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Fair-Trade-Markt zieht viele Besucher in die Katt
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14 Unternehmen präsentierten die Waren ihrer Partner aus dem globalen Süden.
Von Wolfgang Weitzdörfer
Es ist der zweite Fair-Trade-Markt in der Kattwinkelschen Fabrik, der am Sonntag seine Türen auch für die interessierten Besucher geöffnet hat. Das Motto des Markts, der vom Wermelskirchener Weltladen organisiert worden ist, lautet: „Lassen Sie sich zu einer Produktreise durch die weite Welt einladen.“ Und was so vielleicht ein wenig umständlich formuliert klingt, ist nichts anderes als ein Blick hinter die Kulissen dessen, was es in den Weltläden an fair produzierten und gehandelten Waren zu kaufen gibt.
Dabei handelt es sich eigentlich um eine zweitägige Veranstaltung, wie Monique Schüpphaus, die Vorsitzende des Wermelskirchener Weltladens, sagt. „Am Samstag waren sozusagen nur Fachbesucher anwesend, also Einkäufer der Weltläden in der Region.“ Dabei gehe es vor allem darum, die Kontakte zu den Importeuren etwas zu vertiefen. „Außerdem ist es etwas ganz anderes, wenn man die Waren mal in natura sehen kann – anstatt sie im Internet zu bestellen“, sagt Monique Schüpp-haus.
Am zweiten Tag, dem Sonntag, sind es dann aber die ganz normalen Besucher, die sich auf den Weg in die Katt gemacht haben. „Leider hatten wir drei sehr kurzfristige Absagen wegen Corona, da steckt man aktuell eben nicht drin“, sagt die Weltladen-Vorsitzende. Daher habe der Weltladen mehrere Tische mit Waren ausgestellt – darunter etwa pittoreske Bronzestatuen aus Simbabwe. „Die sind mittlerweile sehr beliebt bei den Kunden, es gibt sogar Leute, die die unterschiedlichen Figuren sammeln“, sagt Monique Schüpphaus.
Kunden kommen mit den Importeuren ins Gespräch
Für die Kunden sei es auch eine gute Gelegenheit, mit den Importeuren ins Gespräch zu kommen. „Sie sind natürlich wesentlich mehr im Thema, als das wir Händler in den Weltläden sein können. Denn sie besuchen ihre Produzenten im globalen Süden regelmäßig, stehen im Austausch und designen auch Ware zusammen. Sie nennen sich auch eigentlich nicht Produzenten, sondern Partner. Es ist ein Austausch auf Augenhöhe“, sagt Monique Schüpphaus.
Beim Rundgang durch die Katt lässt sich in der Tat an den 14 Ständen ein guter Eindruck davon gewinnen, was sich aktuell in der Welt des fairen Handels tut. So ist etwa am Stand des indischen Herstellers Lyfesutra ein sehr hübsch anzusehendes Stück ausgehöhltes Bambusholz zu sehen, entweder naturbelassen oder in knalligen Farben lackiert. Der Firmenvertreter zeigt schnell, dass es sich dabei um mehr als nur ein schönes Deko-Objekt handelt. „Hier ist eine Aussparung herausgesägt, in die das Smartphone gestellt werden kann“, sagt er und stellt sogleich sein Handy hinein. Dann spielt er einen Song ab – und tatsächlich fungiert das ausgehöhlte Holzstück als eine Art Verstärker, denn gleich klingt die Musik voluminöser, als wenn man das Handy wieder aus der Aussparung holt.
Aber in der Hauptsache gibt es Schmuck, Dekoartikel und vor allem Kleidung zu sehen. Etwa bei einem Aussteller aus den Anden – oder bei dem Importeur Akar. An dessen Stand finden sich kunstvoll gearbeitete Klangschalen aus Nepal, die sicherlich auch als Dekoration ein Hingucker ist. Dabei ist aber vor allem wichtig, dass die Waren, etwa auch die dort angebotene Kleidung, aus fairer Produktion stammt.
Nebenan ist Gabi Ludwig, wie Monique Schüpphaus schmunzelnd sagt, ein „echtes Urgestein des fairen Handels in Deutschland“. Gabi Ludwig ist Geschäftsführerin der Firma „handtrade.“ aus Backnang bei Stuttgart. „Der Punkt ist wichtig, denn wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt Gabi Ludwig. Bei ihr gibt es Alpaka-Kleidung aus Peru und Bolivien sowie Mode und etwa Seife aus Ghana. „Ich war eigentlich Schreineriwig.
Der nächste Fair-Trade-Markt wird erst 2025 stattfinden – „am Samstag, 8. März, und Sonntag, 9. März“, sagt Monique Schüpphaus.