Nach zwei Jahren
Zahlreiche Themen warten auf die Jäger
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Remscheider Jagd-Beirat wiedergegründet.
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Remscheid hat wieder einen Jagd-Beirat. Nach zwei Jahren ohne das gesetzlich vorgeschriebene Gremium wurde der Beirat am Montag im großen Sitzungssaal des Rathauses wiedergegründet. In ihm kommen Vertreter der Jäger, der Waldbesitzer und Naturschützer zusammen, um Politik und Verwaltung zu beraten.
Themen gebe es genug für das Gremium, betonte der neu gewählte Vorsitzende Hermann Kempe: „Der Jagd-Beirat muss sich ja nicht ausschließlich mit Abschussplänen und forstwirtschaftlichen Themen beschäftigen.“ So habe es bereits Anfragen aus der Politik zur Rettung von Kitzen mithilfe von Drohnen gegeben.
Auch die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere zum richtigen Verhalten von Spaziergängern, Hundehaltern und Radfahrern im Wald, hat sich der Beirat als Thema ausgeguckt. Denn freilaufende Hunde, wilde Müllkippen und rücksichtslose Mountainbiker bereiten den Jägern zusehends Sorgen. Viele Erholungssuchende würden sich im Wald ausgesprochen rücksichtslos verhalten, sagte Wolf Hasenclever, der vom Beirat zum Jagdberater gewählt wurde: „Ich setze mich ja auch nicht einfach bei den Leuten in den Garten und grille da.“
Klar wurde aber auch, dass nicht in allen Fragen Einigkeit herrscht. Markus Wolff, Leiter des Stadtforstamtes, der als Vertreter der kommunalen Waldbesitzer dem Jagd-Beirat angehört, machte zum Beispiel deutlich, dass er sich zum Schutz junger Bäume wünschen würde, dass die Jäger mehr Rehe schießen. Von einer „unglaublichen Populationsdynamik“ sprach der Förster: „Die Botschaft soll einfach sein, der Rehbestand wird fatal zu niedrig eingeschätzt.“
Eine Ansicht, die Stephan Hertel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, nicht ganz teilte: „Das Reh ist sicher nicht die alleinige Ursache von Schäden“, erwiderte er auf Wolffs Ausführungen. Gerade bei der Forderung, früher im Jahr mit der Jagd auf die Tiere zu beginnen, fehle ihm „der Respekt vor dem Rehwild“.
Zu diesen und anderen Themen wird der neue Beirat in Zukunft Ansätze und Vorschläge erarbeiten müssen. Nach zwei Jahren ohne Sitzungen gilt es aber zuerst, sich auf eine Arbeitsweise zu verständigen. So einigte man sich zum Beispiel darauf, dass der Beirat zukünftig häufiger tagen soll als in der Vergangenheit. Als nächster Termin wurde der 9. September ins Auge gefasst, dann möchten sich die Beiratsmitglieder dem Forstverband anschließen, der sich die Gegebenheiten vor Ort in den Remscheider Wäldern genauer ansehen möchte.
Noch früher tritt allerdings der neu gewählte Jagdberater Wolf Hasenclever in Aktion, er nimmt schon Ende August den neuen Jägern in Remscheid die Jagdschein-Prüfung ab. Neben Hasenclever und dem Vorsitzenden Hermann Kempe, der schon dem alten Jagd-Beirat vorstand, wurden bei der konstituierenden Sitzung auch noch deren Stellvertreter gewählt, Ralf Feick als stellvertretender Vorsitzender und Ronald Paas vom Forstverband als stellvertretender Jagdberater.