdienerwochenende und passe auf die anderen in meiner Gruppe auf.“ Erst vergangenes Wochenende waren die Gemeinden St. Apollinaris und St. Michael dafür nach Stolzenberg gefahren. Dort konnten die Kinder und Jugendlichen miteinander spielen und dabei ihren Glauben stärken. „Die Messdienerschaft geht weit über die Gottesdienste hinaus“, sagte die 14-Jährige. Die Tatsache, dass ihre Familie und Freunde sie dabei so unterstützen, helfe ihr noch zudem: „Die meisten meiner Freunde finden es cool, dass ich mich in der Kirche engagiere.“