Hundesteuer
Stadt will nicht angemeldete Hunde ermitteln
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Wer keine Plakette vorweisen kann, muss bis zu 500 Euro Bußgeld zahlen.
Von Michelle Jünger
Hunde zählen zu den wenigen Haustieren, für die eine Steuer anfällt. In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Vierbeiner um fast 350 gestiegen – 2021 zählte die Stadt Remscheid mehr als 7000 versteuerte Hunde. Das bedeutet fast 970 000 Euro Einnahmen durch die Hundesteuer für das vergangene Jahr.
In der Auflistung fehlen jedoch erfahrungsgemäß ein paar Tiere, die von ihren Haltern nicht angemeldet worden sind. Diese Zahl sei aber im Verhältnis zu den angemeldeten und besteuerten Hunden sehr gering, so Bernd Imig, Fachdienstleister Steuern und Finanzen bei der Stadt Remscheid.
Über den Postweg will die Stadt Hundehalter abfragen
Dennoch, die Stadt will in den kommenden Monaten genau Bestand aufnehmen, wie viele Hunde in Remscheid leben und damit auch abgleichen, ob darunter nicht angemeldete „Schwarzhunde“ sind.
Für die sogenannte Hundebestandsaufnahme gibt es gewisse Dienstleister, die seien jedoch sehr teuer und stünden in keinem Verhältnis zu dem, was durch nachträgliche Anmeldungen erwirtschaftet werde. „In Remscheid werden Postwurfsendungen zur Abfrage von Hundebesitzern an alle Haushalte verschickt. Erfahrungsgemäß melden einige ihre Tiere nachträglich an“, erklärt Imig. Dadurch komme es entsprechend zu einem Anstieg im Hundebestand und der erwirtschafteten Steuer. Alle erwische man aber nie.
Wenn doch ein Hund ohne Plakette rumläuft, würden auch Meldungen aus der Bevölkerung eingehen. Auch der Außendienst des Ordnungsamtes hält nach Tieren ohne Plakette Ausschau. „Dabei geht es vor allem um die Fairness gegenüber den zahlenden Hundebesitzern“, betont Imig.
In einem solchen Fall gebe es zunächst, wie bei vielen anderen Ordnungsverfahren auch, eine Anhörung, dort kann sich zu dem Sachverhalt geäußert werden. Danach gibt es noch weitere Schritte, die eingeleitet würden, bevor ein Bußgeld verhängt werde.
Nicht angemeldete Hunde: Bußgelder können bis zu 500 Euro hoch gehen
Die Fälle nicht angemeldeter Hunde beschränken sich laut der Stadt Remscheid auf etwa zwei bis drei Fälle pro Monat. Die Bußgelder fangen bei 40 Euro an und können bis zu 500 Euro hoch gehen. Die Höhe des Bußgeldes ist abhängig von der Zeit, in welcher keine Anmeldung vorlag.
Im Hinblick auf den erwirtschafteten Steuerbetrag für das Jahr 2021 ist dieses Verhältnis also gering, die meisten halten sich an die Regeln. Wenn ein Hund einmal angemeldet ist, würde in der Regel auch ein SEPA-Mandat des Halters vorliegen. Dadurch würden 90 bis 95 Prozent der Zahlungen auch eingehen, erklärt Imig.
Die Hundesteuer geht übrigens auf eine Zeit zurück, als die Haustierhaltung noch reiner Luxus war. Die Städte und Kommunen erheben die Steuer nicht, um Hundekot vom Gehweg entfernen zu können, dabei handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit.