Musik
Viertelklang ließ die Altstadt wieder swingen und klingen
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Beim fünften Musikfestival konnten die zahlreichen Besucher an fünf Spielorten spannende Konzerte und Lesungen erleben.
Von Daniel Diekhans
Weltmusik, Pop, Jazz, Rap-Poesie – beim fünften Musikfestival „Viertelklang“ sorgten Lokalmatadoren und Gastmusiker für ein unwiderstehliches Programm. Auch das Wortprogramm mit Lesungen und Musikkabarett kam nicht zu kurz. Zu Beginn um 19 Uhr wollten fünfzig Viertelklang-Besucher die musikalische Lesung mit Kai Heumann und Ute Schubert hören. In der Moll’schen Fabrik mussten zusätzliche Stühle rangekarrt werden.
„Was ist Musik? Woher kommt sie?“ – um diese Grundfragen ging es im Buch „Music Lesson“, aus dem Schubert vorlas. Zwischen den Kapiteln spielte der Gitarrist Swing und feurig-spanische Melodien. Ein Volltreffer waren seine irisch inspirierten Lieder, bei denen die Zuhörer begeistert mitgingen. „Haben wir noch Zeit?“, fragte Schubert. Da war die offizielle halbe Stunde vorbei. „Ja“, fand das Publikum und sang bei Heumanns Zugabe kräftig mit. „Ein schöner Einstieg“, befand ein gut gelaunter Besucher.
„Wo gehen wir hin?“, hieß jetzt die klassische Viertelklang-Frage. Einige bogen rechts ab – Richtung Rotationstheater, wo Didgeridoo-Spieler Marvin Dillmann noch mehr Jazz und Weltmusik bot. Oder Richtung „Welle“, wo Dr. Mojo Blues spielte. Nach links ging es zum Röntgen-Museum. Dort konnte man im Foyer auf Bänken und Hockern Platz nehmen und einem temperamentvollen Duo lauschen.
Auch das Duo „Groove Chanson“ überschritt das 30-Minuten-Limit
„Groove Chanson“ nennen Sängerin Astrid Barth und ihr Gitarrist Philipp Roemer ihren Stil. Vom Mix aus cleveren Texten und druckvollen Pop-Melodien bekamen die Zuhörer nicht genug. Weshalb auch hier das 30-Minuten-Limit ausgedehnt wurde. Zum Abschied sang Barth einen kabarettreifen Song, bei dem sie über Stammtischparolen und Protestwähler spottete. Zuhörerin Vivian Hensel wusste nun, wohin: „zu Horst Wegener“. Was in der Zeitung über den Wuppertaler Rapper stand, habe sie neugierig gemacht. Während Hensel sich, dem Regen trotzend, mit einer Bekannten auf den Weg machte, überließen Barth und Roemer den „Weimer Sisters“ und der klassischen Musik das Feld.
Auf der Bühne der „Welle“ hatten Horst Wegener und seine Band Platz, sich auszubreiten. 20 Jahre alt ist Wegener und hat seinen Stil bereits voll entwickelt. 70 Zuhörer erlebten, wie Hip-Hop auf Funk traf und poetisch-verspielte Texte auf Mitsingrefrains. Am liebsten stand der Rapper in der Mitte seiner Bläsergruppe, die mit Power aufspielte. Highlight war die Alternativ-Hymne „Deutschen Land“, die ins Ohr und in die Beine ging.
Jazzer konnten in der „Welle“ bleiben und sich auf das Quintett Coda Club freuen. In der Klosterkirche gab’s um 22 Uhr mit Rosenpfeffer Musik plus Comedy. In humorigen Liedern mimten Noémi Schröder und Nicolai Burchartz ein Pärchen mit kompliziertem Beziehungsstatus. Kein Wunder, wenn sie Thailand entdecken und er mal wieder nach Holland fahren wollte.
Beiläufig bezauberten beide mit feinem Harmoniegesang – und Schröder überzeugte auch als Ein-Frau-Band auf diversen Instrumenten. Vor Ort bestritten die Fiesta Poets das Viertelklang-Finale mit karibischen Sounds
VIERTELKLANG
ORTE Die Spielorte waren die Klosterkirche, „Die Welle“, der „Spiegelsaal“ des Rotationstheaters, Röntgen-Museum und Moll’sche Fabrik. TEILNEHMER 17 traten auf – darunter das Trio Hiby, Manderscheid, Sauerborn, Katrin Eggert & Delicious Bits, das Hardenberg Quartett, das Trio MoMo, Sänger Rudolf Walter und Regionsschreiber Dimitri Wäsch.
und entspannten Grooves. Zeitgleich machte ein Klarinettentrio um Reinald Noisten das Rotationstheater zum Raum für Improvisation und in der „Welle“ streiften Bianca Rosa Clever und Fachwerk durch die Pop-Geschichte.
Viertelklang ließ Lennep swingen und klingen



