Standpunkt von Daniel Dresen
Kommentar: Prostituiertenschutzgesetz greift ins Leere
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Die Dunkelziffern an Betrieben und Arbeitern sind wohl deutlich höher, als bisher gemeldet, meint Daniel Dresen.
Beim Blick auf die nackten Zahlen beruhigt sich recht schnell die Remscheider Seele. Mit 19 gemeldeten Prostituierten liegt Remscheid im NRW-weiten Vergleich von 53 Städten und Kreisen im unteren Drittel. Dass vergleichsweise wenig Prostituierte Remscheid ihren Beschäftigungsort nennen, beruht auch auf der Tatsache, dass sich die Sexarbeiter-Hochburgen Köln, Bochum und Dortmund in unmittelbarer Schlagdistanz befinden. Die Seestadt auf dem Berge nun als Insel der Seligen abtun? Weit gefehlt. Das Ordnungsamt geht nicht umsonst in den kommenden Wochen auf die Suche nach nicht-gemeldeten Betrieben. Die Dunkelziffern an Betrieben und Arbeitern sind wohl deutlich höher.
NRW-weit sollen sich 3000 Prostituierte bei den Ordnungsämtern gemeldet haben. Nach Schätzungen arbeiten allerdings zwischen 25 000 und 45 000 im „horizontalen Gewerbe“. Das Prostituiertenschutzgesetz greift derzeit deutlich ins Leere.