Jugendcafé am Markt wird umgestaltet
Juca: Außenwirkung soll sich neu entfalten
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Die Räume in dem denkmalgeschützten Gebäude sollen der Zielgruppe angepasst werden.
Von Udo Teifel
Wermelskirchen. Das Jugendcafé am Markt ist ein offener Jugendtreff, ein Begegnungsort von jungen Leuten. Wer durch die Tür tritt, mag den Eindruck haben, dass es etwas altbacken wirkt. Tiefes Sofa, dunkle getäfelte Decke, Ständerwerk. Trotz der breiten Fensterfront wirkt es vor allem im hinteren Bereich etwas duster. Und wer nicht aufpasst, kann sich schnell an der eisernen Wendeltreppe eine Beule holen. Die Zielgruppe der 13- bis 27-Jährigen scheint das nicht zu interessieren. Sie kommen. Dennoch soll sich etwas ändern: Die Räume in dem denkmalgeschützten Gebäude sollen der Zielgruppe angepasst werden.
Viele Ehrenamtler haben am Konzept mitgearbeitet, berichtet Juca-Leiter André Frowein. Der Umbau wird nun besonders durch zwei Ehrenamtler forciert: Anna Hummel und Tobias Böhm. „Wir waren anfangs sechs Leute. Wir waren uns einig, dass wir durch eine Neugestaltung nach außen eine neue Wirkung erzielen werden.“ Die Umsetzung werden Hummel und Böhm in die Hand nehmen. „Vielen fehlt die Zeit. Im Kleinteam kann man schneller handeln“, sagt sie pragmatisch.
Es wird viel passieren am Markt. Nach 16 Jahren ist das wichtig. Tobias Böhm: „Wir sind heute nicht behindertengerecht. Es gibt zwei Treppen. Den Eingang können wir nicht ändern. Der Zugang erfolgt über die beiden Seitengänge Marktpassage und Marktplatz.“ Und durch eine innere Umgestaltung wird es möglich sein, eine Rampe anzulegen. Die Atmosphäre der Räume soll heller werden. Die Decke wird abgehängt und bekommt einen hellen Anstrich, die neuen Lampen werden versenkt, der Boden wird erneuert. Es wird einen Rückzugsbereich geben für Jugendliche, um zum Beispiel Hausaufgaben zu machen; vorn im Café werden hohe Tische am Fenster stehen und auch die Sofa-Landschaft verschwindet. Dort gibt es neues Mobiliar. Die Wendeltreppe wird ersetzt.
Im Café wird die Küche vergrößert, ein Ständerwerk entfernt, damit die Rampe eingebaut werden kann. Auch die Toilette wird entfernt und behindertengerecht.
Bei den Jugendlichen hat sich bereits rumgesprochen, dass im Juca etwas passieren wird. „Manche fragen schon nach, wann es losgeht“, berichtet Frowein. „Sie wollen mit anpacken, und wir beziehen sie gern mit ein.“ Insgesamt sind es etwa 50 bis 60 Jugendliche und junge Erwachsene, die regelmäßig kommen.
Umbau könnte bis zu 150 000 Euro kosten
Der Umbau ist nicht preiswert. Hummel und Böhm haben bei Handwerkern Angebote eingeholt. „Der Umbau kostet zwischen 120 000 und 150 000 Euro brutto. Abzüglich der Eigenleistung.“ Frowein hofft, dass man noch über die Aktion Mensch weiteres Geld bekommt für die geplante Barrierefreiheit: „Der Förderantrag wird vorbereitet.“
Und wird christliche Missionsarbeit im Juca betrieben? Da kommt ein klares Nein der Gesprächspartnern. „Es gibt keinen Missionsaufruf. Das leben wir hier nicht aus“, sagt der Leiter deutlich.
Das Jugendcafé Juca
Team:André Frowein leitet das Jugendcafé. Es gibt 40 ehrenamtliche Mitarbeiter, davon etwa 30, die in Schichten dabei sind und als Ansprechpartner für die Jugendlichen fungieren. „Ein sensationelles Team“, so Frowein. Das Team würde sich rund um den Umbau über Spenden freuen.
Öffnungszeiten: Das Jugendcafé ist montags bis donnerstags von 16 bis 20.30 Uhr geöffnet, freitags sogar von 16 Uhr bis Mitternacht.
Träger:Sieben evangelisch-freikirchliche Gemeinden in Wermelskirchen und Umgebung bilden das Evangelisch-Freikirchliche Sozialwerk. Sie machen die Arbeit im Juca möglich und finanzierbar. Projekte des Sozialwerkes sind der offene Mittagstisch, das Juca und das Frauencafé im Juca.