Grundschulen brauchen ihre Inklusionshelfer dringend
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Kooperationsprojekt mit der Lebenshilfe endet 2023
Von Anja Carolina Siebel
Sie sorgen dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen unter ähnlichen Voraussetzungen lernen können; sie trösten, unterstützen, schlichten Streitigkeiten, kümmern sich um Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Die Inklusionshelfer seien aus den Wermelskirchener Grundschulen praktisch nicht mehr wegzudenken, unterstrich Katrin Wagner, Schulleiterin der Schwanenschule, stellvertretend für alle Grundschulen in Wermelskirchen, im Schulausschuss.
Als Teilnehmer eines vom Land Nordrhein Westfalen geförderten Kooperationsprojektes zwischen der Lebenshilfe und der Stadt waren die Inklusionshelfer im Jahr 2015 an den Start gegangen – zunächst begrenzt auf vier Monate. „Das Ganze wurde dann immer wieder verlängert und 2019 dann zum Vierjahresprojekt“, erklärte der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Axel Pulm, in der Schulausschusssitzung. Im Jahr 2023 würde die Förderung für die inzwischen neun Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe, die sich knapp vier Stellen teilen und auf sieben Grundschulen verteilen, dann regulär auslaufen. Zum Leidwesen der Schulleitungen, Lehrer, Schüler und Eltern der Wermelskirchener Grundschulen, die sich in einem rührenden kleinen Film an die Ausschussmitglieder und die Vertreter der Verwaltung wandten und dringend darum baten, das Projekt fortzusetzen: „Weil wir sie brauchen“, lautete die zentrale, auf die Inklusionshelferinnen bezogene Botschaft.
Schulleiterin verdeutlicht, wo es oft hakt
Schulleiterin Katrin Wagner verdeutlichte noch einmal genauer, warum der Einsatz der Inklusionshelfer an den Schulen so wichtig sei: „Es ist längst nicht mehr so, dass nur Schüler mit erhöhtem Förderbedarf die Helfer in Anspruch nehmen und brauchen. Kinder mit sehr hohem Bedarf haben ja auch ihre individuellen Inklusionshelfer, die die Familien zu Seite gestellt bekommen“, so die Schulleiterin der Schwanenschule. „Wir beobachten aber zunehmend, dass auch andere Kinder im Alltag nicht mehr gut zurechtkommen, Schwierigkeiten haben, sich in die Gemeinschaft einzufügen, aber auch schon bei vermeintlich profanen Alltagsdingen wie dem Binden von Schnürsenkeln oder dem Schneiden mit einer Schere. Das ist auch eine Folge der Corona-Pandemie, aber nicht nur. Schule hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre insgesamt stark gewandelt.“