Premiere
Zirkus startet am Schützenplatz – und das Publikum tobt
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Premiere mit der Show „One World“ verläuft nicht ganz pannenfrei.
Von Suzanne Thiel
Seit Wochen werben Plakate in Remscheid für den Moskauer Circus. Am Donnerstagabend war es soweit. Der Zirkus feierte seine Premiere mit der Show „One World“ auf dem Schützenplatz. Das Chapiteau, wie das Zirkuszelt in der Fachsprache genannt wird, bietet Platz für etwa 1000 Gäste. Ausverkauft war das Zelt an diesem Abend nicht, aber einige hundert Leute waren gekommen. Für Kinder gab es am Eingang eine kleine Hüpfburg.
Eröffnet wurde die Show mit einem Drahtseilakt etwa zwei Meter über dem Boden, bei dem die Artisten durch einen Feuerring sprangen oder mit einen Rückwärtssalto wieder auf dem Seil landeten. Während des Umbaus sorgte Clown Oleg für Stimmung im Publikum. Er verteilte Bonbons und integrierte die Zuschauer in seine Sketche. Unter anderem verheiratete er symbolisch zwei Gäste und schlug imaginäre Golfbälle, die die Zuschauer auffangen sollten.
Trapez klemmt, Auftritt wird abgebrochen
Der Auftritt am Trapez von „Miss Veronica“ hatte leider einige Tücken. Da das Trapez klemmte, musste der Auftritt frühzeitig abgebrochen und die Artistin nach unten geholt werden. Danach betrat Robano Kübler mit acht Hunden, den „Kleinen Strolchen“, die Manege. Das Publikum, das während der Show immer wieder zum Applaudieren animiert wurde, tobte, während die Hunde Saltos machten und einer von ihnen auf den Rücken eines Zwergponys sprang. Mit dem berühmten Moskauer Staatszirkus hatte das ganze Programm allerdings nichts zu tun. Dafür waren die Ticketpreise zwischen 20 und 35 Euro für Erwachsene recht hoch.
Nach einer Zaubershow mit Entfesslungskünstlern und einem Artisten, der im Spidermankostüm durch die Lüfte flog, betrat der Raubtierdompteur Robano Kübler noch einmal die Manege. Dieses Mal nicht mit dressierten Hunden, sondern mit Tigern, die er mit einer Peitsche durch den Käfig trieb. Für Tierfreunde schwer anzusehen.
Der Moskauer Circus ist in der Vergangenheit des Öfteren in die Kritik geraten, weil er neben Artisten, Zauberei und Clownerie auch Wildtiere in seinem zweistündigen Programm hat. Zuletzt hatte die Show in Bochum und Castrop-Rauxel zu Protesten geführt. Tierschutz-Aktivisten hatten die Plakate mit „abgesagt“ beklebt. In vielen Kommunen gibt es mittlerweile ein Wildtierverbot in Zirkussen auf städtischem Grund. In Remscheid sind Wildtiere im Zirkus nach wie vor erlaubt.