Kinder und Jugendliche

Junge VHS verzeichnet guten Start

Trainerin Bine (liegend) mit Michelle und hinten Anna, Nele und Juno.
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Trainerin Bine (liegend) mit Michelle und hinten Anna, Nele und Juno.

Die Volkshochschule spricht seit diesem Semester gezielt Kinder und Jugendliche an.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Anna-Lina fliegt. Die Elfjährige spannt ihren ganzen Körper an und hält sich bei der Hebefigur sicher über dem Kopf von Florian Schäfer. In ihrem Gesicht wechseln sich ein glückliches Strahlen und gelegentliche Unsicherheit ab. „Partnerakrobatik setzt absolutes Vertrauen voraus“, sagt Florian Schäfer, als er Anna-Lina wieder auf den Boden gesetzt hat.

Dieses Vertrauen will gelernt sein. Deswegen haben sich die Dozenten Florian Schäfer und Sabine Borchers an diesem Vormittag in der Tenter Sporthalle erstmals mit Vertrauensübungen befasst: Neun Mädchen und zehn Jungen haben sich in den VHS-Kursus „Partnerakrobatik“ gewählt – das Angebot ist damit ausgebucht. Bei den Vertrauensübungen zum Auftakt hat sich gezeigt: Den Kindern gelingt es gut, sich fallenzulassen und darauf zu vertrauen, dass die anderen sie halten. „Kindern gelingt das oft etwas leichter als Erwachsenen“, weiß Sabine Borchers. Das gilt auch für Ungezwungenheit und Körperkontakt, die die Partnerakrobatik voraussetzt.

So verwirklichen die Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren schnell die ersten eigenen Akrobatik-Übungen. „Natürlich könnten wir die Jungen und Mädchen heute vor allem fliegen lassen“, sagt Schäfer. „Aber wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, auch noch ein bisschen mehr mitzunehmen.“ Und deswegen lernen die jungen Akrobaten nicht nur das Fliegen. Sie entdecken auch, wie sie selbst zur Basis einer akrobatischen Nummer werden können – und dass zwei „Spotter“ am Rande, die für Sicherheit sorgen, wichtig sind.

So entstehen im zweiten Teil schon kleine und auch größere Pyramiden, die Kinder wenden die neuen Techniken an und probieren sich aus. „Wir freuen uns sehr, dass die Kinder hier heute so viel Lust an Bewegung haben“, sagt Florian Schäfer, „und wir entdecken auch ein gesundes Körpergefühl.“

Partnerakrobatik ist gar nicht so schwierig, wie sie aussieht.

Die meisten Kinder sind bereits in heimischen Sportvereinen unterwegs. Partnerakrobatik ist für sie allerdings neu. „Meine Großeltern haben mir diesen Kurs geschenkt“, erzählt Anna-Lina, während sie an dem Gerüst des Basketballkorbs baumelt. „Sie wissen, dass ich gerne klettere und turne.“ Die Elfjährige ist also in ihrem Element. Genauso wie Louis, der einzige Junge an diesem Vormittag. „Mir macht Bodenturnen Spaß“, erzählt er, „und heute lernen wir echt viele verschiedene Sachen.“ Dann zeigt er mit zwei Mädels eine kleine Übung, an deren Ende eine kleine Pyramide steht: „Meine Rippen mussten sich erst ein bisschen daran gewöhnen“, sagt er und lacht. Aber Partnerakrobatik sei gar nicht so schwierig, wie sie aussieht.

Florian Schäfer und Sabine Borchers freuen sich über die Begeisterung der Kinder. Sie sind beide selbst Partnerakrobaten und zeigen den Kindern eindrucksvolle Shownummern. Vor allem aber machen sie ihnen Mut, sich zu vertrauen und auszuprobieren.

An diesem Morgen ist auch Jacqueline Wolf in der Halle zu Gast. Sie leitet das Programm der „Jungen VHS“. Seit diesem Semester finden sich im Programm auch Angebote, die ganz bewusst auf Kinder, Jugendliche, Familien und Studenten zugeschnitten sind. „Und wir freuen uns sehr, dass die Resonanz so gut ist“, sagt Jacqueline Wolf. Die Angebote würden gut angenommen – das gilt für Musikkurse für Kita-Kinder genauso wie für Bewegungsangebote für die Älteren. Und immer öfter kämen auch Dozenten auf die Volkshochschule zu und würden ihr Können für einen Kurs anbieten. „Die Partnerakrobatik ist auch für uns Neuland“, sagt die Vertreterin der VHS. „Wir sind sehr gespannt, was die Kinder in Hinblick auf ihre Körperwahrnehmung und gegenseitiges Vertrauen mitnehmen können.“

Viele der Kurse, die in den kommenden Wochen für Kinder und Jugendliche anstehen, sind schon gut gebucht – das gilt für die Kreativangebote mit Sabine Rudersdorf genauso wie für das gemeinsame Kochen von Eltern und Kindern. „Aber auch ein kurzfristiger Blick in das Programm lohnt sich immer“, wirbt Jacqueline Wolf, „denn es gibt oft noch ein paar letzte freie Plätze.“

Das Ziel der „Jungen VHS“ ist schnell erklärt: „Es geht vor allem darum, gemeinsam Spaß und die Möglichkeit zu haben, sich auszuprobieren“, sagt Jacqueline Wolf, „um so in die eigene Entwicklung zu investieren. Völlig freiwillig.“

Ideen gesucht

Aktuell arbeitet die VHS am Programm für das nächste Semester. „Uns interessiert: Was wollen Kinder und Jugendliche ? Wo können wir Eltern und Familien mit unserem Programm unterstützen?“, sagt Jacqueline Wolf. Deswegen sind Wünsche und Inspirationen willkommen. Wer Ideen für die „Junge VHS“ hat, kann sich per E-Mail melden an:

jacqueline.wolf@vhs-bergisch-land.de

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