Ausstellung

Den Werken großer Künstler auf der Spur

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ als Digitaldruck: Da schaute auch Vera Leweke vom Kulturverein in Burscheid zweimal hin.
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„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ als Digitaldruck: Da schaute auch Vera Leweke vom Kulturverein in Burscheid zweimal hin.

Beeindruckende Ausstellung im Atelier am Markt.

Von Theresa Demski

Wermelskirchen. Mit Ölfarben saß Vincent van Gogh im Juni 1889 vor der Leinwand. Er malte eine Sternennacht, die unzählige Betrachter noch lange nach seinem Tod bewegen würde. 133 Jahre später zog sich Anne Ewald eine Maske über die Nase, füllte die Airbrush-Katusche mit Farbe und schuf ihre eigene Sternennacht – in eigener Handschrift und trotzdem als Hommage an den großen niederländischen Künstler.

Anne Ewalds Bild ist seit Sonntag – genauso wie 17 andere Werke – in der Galerie am Markt in Wermelskirchen zu bewundern. Die Künstler des Kunstvereins haben sich große Werke vorgenommen und ihnen eine eigene Note gegeben. „Was wäre wenn?“: Mit dieser Fragestellung haben sie sich ihren eigenen Leinwänden gewidmet. Das Ergebnis ist spannend und ausgesprochen sehenswert.

August Macke und Jan Vermeer, Claude Monet und Picasso haben den Künstlern ihre Motive geliehen. „Und wir haben uns gefragt: Was wäre, wenn Hundertwasser mit Mosaiksteinen gearbeitet hätte? Oder wenn August Macke das elektrische Licht im Werk für sich entdeckt hätte?“, berichtet Künstler Martin de Giorgi bei der Vernissage am Sonntag.

Die Antworten hängen nun an den alten Wänden der Galerie: Martin de Giorgi selbst hat August Mackes Hutladen mit Papierglas einen völlig neuen Glanz verliehen. Michael Dangel hat sich mit digitalen Möglichkeiten Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ gewidmet.

Und auch Margret Langen hat für diese Ausstellung mit dem Tablet und Kirchners „Berliner Straßenszenen“ gearbeitet: Herausgekommen sind viele kleine Szenen, in denen sie die Figuren verändert hat, ihren Blick, ihre Mode, ihre Position. „Es gibt Millionen Möglichkeiten“, erzählt die Künstlerin, „das hat mir wirklich Freude gemacht.“ Und sie genieße die gute Gesellschaft inmitten der anderen Werke in der Galerie. „Wir finden hier wirklich eine hohe Qualität“, bescheinigt sie der Ausstellung.

Anna Hetzel hat das „Blaue Pferd“ von Franz Marc in ein Street-Art-Werk verwandelt, das ein bisschen an den großen Künstler Banksy erinnert. Marie-Louise Lichtenberg stellt eine Fotografie aus, die von den Seerosen von Monet erzählt. Die „Inspirationen“ von Hundertwasser hat Silke Busch nun tatsächlich in ein Mosaik verwandelt.

Währenddessen stellt Martina Haack eine Plastik zur Verfügung – aus glänzender Kaffeefolie und viel Draht – die eindeutig an Klimts „Der Kuss“ erinnert. „Ich habe schon immer gerne mit Pappmaché gearbeitet“, erzählt die Künstlerin bei der Vernissage am Sonntagnachmittag. An das Werk sei sie nun mit viel Leichtigkeit herangegangen – ganz ohne Druck, dem Klassiker von Klimt nicht gerecht zu werden.

Kleine Postkarten der Originalwerke helfen dem Betrachter übrigens, sich auf die Spur der großen Werke zu machen – eine lohnenswerte Spurensuche.

Die Ausstellung am Markt hat bis zum 26. März sonntags von 15 bis 18 Uhr, und am heutigen Mittwoch, 8. März, von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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