Pflegeberatung
Die Pflege braucht individuelle Lösungen
aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Elke Paland ist ausgebildete Krankenschwester und als Pflegeberaterin im Einsatz
Von Theresa Demski
Wermelskirchen. Wenn Elke Paland an einer fremden Tür klingelt, dann hat sie meistens schon eine Ahnung, was sie dahinter erwartet. Wenige Blicke und Worte reichen meist, damit sich die Pflegeberaterin einen ersten Eindruck verschaffen kann. Was brauchen die Menschen? Welche Fragen haben pflegebedürftige Bürger? Welche Nöte haben die Angehörigen? Elke Paland ist in ihrem beruflichen Leben schon so vielen Familien begegnet, in denen die Pflege eines Angehörigen plötzlich zum bestimmenden Thema wurde, dass sie die nötigen Antworten meist schon im Gepäck hat, wenn sie zu Hausbesuchen aufbricht.
Seit Oktober ist Elke Paland als Pflegeberaterin für den Rheinisch-Bergischen Kreis im Einsatz. Wann immer Bürger Fragen rund um Pflegesituationen haben, ist sie die richtige Ansprechpartnerin – entweder in ihrem Büro im Wermelskirchener Rathaus oder bei einem Hausbesuch.
Weil die persönliche Beratung nur nach telefonischer Anmeldung möglich ist, kommen Elke Paland und die Bürger ohnehin erstmal am Telefon ins Gespräch. „Manchmal können wir dann schon die wichtigsten Fragen klären“, erzählt sie. Aber oft vereinbart sie dann auch einen Besuchstermin mit den Betroffenen, die häufig in Ausnahmesituationen stecken. „Es ist gut, wenn sich die Menschen möglichst früh bei mir melden“, sagt die Pflegeberaterin, „dann können wir den Weg gemeinsam gehen.“ Von der ersten Orientierung bis zum tatsächlichen Eintreten eines Pflegefalls: Elke Paland begleitet die Menschen.
Häufig wenden sich Pflegebedürftige oder Angehörige aber erst in einer akuten Notsituation an die Fachfrau: Dann kann ein Patient zum Beispiel nach einem Schlaganfall nicht mehr zurück in das häusliche Umfeld. Gelegentlich rufen dann Angehörige an oder die Mitarbeiter des Sozialdienstes im Krankenhaus. „Dann geht es um Entlastungsangebote“, sagt Elke Paland, „von einer vorübergehenden stationären Unterbringung bis zur Wiedereingliederung.“ Das Ziel sei immer, die Selbstständigkeit der Menschen so gut wie möglich zu erhalten – und Entlastung anzubieten. Und Elke Paland weiß, wo diese Entlastung zu finden ist. Sie kennt die Möglichkeiten des Altenpflegegesetzes, weiß um Anträge, Vorgehensweisen und Leistungsansprüche der Menschen. Pflegestufen und Pflegedienste, Pflegekassen und Einrichtungen: Die Pflegeberaterin teilt ihre Netzwerke und ihre langjährige Erfahrungen.
„Ich wusste früh, dass ich in einen sozialen Beruf wollte“, erinnert sie sich. Der Umgang mit Menschen sei ihr immer wichtig gewesen. Also ließ sie sich als Krankenschwester ausbilden und arbeitete später rund 25 Jahre in der Pflege – ambulant und stationär. Gleichzeitig erlebte sie mit, wie sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen veränderten – damit wuchsen zwar auch die Ansprüche, aber eben auch der Verwaltungsaufwand für Betroffene. „Für Hilfesuchende wurde es unübersichtlich“, sagt sie.
Elke Paland wechselte schließlich vom Krankenbett an den Schreibtisch: Sie absolvierte die Ausbildung zur Pflegesachverständigen, trat später Stellen im Gesundheitsamt und dem Sozialamt des Rheinisch-Bergischen Kreises an. „Jetzt rücke ich wieder ein Stück weiter zurück zu den Menschen“, sagt Elke Paland. Das Büro im Kreishaus wechselt sie gegen das Servicebüro im Wermelskirchener Rathaus und Hausbesuche ein.
„Jeder Mensch bringt seine eigene Situation mit, seine eigenen Fragen“, weiß Elke Paland. In der Pflegeberatung gehe es darum, individuelle Antworten zu finden und dabei ein ganzheitliches Bild im Blick zu haben.
Viel Nachfrage nach Rat und Lösungen ist gefragt
Die Nachfrage nach Pflege-Rat ist groß. So groß, dass Elke Paland ihr alleine nicht gerecht werden kann. Der Rheinisch-Bergische Kreis hat reagiert: Christina Schiffer wird mit einem zusätzlichen Stellenanteil die Pflegeberatung unterstützen – und damit auch die Vertretungssituation vereinfachen. „Zumal wir davon ausgehen, dass die Anfrage an Pflegeberatung eher weiter wächst“, sagt Elke Paland mit Blick auf die Volksalterung. Aktuell habe sie den Eindruck, dass die Pflege in Wermelskirchen sichergestellt sei – zumindest wenn die Menschen ein bisschen Flexibilität mitbringen könnten. „Aber mit Blick in die Zukunft bin ich auch besorgt“, sagt sie und blickt auf die steigende Zahl der Pflegefälle und der pflegenden Angehörigen. „Das wird in allen Bereichen eine Herausforderung.“
Kontakt
Elke Paland bietet für den Rheinisch-Bergischen Kreis die Pflegeberatung in Wermelskirchen an. Sie hat ein Büro im Rathaus.
Die Beratung ist nur nach vorheriger Terminabsprache möglich – über das Servicetelefon der Pflegeberatung unter 0 22 02 13-65 43 oder an pflegeberatung@rbk-online.de. Servicezeiten: montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags auch von 14 bis 16 Uhr.