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Bilanz der Stadtsparkasse: Zahl der Kunden noch mal gesteigert
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So hat sich das Geschäftsjahr 2022 entwickelt.
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Mehr Kunden, mehr Kredite, mehr Geldanlagen, eine nahezu unveränderte Bilanzsumme und ein Betriebsergebnis etwa in der Höhe des Vorjahres - das Geschäftsjahr 2022 lief für die Stadtsparkasse Remscheid insgesamt zufriedenstellend. Und das „unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen“, wie der Vorstandsvorsitzende Michael Wellershaus mit Blick auf die diversen Krisen betonte.
„Wir konnten an ganz vielen Stellen unsere Marktführerschaft behaupten“, sagte Wellershaus bei der Vorstellung der Bilanz seines Instituts am Freitag. So konnte die Zahl der dort geführten Giro- und Tagesgeldkonten noch einmal erhöht werden, auf nun etwa 75 600. Statistisch gesehen ist damit mehr als jeder zweite Remscheider Kunde bei der Sparkasse, fast 60 000 Privat- und rund 7000 Firmenkunden insgesamt.
Und die nutzen zunehmend die digitalen Kanäle der Sparkasse, wie Herbert Thelen, stellvertretendes Mitglied im Vorstand, erläuterte: 73 Prozent aller Kunden nutzen demnach das Onlinebanking, fast 20 000 die Sparkassen-App. Diese Kanäle werde man in Zukunft weiter ausbauen, ohne allerdings die Geschäftsstellen vor Ort zu vernachlässigen, so Thelen: „Das ist das, was wir unter Nähe verstehen.“
Auch die Beratung laufe längst nicht immer nur in den Filialen ab, erklärte Thelen. Und verwies auf die Bedeutung dieser Gespräche, zum Beispiel im Bereich Geldanlage: „Was unsere Kunden bewegt, ist das Thema Wohlstandserhalt.“ Zwar gebe es inzwischen wieder Zinsen, die würden aber nicht ausreichen, um die Inflation auszugleichen. Auch deswegen habe es im Vorjahr im Investmentbereich der Remscheider Sparkasse einen Nettozuwachs von rund 53 Millionen Euro gegeben. Über alle Anlagearten verwalte man inzwischen fast 1,9 Milliarden Euro für die Kunden.
Die steigenden Zinsen wirken sich naturgemäß auch auf das Kreditgeschäft aus, das „Kerngeschäft der Stadtsparkasse Remscheid“, wie Vorstandsmitglied Peter Hardebeck es nennt. Er berichtete unter anderem von enormen Zuwächsen im Baufinanzierungsgeschäft, das 2022 um fast 40 Prozent auf 60 Millionen Euro zunahm - und einer inzwischen aber „spürbar geringeren Nachfrage“ in diesem Bereich. „Hier wird es eine gewisse Regulierung geben“, sagt Hardebeck sinkende Immobilienpreise voraus.
Die Unternehmenskunden der Sparkasse hätten sich dagegen schon früher „sehr zurückhaltend“ bei Investitionen gezeigt, so Hardebeck. Allerdings auch „sehr robust und widerstandsfähig“. Man habe 2022 keinen nennenswerten Kreditausfälle verkraften müssen: „Der bergische Unternehmer nimmt die Herausforderung sehr gut an.“
„Wir fühlen uns auf einem sehr guten Weg“, fasste Michael Wellershaus die Gesamtsituation der Stadtsparkasse zusammen. Was auch und vor allem an den etwa 280 Mitarbeitern liege: „Die Zufriedenheit der Kunden erreichen wir durch gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiter.“ Dazu gehöre es auch, noch stärker auszubilden. Waren es früher sechs Azubis pro Jahrgang, sind es heute schon acht. Bald sollen es elf werden, so Wellershaus: „Wir fühlen uns ganz wohl damit, dass wir junge Leute selber entwickeln können.“
Die Bilanzsumme der Remscheider Stadtsparkasse, ein Wert, der gerne genutzt wird, um die Größe von Banken zu vergleichen, sank minimal, blieb aber über 1,7 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung liege erneut bei etwa 9,4 Millionen Euro, so Wellershaus. Was davon übrig bleibt, nachdem unter anderem Steuern und Abschreibungen abgegangen sind, soll in die Eigenkapitalausstattung der Sparkasse fließen, auch um die strengeren Auflagen im Kreditgeschäft erfüllen zu können. Eine Ausschüttung an den Haushalt der Stadt Remscheid als Trägerkommune der Stadtsparkasse sei auch in diesem Jahr nicht geplant.
Spenden
Die Stadtsparkasse Remscheid tritt auch regelmäßig als Spender und Sponsor auf, 2022 unterstützte sie 253 Projekte mit zusammen rund 300 000 Euro - und damit etwas weniger als in den Vorjahren. Grund sei wohl Corona gewesen, vermutet Peter Hardebeck - und hofft, dass es dieses Jahr wieder mehr wird: „Wir freuen uns über jeden Spendenantrag.“
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