Rente

SPD 60 plus wendet sich gegen Aktienrente

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Arbeitsgemeinschaft kritisiert Überlegungen der Bundesregierung. Sie regt österreichisches Modell an.

Von Frank Michalczak

Remscheid. Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus beschäftige sich längst nicht nur mit Themen, die im ureigensten Interesse der älteren Generation stehen, erklärt deren Vorsitzender Gerd Münnekehoff. „Dazu zählt auch die Frage, wie künftig die Rente finanziert wird. Es geht uns darum, was da auf die jungen Menschen zukommt“, betont Gerd Münnekehoff, der bei 60 plus in Remscheid der rund 220 Mitstreiter an seiner Seite zählt.

Die Arbeitsgemeinschaft geht nun auf Konfrontationskurs zu Überlegungen der von der SPD geführten Ampel-Koalition in Berlin, eine sogenannte Aktienrente einzuführen. Es gelte, alle Initiativen zu unterstützen, die „zur Verhinderung von Kapitaldeckung und Spekulation mit der Rente“ beitragen.

Die vorhandene und drohende Verarmung bestimmter Bevölkerungsschichten dürfe nicht den „Interessen der Finanzindustrie und einzelner, auch politischer, Splittergruppen untergeordnet werden“, heißt es in dem Antrag.

Stattdessen fordert die Arbeitsgemeinschaft der SPD, dem Beispiel Österreichs zu folgen. Das dortige System der Umlagefinanzierung sei zukunftsfest – denn hieran beteiligten sich alle: „Also auch Beamte und Selbstständige.“ Das habe positive Effekte: Ein Durchschnittsrentner habe in Deutschland 2019 bei Renteneintritt 1203 Euro erhalten, in Österreich waren es 2063 Euro, legt Münnekehoff eine Statistik vor. Bei den Rentnerinnen lagen auch die Österreicherinnen vorne – mit 1416 zu 873 Euro. Aber auch im sonstigen internationalen Vergleich schneide die Bundesrepublik bei den Rentenzahlungen schlecht ab. Bei einer Erhebung über 50 Staaten liege Deutschland auf Platz 45 – hinter Chile und Mexiko.

Gerd Münnekehoff ist bewusst, dass eine Umstellung des Rentensystems ein Prozess ist, der Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde, weil Ansprüche aus den Pensionskassen und sonstiger Leistungen im Alter erworben wurden. „Wir müssen aber jetzt einen Anfang machen. Österreich hat vorgemacht, dass es gelingen kann“, erklärt der Vorsitzende, der die beiden bergischen SPD-Bundestagsabgeordneten der Wahlkreise Wuppertal, Remscheid und Solingen in die Pflicht nimmt, sich für den Antrag der 60 plus bei der Bundesregierung in Berlin einzusetzen. Ingo Schäfer und Helge Lindh sei der Antrag jedenfalls persönlich übergeben worden.

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