Mein Blick auf die Woche

Frauen sollten im Job mutiger auftreten

anja.siebel@rga.de
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Die 520-Euro-Arbeit ist eher weiblich. Von den rund 24 800 Mini-Jobs im Kreis sind 59 Prozent in Frauenhand – in der Nahrungsmittelindustrie liege der Anteil sogar bei 71 Prozent.

Das kommunizierte die Gewerkschaft für Nahrung, Genuss und Gaststätten in einer Mitteilung zum Weltfrauentag. Auch bei der Teilzeitarbeit würden Frauen vorn liegen: Die rund 24 900 Teilzeitstellen im Kreis würden zu 80 Prozent von Frauen ausgefüllt. Die Folge: Frauen sind häufig für die Rente nicht optimal abgesichert und rutschen im schlimmsten Fall in die Altersarmut. Wenn man Kritik an den schlechteren Verdienstmöglichkeiten der Frauen übt, muss man eben auch diesen Aspekt berücksichtigen. Für die meisten geht es nach einer Schwangerschaft eben nicht zackig wieder Vollzeit in den Beruf. Das liegt oft an den familiären Bedingungen, aber auch an denen in der Arbeitswelt. Es gibt immer noch zu wenig attraktive Angebote für Frauen, die nach der Familienzeit wieder arbeiten möchten. Inklusive der Betreuung.

Manja Wiesner von der Gewerkschaft für Nahrungs- und Genussmittel empfahl anlässlich des Weltfrauentages auch, mit dem Tabu „Über Geld spricht man nicht“ zu brechen. „Beim Lohn sollte man in den Betrieben auch im Kreis eine Ausnahme machen“, so Manja Wiesner. Überall dort, wo es einen Betriebsrat gebe, könne der auch die „Lohn-Kommunikation im Unternehmen beleben“. Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechtsanspruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdiene. Die Arbeitswelt ist kein Zirkuszelt, aber ausprobieren und mutig sein, darf man trotzdem.

Das gilt insbesondere für Frauen. Denn am Mut, sich weiterzuentwickeln, scheint es immer bei vielen trotz hoher und guter fachlicher Qualifikationen immer noch zu fehlen. Vielleicht können sich Frauen, bei allem Respekt für gerechtere Lohnverteilung, auch ein bisschen mehr zutrauen und mehr Power geben für die eigene Zukunft. Am Ende werden sie es sich wohl selbst danken. Denn eine Ehe oder eheähnliche Verbindung ist alles andere als eine Garantie für die Zukunft – auch finanziell nicht. Leider landen gerade Frauen später in der Altersarmut, eben weil sie der eigenen Entwicklung, der eigenen Zukunft nicht ausreichend Bedeutung beigemessen und nicht gut für sich gesorgt haben. Das sollte sich ändern. Denn letztlich kann es doch auch für die Familie nur von Vorteil sein, wenn auch die Ehefrau und Mutter erfolgreich ist und sich im Job verwirklichen kann.

TOP Ausbildungsmesse „Connect“ war ein voller Erfolg.

FLOP Nur Zischen in der Leitung. Frau in Schöllerhof hat seit Monaten kein Telefon.

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