Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Gesellschaft zieht Bilanz für 2022
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Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft zieht Bilanz für 2022.
Von Manuel Böhnke und Philipp Müller
Remscheid. Für Stephan A. Vogelskamp ist es ein „historischer Moment“. Denn die Aufgabe der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), deren Geschäftsführer er ist, hat sich in den vergangenen Monaten gewandelt. Die Lage der Wirtschaft sei vergleichbar mit einem „aufgeschreckten Hühnerhaufen“. In dieser Situation sei es nicht mehr an der BSW, den Betrieben zu helfen, den richtigen Weg zu finden, sondern zunächst zu definieren, wohin der eigentlich führen soll.
Gestern blickten die BSW-Verantwortlichen auf das vergangene Jahr zurück. „Ich habe 2022 als unglaublich anstrengend empfunden“, bekannte Vogelskamp. Durchaus gebe es jedoch Erfolge zu vermelden. So seien die zurückliegenden Monate ein „riesiger Meilenstein“ für Automotiveland NRW gewesen. Seit 2019 beschäftigt sich der von der BSW initiierte Zusammenschluss von Zulieferunternehmen und Institutionen mit der Transformation der Automobilbranche.
Mit der BSW wurden 2022 etwa Projekte zu smarter und automatisierter Mobilität umgesetzt. Auch fand die Initiative Erwähnung im Koalitionsvertrag der neuen NRW-Landesregierung. Zudem pflegen die Verantwortlichen internationale Kontakte, etwa nach Israel, Ungarn sowie China, und beschäftigen sich mit Innovationen wie Wasserstoff.
BSW möchte Projekte in Solingen und Remscheid verknüpfen
Betriebe, deren Geschäftsmodell von der Transformation betroffen ist, sollen Lösungen an die Hand bekommen, um den Herausforderungen zu begegnen – und Arbeitsplätze zu sichern. „Wir versuchen, die Beschäftigung vollumfänglich zu behalten“, betont Vogelskamp. Ob die Stellen im Automotivebereich erhalten bleiben oder an anderer Stellen entstehen, werde sich zeigen.
Die Aktivitäten der BSW lassen sich in Wirtschaftsentwicklung und Strukturförderung unterteilen, darunter fällt auch Tourismus. „Wir sind das einzige Regionalmanagement in NRW, das so breit aufgestellt ist“, betont Uta Schneider. Sie ist als Geschäftsführerin vor allem Strukturförderung verantwortlich.
In diesem Bereich fanden 2022 Workshops zum Integrierten Regionalen Mobilitätskonzept statt. Es soll den Rad- sowie den öffentlichen Personennahverkehr stärken, damit „diese Verkehrsmittel schneller und stressfreier sind als eine Autofahrt“. 2023 gehe es Schneider zufolge darum, die Ideen umzusetzen. Dass dabei 19 Städte zusammenarbeiten, verbessere die Position in Verhandlungen mit Land und Bund über Förderung.
Viel Raum nahm 2022 das Programm „Urbane Produktion“ (UP) ein. Das hatte sieben Maßnahmen im Städtedreieck unter der Idee vereint, in Innenstädten neue Formen des nachhaltigen Produzierens zu untersuchen. Das Folgeprojekt „FabRegion“ wird Ende Mai auf Landesebene begutachtet. Wird es für gut befunden, könne auf EU-Ebene ein Förderantrag gestellt werden, erläuterte Schneider. Mittel würde aber spät im Jahr fließen.
Ziel der BSW ist es, mehrere UP-Bausteine zu verknüpfen: die „Gläserne Werkstatt“ in Solingen sowie die „Schmiede für Urbane Manufakturen“ und das „Tool Lab“ in Remscheid. Sie könnten einen Schwerpunkt für regionale Kreislaufwirtschaft bilden.
Wichtig ist Vogelskamp zufolge, dass die Region nicht immer nur über ihre finanzielle Situation klagt. Vielmehr müssten „hier Ideen für das ganze Land entstehen.“
BSW-Struktur
Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (BSW) wird durch die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal, die drei Stadtsparkassen sowie die Bergische Industrie- und Handelskammer getragen.