Kunjunktur

IHK sieht eine „herausfordernde“ Lage

Die Unternehmen in der Region, hier ein Foto vom Versand der Wermelskirchener Firma Dönges / Wetec, schätzen die Entwicklung der kommenden Monate nicht mehr so schlecht ein wie zuletzt.
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Die Unternehmen in der Region, hier ein Foto vom Versand der Wermelskirchener Firma Dönges / Wetec, schätzen die Entwicklung der kommenden Monate nicht mehr so schlecht ein wie zuletzt.

Handelskammerbefragung zur Entwicklung der Konjunktur: Keine nachhaltige Erholung in Sicht.

Von Stephan Singer

Wermelskirchen. Die Rezession ist in der Region laut aktueller Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln mit ihrer auch für Wermelskirchen zuständigen Niederlassung Leverkusen / Rheinisch-Bergischer Kreis bislang ausgeblieben. „Die Unternehmen haben sich resilienter erwiesen als zunächst erwartet. Es ist ihrem Mut, ihrer Kreativität und ihrer Anpassungsfähigkeit zu verdanken, dass die Lage besser ist als befürchtet und die Erwartungen nicht mehr ganz so schlecht ausfallen,“ betont Ellen Lindner, Leiterin der Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg.

Wirtschaftlicher Abwärtstrend ist vorerst abgeschwächt

„Der aktive Einsatz der Politik in Krisenzeiten hat durchaus Positives bewirkt. Dennoch verhindert der mangelnde politische Reformwille und die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland eine nachhaltige Erholung. Kritisch ist die Lage besonders bei energieintensiven Industriebetrieben. Diese kämpfen weiter mit hohen Kosten und haben große Sorge vor einer möglichen mangelnden Versorgungssicherheit bei Strom und Gas“, fasst Ellen Lindner die aktuelle Lage zusammen. Trotz Verbesserung des Konjunkturklimas bestehe daher das Risiko, dass viele Schlüssel-Unternehmen für den Wohlstand in der Region Rhein-Berg ihre Produktion aus Deutschland weg in andere Länder verlagern, in denen Energie sicherer und günstiger zu haben sei.

Nach Einschätzung der IHK seien die Rahmenbedingungen auch abgesehen von den Energiepreisen für die Betriebe „mehr als herausfordernd“: Viele Unternehmen beklagten, dass die „immer weiter ausufernde Bürokratie“ dringend erforderliche Investitionen hemme. Außerdem litten die Unternehmen unter einer „häufig überalterten, maroden Infrastruktur“ und dem sich immer stärker manifestierenden Arbeitskräftemangel. „Unsere Unternehmen sind engagiert und mutig unterwegs und haben es in den vergangenen Jahren und Monaten mit immer neuen Herausforderungen zu tun gehabt. Die Politik muss sich an die Seite der Unternehmen stellen und endlich die unnötigen Bremsklötze und Hindernisse beseitigen“, fordert Ellen Lindner.

Insgesamt lassen die Konjunkturdaten zum Jahresbeginn etwas aufatmen, bilanziert die IHK die Ergebnisse ihrer Umfrage unter den Unternehmen. Der Abwärtstrend ist demnach vorerst abgeschwächt. Grund zur Entwarnung gebe es jedoch angesichts des Krieges gegen die Ukraine, der hohen Energiepreise, der Inflation, den steigenden Zinsen und den bürokratischen Hemmnissen nicht. Die positiveren Aussichten resultierten aus aktuell niedrigeren Energiepreisen, dem etwas verbesserten Konsumklima und der leichten Abschwächung der Inflation. Im Ergebnis ist der Konjunkturklimaindex gegenüber der Vor-Umfrage von 79 auf 98 Punkte gestiegen und bewegt sich wieder in die Richtung der 100 Punkte-Marke. Überschreitet die Wirtschaft in der Region Rhein-Berg / Leverkusen diese Marke, wächst sie – darunter schrumpft sie. Der Indikator für die Geschäftslage steigt von zehn auf 17 Punkte. Ein Drittel der Unternehmen meldet eine gute Geschäftslage. 49 Prozent schätzen ihre Lage als befriedigend ein. Doch 17 Prozent der Unternehmen geht es laut IHK-Angaben schlecht.

Die Beschäftigungspläne der Betriebe sind nahezu unverändert. Der Indikator liegt weiterhin im neutralen Bereich. Allerdings zeigt der aktuelle Höchststand von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, dass Mitarbeitende rar sind. „Für die Unternehmen hat sich der Mangel an Fachkräften mittlerweile zu einem Mangel an Arbeitskräften ausgeweitet“, stellt die IHK fest.

Als Hauptrisiken nennen die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis an erster Stelle klar die Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent), gefolgt vom Fachkräftemangel (59 Prozent) und den Arbeitskosten (53 Prozent).

Die ausführlichen Ergebnisse des Konjunkturberichts zum Jahresbeginn 2023 sind im Internet nachzulesen:

www.ihk.de/koeln/konjunktur

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