Konzert
Tasten-Feuerwerk zwischen Sensibilität und Eruptionen
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Lachy Doley kommt ins Haus Eifgen – Noch wenige Restkarten.
Wermelskirchen. Dieser schmächtige Typ ist eine Urgewalt an den Tasten. Die Finger fliegen, die Orgel kreischt, die Funken sprühen, Schweißtropfen wirbeln durch die Luft. Lachy Doley muss man erlebt haben. Der 42-jährige Australier traktiert Hammond-Orgel und sein Whammy Clavinet, als gäbe es kein Morgen mehr. Zum vierten Mal holt der energetische Bluesrocker mit seinen Mitstreitern Joel Burton (Bass) und Jackie Barnes (Schlagzeug) im Haus Eifgen in Wermelskirchen alles aus seinem Instrumentarium.
Dreimal drehte Doley von 2017 bis 2019 in dem Kulturzentrum auf. Am Freitag, 16. Dezember (20 Uhr), schaut der Mann, den Ex-Deep-Purple-Sänger und Bassist Glenn Hughes als den besten zeitgenössischen Keyboard-Player der Welt adelte, wieder vorbei.
Sehr zur Freude von Eifgen-Impressario Michael Dierks, denn die Lachy Doley Group spielt hier auf ihrer Europa-Tour im Dezember ihr einziges Konzert in Deutschland. Zwischen Holland, Dänemark, Frankreich, Belgien und die Schweiz macht das Trio aus alter Verbundenheit einen Abstecher ins Haus Eifgen. Nicht nur, weil dort auf der Bühne aus dem Fundus von Michael Dierks das alte Schätzchen einer Hammond Orgel auf den Meister wartet. Im Bergischen hat sich Doley ein Stammpublikum erspielt. 194 Tickets sind verkauft für den Abend. Wer dabei sein will bei einem Feuerwerk zwischen höchster Sensibilität und Eruptionen, muss sich sputen. Denn bei 199 ist die Wirtsstube ausverkauft.
Lachy Doley Group wird ohne Gitarre auskommen
Ungewöhnlich an der Konstellation ist, dass sie ohne Gitarre auskommt. Die Lachy Doley Group wird getragen von den Tasteninstrumenten, Hammond Organ A100 mit Leslie 147, Whammy Clavinet Hohner D6 mit Wahwah Pedal und Fender Guitar Amp. Besonders von dem extraordinären Whammy Clavinet, einem elektro-mechanischen Keyboard mit 60 Tasten und einem Stahlbügel obendrauf, dem Whammy Bar. Mit einem Vibrato-Hebelsystem lassen sich Effekte wie bei einem Gitarren-Solo erzeugen. Dass man ihn zum „Jimi Hendrix an der Hammond-Orgel“ hochjazzte, auch weil er „Voodoo Chile“ im Programm hat, findet Lachy Doley unangemessen. Wenn es etwas mit dem Saitenmagier zu vergleichen gäbe, so ordnete es Doley mal in einem Interview mit dem RGA ein, sei es „die Hingabe, das Authentische, das Aufregende und die pure Energie in meinem Spiel“.
Für Dierks ist es atemberaubend, welche Bandbreite an Emotionalität Doley draufhat: „Es ist sensationell, wie er zwischen feinfühlig bis brutal alle Nuancen aus seinen Instrumenten herausholen kann.“
Tickets: Wenige Restkarten für den 16. Dezember (20 Uhr) gibt es im Internet:
termine.rga.de