Stadtentwicklung

Stadtführer fordert Werbung für Lennep

Im Einsatz als Nachtwächter: Stadtführer Lothar Vieler alias Gustav om Hackenberge.
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Im Einsatz als Nachtwächter: Stadtführer Lothar Vieler alias Gustav om Hackenberge.
  • Frank Michalczak
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Lothar Vieler hat viele Ideen. Neue Outlet-Pläne rufen bei ihm Freude hervor.

Von Frank Michalczak

Remscheid. Wenn Lothar Vieler Interessierte als Nachtwächter Gustav om Hackenberge durch die Lenneper Altstadt führt, ist er mit ihnen zumeist auf leeren Gassen unterwegs. „Egal ob um 16 oder 19 Uhr – man trifft hier kaum jemanden. Da sind vielleicht mal fünf Leute unterwegs“, erklärt das Lenneper Urgestein. Er nahm mit großer Freude die Nachricht entgegen, dass die Pläne für ein Outlet-Center wieder aufleben. „Das ist wie ein Sechser im Lotto. Denn es würde Besucherfrequenz bringen“, hegt er Hoffnung auf eine Wiederbelebung des historischen Stadtkerns. Der 74-Jährige hatte sich zuletzt mit einer Vorschlagsliste bei der Stadtverwaltung gemeldet, worauf er diverse Maßnahmen aufzählt, die dazu dienen sollen, Lennep attraktiver zu gestalten. Diese seien weiter aktuell – auch in einer Phase, in der die Outlet-Pläne erneut verfolgt werden.

Lothar Vieler plädiert unter anderem dafür, mit all dem zu werben, was Lennep ausmacht, vor allem mit seiner malerischen Altstadt. Das beginne an der Autobahn: Dort gehörten Hinweisschilder mit der Aufschrift „Perle des Bergischen Landes“ hin. Zum Marketing zähle auch, für eine bessere Orientierung der Besucher zu sorgen. Lothar Vieler bringt Wegweiser zu Hotels und künftigen Wohnmobilparkplätzen ins Gespräch. Außerdem seien die Knotenpunkte an den Bundesstraßen 229 (Richtung Radevormwald) und 51 (Richtung Bergisch Born) ideale Standorte für Werbeträger.

Seinen Fokus legt der Stadtführer auch auf den Radverkehr, der ausgebaut werden müsse. Während die Altstadt künftig nur noch zeitlich begrenzt „zu Andienungszwecken“ befahrbar sein solle, müssten Radler freie Fahrt in der Altstadt haben. Kurzfristig biete es sich an, die beiden Hotels, die an der Lenneper Straße liegen, durch Radwege mit der Balkantrasse und vom Bahnhof Lennep aus mit der Altstadt zu verbinden. Zusätzlich sollte der Radweg vom Bahnhof über die Bergstraße zum Alten Markt führen. Und das sind nur zwei Beispiele aus seiner Vorschlagsliste für die Stärkung des Radverkehrs, der aus seiner Sicht eine immer größere Bedeutung zukommt.

Mehr Beachtung fordert er für die Kreuzung am ehemaligen Karstadt-Gebäude – dort, wo sich heute Edeka und Aldi befinden. „Wünschenswert wäre es, wenn von der Eigentümerin der ehemaligen Deutschen Bank eine tolle Idee zur Nutzung dieses Sahnestückchens umgesetzt würde“, erklärt er mit Blick auf das historische Gebäude am Entree zur Altstadt.

Neue Zuversicht nach„einem Jahr der Lethargie“

Möglicherweise erfahre auch dieses Projekt neuen Schwung – durch die Outlet-Pläne. „Lennep braucht Zuversicht nach einem Jahr Lethargie“, erklärt Vieler über die schwierige Suche nach neuen Perspektiven, die das vorübergehende Ende der Planungen nach sich zog.

Dabei liegt ihm eines besonders am Herzen. Der Faktor „Unterhaltung“ eröffne Chancen in Lennep. Insbesondere jüngere Menschen sehnten sich nach Events. „Wir benötigen daher eine Mehrzweckhalle.“ Diese könnte für Sportveranstaltungen ebenso dienen wie für Verkaufsmessen. Außerdem hätten dort die Vereine eine gesicherte Möglichkeit, ihre Partys zu feiern – vom Oktoberfest bis zur Karnevalsparty. „Der Witz der Zeltbauten an der Robert-Schumacher-Straße muss ein Ende haben“, sagt Vieler, der Lennep von Kindesbeinen an kennt – und sich noch gut daran erinnern kann, wie viel einmal in der Altstadt los war mit all ihren Geschäften und Gaststätten. Hier, wo sich heute nur noch wenige Passanten in den Gassen verlieren.

Führungen

Einmal im Monat ist Lothar Vieler als Nachtwächter in der Lenneper Altstadt unterwegs, um Interessierten manches Geheimnis über die Geschichte und die Menschen im historischen Stadtkern zu verraten. Der Spaziergang beginnt stets um 19 Uhr am Röntgen-Museum.
Termine: www.bergisch-erlebnis.de

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