Besonderer Fund bei Umbauarbeiten

Arbeiter finden Brunnen auf dem Loches-Platz

Michaela Böllstorf von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Wermelskirchen vor dem auf dem Loches-Platz gefundenen Tiefen-Brunnen.
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Michaela Böllstorf von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Wermelskirchen vor dem auf dem Loches-Platz gefundenen Tiefen-Brunnen.
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Die Denkmalbehörde lässt nun prüfen, ob der Fund historischen Wert hat.

Von Susanne Koch und Anja Carolina Siebel

Wermelskirchen. Eigentlich waren die Arbeiter am Loches-Platz gerade dabei, den Parkplatz zu ebnen, der vor dem neuen Einkaufs- und Ärztezentrum entstehen soll. Dabei stieß der Bagger auf eine Betonplatte mit unterlegten Eisenstangen, die das Brunnenloch abgedeckt hatte.

Die Arbeiter trauten ihren Augen kaum und informierten daraufhin sofort die Untere Denkmalbehörde der Stadt. Sie hatten einen Brunnen gefunden. „Das Fundtstück hat einen Durchmesser von 1.20 Meter und ist etwa 15 Meter tief, wobei das Wasser elf Meter hochsteht. Gemessen wurde ab Fahrbahnoberkante“, heißt es dazu in einem aktuellen Schreiben der Stadt.

Amt für Bodenpflege ist bereits eingeschaltet

Um zu klären, wie alt der Brunnen und ob er von historischem Wert sei, habe sich nun Michaela Böllstorf von der Unteren Denkmalbehörde an das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland gewandt. „Wir haben alle relevanten Informationen, die wir bisher finden konnten, weitergeleitet. Jetzt werden die Experten aus dem Amt ein Gutachten zu unserem Brunnen erstellen, damit wir entscheiden können, ob es ein historischer Fund ist, der als Denkmal erhalten bleiben sollte“, sagt sie.

Das Amt für Bodendenkmalpflege war bereits vor Ort und hat erste Daten aufgenommen. Die Bauarbeiten würden fortgesetzt, allerdings würde die Fundstelle ausgespart, bis die Denkmalschutz-Expertinnen den Tiefen-Brunnen begutachtet hätten.

Fundstück könnte aus der Zeit einer alten Fabrik stammen

„In Wermelskirchen gab es früher viele Privatbrunnen“, weiß Michaela Böllstorf. Da sich auf dem Loches-Platz früher die Schuhfabrik „Schumacher und Schmidt“ befunden habe, liege die Vermutung nahe, dass der gefundene Tiefen-Brunnen aus dieser Zeit stamme.

Volker Ernst vom Bergischen Geschichtsverein hat ebenfalls für die Stadt recherchiert: „Die Fabrik wurde 1854 erbaut und in den Jahren 1864 und 1871 erweitert. Auf historischen Fotos der Fabrik ist an der Stelle, an der der Brunnen gefunden wurde, ein Vorbau.“

Es könnte laut Ernst also gut sein, dass man deshalb auf den Fotos keinen offenliegenden Brunnen sehen würde.

Im Jahr 1970 sei die alte Fabrik abgerissen worden. Wahrscheinlich sei damals in dem Zusammenhang der Brunnen mit einer Betonplatte abgedeckt worden.

„Der Fundort des Brunnens befindet sich vermutlich nicht auf einer der geplanten Zufahrten zum Einkaufszentrum oder in die Tiefgarage, sondern eher mitten auf dem Parkplatz, der gerade angelegt wird“, sagt Hartwig Schüngel, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt. „Wir warten jetzt ab, was das Gutachten des Brunnens ergibt.“

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