Amtsgericht

Warum sich die neue Amtsrichterin bewusst für Wermelskirchen entschieden hat

Verena Volmer ist seit Anfang 2023 die neue Amtsrichterin in Wermelskirchen.
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Verena Volmer ist seit Anfang 2023 die neue Amtsrichterin in Wermelskirchen.

Seit dem 1. Januar ist Verena Volmer als Strafrichterin am Brückenweg tätig.

Von Wolfgang Weitzdörfer

Wermelskirchen. Seitdem Richter Ertan Güven vor bald drei Jahren seinen Arbeitsplatz im Amtsgericht Wermelskirchen verlassen hat – er sitzt mittlerweile in Bergisch Gladbach auf der Richterbank –, hat es im Amtsgericht am Brückenweg einige Zwischenlösungen gegeben. Mehrere Richterinnen und Richter waren für relativ kurze Zeiträume hier tätig.

Doch seit Jahresbeginn hat sich am Amtsgericht etwas getan. Verena Volmer ist seit dem 1. Januar dieses Jahres die neue Amtsrichterin in Wermelskirchen – und dabei neben Zivil- auch für die Strafsachen zuständig. Und wenn es nach der 40-jährigen, zweifachen Mutter geht, wird das auch so bleiben. „Ich habe mich aktiv nach Wermelskirchen beworben“, sagt sie.

Die Richterin lebt mit ihrer Familie im Ennepe-Ruhr-Kreis. Das sei auch ein Grund, warum sie sich am Amtsgericht in Wermelskirchen beworben habe.

Wobei das vor einigen Jahren noch gar nicht so absehbar gewesen sei. Denn eigentlich hat Verena Volmer nach ihrem Jura-Studium in Trier und dem Referendariat in Düsseldorf als Rechtsanwältin in einer Kanzlei in Kaarst gearbeitet. „Ich bin im Mai 2010 als Rechtsanwältin zugelassen worden, im Jahr 2018 bin ich dann Partnerin einer Kanzlei in Kaarst geworden. Dort habe ich vor allem medizinrechtliche Fälle bearbeitet, da ich seit 2015 den Fachanwaltstitel für Medizinrecht hatte. Dabei drehte sich meine Arbeit vor allem um ärztliche Behandlungsfehler“, erklärt die Juristin.

Wie wird man Richterin?

Anfang 2021 habe sie sich dann für das Richteramt beworben. Mit zwei juristischen Staatsexamina könne man als Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt arbeiten. Um eine Richterstelle muss man sich bei den Oberlandesgerichten (OLG) bewerben. „Vom OLG Köln bin ich dann zu einem Assessment Center eingeladen worden“, sagt Verena Volmer.

Die telefonische Zusage sei dann noch am gleichen Abend gekommen. „Und so bin ich dann vom 1. Juni 2021 an für ein Jahr am Amtsgericht Köln tätig gewesen, die zweite Jahreshälfte 2022 habe ich am Landgericht gearbeitet“, beschreibt die 40-Jährige. Zum Jahreswechsel 2022/23 habe sie dann nach Wermelskirchen wechseln können.

Es war die beste berufliche Entscheidung, mich hierher zu bewerben.

Verena Volmer

Der Weg ins Richteramt sei für sie der absolut richtige gewesen. „Ich bin aber auch sehr gerne Anwältin gewesen“, erklärt Verena Volmer lachend. Auch den Weg ins beschauliche Wermelskirchen habe sie zu keiner Sekunde bereut. „Ich fühle mich hier wirklich pudelwohl. Es war die beste Entscheidung meines beruflichen Lebens, mich hierher zu bewerben“, sagt Verena Volmer.

Daher verwundert es auch nicht, wenn die 40-Jährige sagt: „Ich möchte auf jeden Fall langfristig hier am Amtsgericht bleiben.“ Auch wenn sie Wermelskirchen schon von früher kennt – „mein Mann hat hier gewohnt, als wir uns kennenlernten, und wir haben auch Freunde hier“, sagt Verena Volmer –, ist es dann doch für sie keine Alternative, vom Ennepe-Ruhr-Kreis in den Rheinisch-Bergischen Kreis zu ziehen. „Wir haben vor einigen Jahren dort ein Haus gekauft, meine Schwiegereltern wohnen dort. Wir sind sehr verwurzelt“, sagt die Amtsrichterin.

Überwiegende Anzahl Angeklagter sei respektvoll

Allerdings habe sie in dem knappen Vierteljahr, das sie nun in Wermelskirchen arbeitet, die Stadt schon sehr zu schätzen gelernt. Und auch die Arbeit am Amtsgericht gefalle ihr. „Es ist klein und überschaubar, irgendwann kennt man die Anwälte, die Jugendgerichtshilfe – und auch die Angeklagten“, sagt sie schmunzelnd.

Man könne viele Dinge daher auch pragmatisch lösen. Außerdem sei die überwiegende Zahl der Angeklagten respektvoll ihr gegenüber. „Natürlich gibt es auch schwierige Fälle, aber die sind deutlich in der Unterzahl“, erklärt Verena Volmer.

Persönlich belasteten die Juristin selbst am meisten die Fälle, bei denen Kinder betroffen seien, sagt sie. „Zum Glück sind solche Fälle mir aber bislang noch nicht untergekommen“, sagt die Wermelskirchener Amtsrichterin.

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