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Tannenhof setzt auf Energieeffizienz
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Zusammen mit der EWR wurde der Verbrauch geprüft. Erste Maßnahmen sollen beim Sparen helfen.
Von Tristan Krämer
Wenn die Stiftung Tannenhof früh am Morgen langsam erwacht, dann steigt dort automatisch auch der Energieverbrauch. „Das Licht im Krankenhausbereich brennt natürlich ständig. Aber um 4 Uhr geht es dann langsam in der Küche los. Ein bis zwei Stunden später wird es auch auf den Stationen lebendig. Da muss es dann aber schon warm sein“, beschreibt Dietmar Volk, Kaufmännischer Direktor der Stiftung, den Tagesanbruch. Hinzu kommen Wohnstätten, Krankenpflege- und Ergotherapieschule und eine Kindertagesstätte.
Dass beim Start des Klinikbetriebs eine Spitze des täglichen Energieverbrauchs entsteht, liegt auf der Hand. In welchem Bereich, wie viel Energie verbraucht wird, blieb den Verantwortlichen bislang aber verborgen. Das ändert sich nun: Bei einem Pressegespräch am Donnerstag hat die Stiftung und die EWR ihre Zusammenarbeit bei der Steigerung der Energieeffizienz des Tannenhofs vorgestellt. 300 moderne Zähler und 25 Energiemessboxen in den Gebäuden der Stiftung sollen den Verantwortlichen eine detaillierte Übersicht über den Energieverbrauch verschaffen.
Ein Blockheizkraftwerk ist im Tannenhof geplant
Dieser Schritt sei zum einen vom Gesetzgeber forciert worden, erklärte Klaus Zehrtner, Leiter Energiedienstleistungen bei der EWR: „Mit dem Energiedienstleistungsgesetz verpflichtet er Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern, regelmäßig ihren Energieverbrauch zu prüfen.“ Zum anderen, so Dietmar Volk, habe aber auch die Stiftung ein Interesse daran, Einsparpotenziale zu erkennen. Jährlich gebe sie rund 1,7 Millionen Euro für die Instandhaltung, zu der auch Ausgaben für die Energieversorgung zählen, aus. „Doch erst wenn wir wissen, wo zu viel verbraucht wird, können wir reagieren“, erklärte Volk.
Daher begann die Kooperation zwischen Tannenhof und EWR bereits im vergangenen Jahr. Damals führte die EWR – wie im Gesetz verlangt – ein sogenanntes Energieaudit durch: Der Energieverbrauch der Stiftung wurde analysiert. „Als wir das Ergebnis sahen, mussten wir erst einmal schlucken“, erinnerte sich Volk. Zu viele Energiefresser verbargen sich innerhalb des Stiftungsbetriebs.
Eine Konsequenz daraus sind die neuen Zähler. „Dadurch wird die Übersicht über den Energieverbrauch feingliedriger. Wir können sehen, in welchem Gebäude, wie viel verbraucht wird und entsprechende Maßnahmen ergreifen“, erklärte Stefan Kuchner, Projektmanager. Die Energie werde greifbarer, wenn der Verbrauch detailliert per App auf Smartphone oder Tablet angezeigt wird. „Da sparen die Menschen automatisch“, sagte Kuchner. Rund 300 000 Euro kostet die Stiftung der Aufbau eines Energiecontrollings in den kommenden Jahren. Als weitere Konsequenz aus dem Energieaudit ist zudem der Einbau eines Blockheizkraftwerks geplant, die bereits vorhandene Fernwärmeversorgung soll optimiert werden.
Und was hat die EWR davon, wenn ihre Kunden immer mehr Energie einsparen können? Laut Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der EWR, durchaus viel: „Dass die Gesellschaft Energie einsparen muss, ist klar. Aber wir haben als Dienstleister auf dem Weg dahin ein solches Know-How, dass das längst zu einem Geschäftszweig geworden ist.“