Angebote für Senioren
Für die ältere Generation soll es mehr Angebote geben
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Wermelskirchen ist als Pilotkommune für das Projekt „Im Alter in Form“ anerkannt worden.
Von Theresa Demski
Wermelskirchen. Die Verfasser des Sozialberichts haben der Wermelskirchener Stadtverwaltung im vergangenen Jahr eine klare Empfehlung mit auf den Weg gegeben: Menschen ab 50 Jahren sollen Angebote für präventive Maßnahmen bekommen.
Die Stadt hat prompt reagiert und sich als Pilotkommune für das Projekt „Im Alter in Form – Wohlbefinden älterer Menschen mit besonderen Bedarfen fördern“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) beworben. Mit Erfolg. Bis Mai 2024 wird Wermelskirchen nun als Pilotkommune von Fachleuten begleitet. Das Ziel: „Die Lebensqualität älterer Menschen soll mit passenden Angeboten in den Bereichen der Gesundheitsförderung erhalten und verbessert werden“, erklärt Christiane Beyer, die das Projekt als Mitarbeiterin des Sozialamts federführend betreut. Ausdrücklich soll auch die „aktive Teilhabe der älteren Bürgerinnen und Bürger“ im Fokus stehen.
Inzwischen ist eine Steuerungsgruppe an den Start gegangen, besetzt mit den Vorsitzenden des Sport- und des Sozialausschusses, Vertretern des Seniorenbeirats und des Beirats für Menschen mit Behinderung und Abgeordneten der Kirchen. „Wir wollen aber noch viel mehr Akteure an einen Tisch holen“, erklärt Christiane Beyer. Schließlich gebe es in Wermelskirchen schon an vielen Stellen Angebote für Menschen jenseits der 60. „Allerdings wissen wir im Zweifelsfall gar nichts voneinander“, sagt Beyer. Deswegen soll im Laufe der Projektzeit vor allem ein Gesamtkonzept entstehen, das die verschiedenen Akteure in der Stadt zusammenbringt. Es ist eine Art Bestandsaufnahme.
Vertreter von Kirchengemeinden zum Beispiel, in denen ältere Menschen regelmäßig singen oder auch Pflanzenbörsen veranstalten, kommen zusammen mit Akteuren aus dem Gesundheitsbereich, in denen es zahlreiche Bewegungsangebote für Senioren gibt. Vorsitzende etwa von Wandervereinen sitzen dann an einem Tisch mit Ernährungsexperten. „So können auch Synergien für neue Ideen entstehen“, ist sich die Wermelskirchener Projektleiterin sicher. Mit dabei ist bis Mai 2024 Dr. Kerstin Jülicher, die der Stadt als Beraterin zur Seite gestellt wurde.
Unterstützung beim Älterwerden
Begleitet wird das Projekt auch maßgeblich von Sabine Salamon: Sie arbeitete bisher für die Pflege- und Seniorenberatung im Rathaus. Seit der Kreis die Pflegeberatung an sich gezogen hat, widmet sie sich ausschließlich der Seniorenberatung, die inzwischen einen neuen Titel trägt: Fachstelle „Älter werden“ hat die Stadt die Arbeit getauft. „Um damit auch der Zielgruppe gerecht zu werden“, sagt Christiane Beyer. Nur die wenigsten würden sich als Senioren bezeichnen. Stattdessen wolle man Unterstützung beim „Älter werden“ anbieten.
Standpunkt von Anja Carolina Siebel: Ein sinnvolles Projekt
Dass der demografische Wandel keine Sache ist, die es nur auf dem Papier gibt, zeigen aktuelle Daten. Der Sozialbericht aus dem vorigen Jahr zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Menschen in Wermelskirchen die Altersmarke von 50 Jahren bereits geknackt hat.
Es gilt also, nicht nur für junge Familien Angebote zu schaffen, sondern auch für diese Zielgruppe, die ja heutzutage noch lange nicht zum berüchtigten „alten Eisen“ zählt. Es geht um Bewegungs- und Kulturangebote, um Weiterbildung, um Interkulturelles, aber vor allem geht es um Teilhabe.
Positiv ist dabei auch, dass Angebote, die bereits bestehen, aufgespürt und miteinander verknüpft werden. Man vernetzt sich also. Das ist entscheidend, um ein Konzept zu entwickeln, mit dem es sich schließlich lohnt zu arbeiten. Denn für die über 50- und 60-Jährigen soll es sich ja auch lohnen, in Wermelskirchen zu wohnen und zu leben bis ins hohe Alter. Und das mit Freude.