Stadtentwicklung
Augusta-Hardt-Heim erhält zusätzlichen Standort
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Das Heim, das rund 160 psychisch-kranke Menschen ambulant und stationär betreut, schafft Wohnraum für Psychischkranke. Zudem eröffnet sie in Hasenberg eine Cafeteria.
Von Frank Michalczak
Das Augusta-Hardt-Heim, das rund 160 psychisch-kranke Menschen ambulant und stationär betreut, erhält einen zusätzlichen Standort. „Wir werden das leerstehende Sparkassen-Gebäude in Hasenbergkaufen und wollen dort Wohnraum für acht Klienten schaffen. Einen Notartermin gibt‘s schon“, berichtet Verwaltungsleiter Andreas Willinghöfer. Dazu sind umfangreiche Umbauarbeiten nötig. Unter anderem soll das Haus aufgestockt werden. „Wenn alles gut geht, wird im kommenden Jahr der Einzugstermin sein.“
Die neuen Bewohner kommen in einen Stadtteil, in dem der Inklusionsgedanke in den Mittelpunkt rückt. Das heißt: Allen Menschen soll die Teilhabe an dem gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter oder ihren Besonderheiten.
Dazu haben sich mit dem Augusta-Hardt-Heim, der Natur-Schule Grund und dem Wohnungsunternehmen Gewag drei Kooperationspartner zusammengefunden. In einem Schritt wurde 2013 erforscht, was Hasenberg fehlt. Ganz oben auf der Liste stand dabei ein Tante-Emma-Laden. „Den können wir aus wirtschaftlichen Gründen leider nicht bieten“, erklärt Willinghöfer, der aber etwas anderes vorhat.
Augusta-Hardt-Heim will den Hasenbergern Treffpunkt bieten
Am 1. September will das Augusta-Hardt-Heim für alle Hasenbergern einen Treffpunkt schaffen. Die Cafeteria befindet sich im Haus Schneppendahler Weg 34-36. In unmittelbarer Nähe leben Menschen, die von der Lebenshilfe und dem Augusta-Hardts-Heim betreut werden. Sie und alle anderen, die Interesse an Freizeitgestaltung haben, sollen im neuen Treff zwanglos einen Kaffee genießen und Kontakte knüpfen können.
Die Cafeteria, die das Augusta-Hardt-Heim von der Gewag anmietet, soll zur Keimzelle vieler Aktivitäten werden. Schachfreunde können dort ebenso zum Zug kommen wie Nachbarinnen, die gemeinsam stricken wollen. Stammtische können sich formieren oder auch Knobelclubs: „Wir wollen uns nach den Ideen und Wünschen der Besucher richten“, erklärt Willinghöfer, der mit seinen Kooperationspartnern auf einen Zuschuss der „Aktion Mensch“ hofft. Diese hatte in einem ersten Schritt bereits 15 000 Euro zur Verfügung gestellt, um das Thema Inklusion in Hasenberg durch eine Anlaufstelle voranzutreiben.
Nun wollen die Partner einen weiteren Förderantrag über maximal 250 000 Euro stellen. Das Ziel ist es, einen Quartiermanager zu beschäftigen, der aktiv auf die Hasenberger zugeht und mit ihnen Projekte auf die Beine stellt.
Die Cafeteria ist dabei ein Anfang. Und in dieser sollen sich auch jene Menschen wohlfühlen, die 2016 in der neuen Augusta-Hardt-Einrichtung ihre Heimat finden. Denn es geht um Teilhabe
HARDT-HEIM
HILFE Das Augusta-Hardt-Heim ist längst mehr als eine stationäre Einrichtung an der Sauerbronnstraße. Hier werden 60 Menschen mit psychischen Erkrankungen betreut. Rund 100 Klienten erhalten aber zusätzlich in ihren eigenen vier Wänden Betreuung und Alltagshilfen von dem Therapeutenteam. Hinzu gesellen sich für sie Beschäftigungsangebote, die an der Sauerbronnstraße geschaffen wurden – unter anderem im Backhaus und in der parkähnlichen Anlage.