Mobilität

Stadtwerke: Die Busse in Remscheid sind sicher

Auch nachts können sich die Passagiere in den Bussen der Remscheider Stadtwerke sicher fühlen.
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Auch nachts können sich die Passagiere in den Bussen der Remscheider Stadtwerke sicher fühlen.
  • Frank Michalczak
    VonFrank Michalczak
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Die CDU erkundigte sich nach Übergriffen. Ein Unternehmenssprecher gab Entwarnung.

Remscheid. Das Sicherheitsgefühl in den Bussen der Stadtwerke stand zuletzt auf der Tagesordnung für die Remscheider Ortspolitiker. Die CDU hatte sich danach erkundigt, inwieweit sich Frauen in den Nachtstunden in ihrer „Bewegungsfreiheit“ eingeschränkt fühlen – weil sie Übergriffe befürchten. Die Ratsfraktion bezog diese Frage auf den Bericht „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“, den das Bundeskriminalamts veröffentlicht hat. Demnach fühle sich generell nachts nur ein Drittel der Frauen ohne Begleitung sicher – gegenüber 60 Prozent der Männer, wie die CDU eine Hauptaussage der Untersuchung zusammenfasste.

In Remscheid besteht offenbar kein Grund zur Angst – jedenfalls nicht in den Bussen. Dies ließ Armin Freund, Geschäftsbereichsleiter Mobilität der Stadtwerke, die Ortspolitiker im Fachausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität wissen. Er könne nur bedingt Aussagen über das subjektive Sicherheitsgefühl treffen. Aber: „In den letzten zwei Jahren wurden uns insgesamt 38 Fälle gemeldet, bei denen es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen unserem Fahrpersonal und Fahrgästen kam.“

Streit über die Maskenpflicht eskalierte hin und wieder

Hintergrund seien in den meisten Fällen Meinungsverschiedenheiten zu den Themen Fahrausweis und Masken gewesen. In einzelnen Fällen sei hier die Polizei hinzugezogen worden. „Tätliche Auseinandersetzungen zwischen Fahrgästen in unseren Bussen sind uns für diesen Zeitraum nicht bekannt“, heißt es in dem Bericht der Stadtwerke für den Ausschuss.

Während die Busse mit Videokameras ausgestattet sind, sei dies aus rechtlichen Gründen an den Haltestellen nicht möglich. Die Anlagen am Friedrich-Ebert-Platz und am Hauptbahnhof würden ausschließlich zu betrieblichen Zwecken per Videosystematik überwacht. Eine Ausweitung der Videoüberwachung sei nicht vorgesehen. Denn: Haltestellen zählen zum öffentlichen Raum, zu dem Armin Freund keine Informationen beisteuern konnte.

Generell seien Frauen dort sicher, erklärte die städtische Gleichstellungsbeauftragte Christel Steylaers. Jedenfalls sicherer als in ihrer eigenen Privatsphäre. „95 Prozent der Übergriffe geschehen im Nahumfeld der Opfer. Dass Täter hinter dem Busch oder an Haltestellen lauern, ist eher Ausnahme, statt die Regel.“ Das dennoch zuweilen Unsicherheit und Unbehagen groß seien, liege auch an der „oft übertriebenen Berichterstattung, insbesondere in den gesellschaftlichen Medien“, führte sie aus.

Sie riet dazu, dass sich die Gesellschaft verstärkt mit den Themen Gewalt und Angst auseinandersetzen solle – aber in der gebotenen Sachlichkeit. Präventiv wäre es wichtig, Vorurteilen zu begegnen und zum Beispiel die Angebote von Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskursen auszubauen.

Standpunkt von Frank Michalczak: Nicht wegschauen

frank.michalczak@rga.de

Gewalt ist ein Thema, das nicht nur im Umfeld des Internationalen Frauentags auf die Agenda gehört. Denn nach wie vor leiden unzählige Menschen unter permanenter Qual in den eigenen vier Wänden – unter Psychoterror, unter Bedrohung, unter Prügel. Für die Gleichstellungsbeauftragte Christel Steylaers ist dies ein wesentliches Problemfeld. Attacken im öffentlichen Raum seien im Vergleich dazu deutlich seltener. Das Übel spielt sich somit eher im Verborgenen ab, wie auch Gitta Dicke, die neue Ansprechpartnerin vom Weissen Ring, kürzlich im RGA-Gespräch andeutete. Sie leistet Opfern von Kriminalität Hilfestellung und steht ihnen bei.

Dies sollte auch für Nachbarn, Freunde und Bekannte gelten: Aufmerksamkeit und Zuwendung sind gefragt, um Menschen vor Gewalt in all ihren Facetten zu schützen. Denn für sie gibt es Hilfe – ob bei der Polizei, beim Weissen Ring, in Frauenhäusern und Beratungsstellen.

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