Post bittet um Entschuldigung
Wenn der Briefkasten nicht geleert wird
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Trauerkarten aus Remscheid erreichten ihre Adressaten zu spät.
Remscheid. 43 Trauerkarten hatte Friedhelm Hucke eingeworfen. Nach einem Trauerfall in der Familie galt es Freunde und Verwandte zu informieren und zur Beerdigung einzuladen. Einige erreichte die traurige Nachricht zu spät, um daran teilzunehmen. Der Briefkasten war nicht rechtzeitig geleert worden. „Aber Gebührenerhöhungen klappen bei der Post“, schimpft der Remscheider vom Rosenhügel.
Das war passiert
Briefträger leeren die gelben Kästen. Aber nicht nur. Oft sind es Subunternehmen, die die Deutsche Post mit der Leerung beauftragt. Das in Remscheid beauftragte Transportunternehmen hätte auch den Kasten an der Adlerstraße ansteuern müssen. Das tat der Fahrer aber nicht. „Das Unternehmen hatte eine falsche Liste“, erklärt Post-Sprecherin Britta Töllner und bittet den Remscheider um Entschuldigung: „Es tut uns leid, dass die Trauerkarten nicht rechtzeitig ihre Empfänger erreicht haben und der Kunde solche Umstände damit hatte.“
So reagierte der Remscheider
Friedhelm Hucke hatte bemerkt, dass der Kasten mit seinen Karten nicht rechtzeitig geleert worden war. Mehrmals fuhr er zum Postamt und wies darauf hin. Damit tat er genau das Richtige, sagt die Post-Sprecherin. Dennoch blieben die Briefe und Karten zwei Tage darin liegen.
Was kann noch zu einer verspäteten Zustellung führen?
Wird der Kasten über mehrere Tage nicht geleert, können Briefe und Karten zu spät beim Empfänger ankommen. Ein weiterer Grund dafür sind falsche oder fehlerhafte Adressen, die auf dem Umschlag stehen. Kann die Sendung deshalb gar nicht zugestellt werden, geht sie zurück an den Absender. Wenn der Absender denn seine Adresse auf dem Umschlag hinterlassen hat.
Und wenn nicht?
Hat der Absender seinen Namen und Adresse nicht sichtbar auf dem Umschlag hinterlassen, geht die Sendung an die Adressermittlungsstelle nach Marburg. In der nordhessischen Universitätsstadt lagern viele Tausend Briefe und Karten, die ihren Empfänger nicht erreicht haben. „Dort arbeiten extra vereidigte Beamte“, berichtet Postsprecherin Britta Töllner. Sie allein dürfen die Briefe öffnen und darin nach Hinweisen auf den Absender suchen. Findet sich darin ein übliches Anschreiben, kann das Schriftstück rasch zurückgeschickt werden. Schwieriger wird es, wenn die Absenderin nur liebe Grüße von Tante Ursel hinterlassen hat. „Manchmal sind es dann noch Gegenstände, die die Kollegen in der Adressermittlungsstelle auf die richtige Spur führen“, erzählt Britta Töllner. Ein Schlüssel zum Beispiel mit einem Schildchen, zu welcher Wohnung er gehört.
Und was passiert, wenn sich absolut kein Hinweis auf den Absender finden lässt?
Alle Postsendungen werden kategorisiert und bleiben in der Adressermittlungsstelle in Marburg. Absender, die sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Post begeben, werden dorthin vermittelt. Können sie glaubhaft machen, dass dieses oder jenes Schreiben ihnen gehört, weil sie zum Beispiel den Inhalt genau beschreiben können, erhalten sie die Sendung zurück.
Wie reagierte die Post auf die Panne in Remscheid?
Mit Bedauern und der Bitte um Entschuldigung. Friedhelm Hucke erhielt dazu ein Briefmarkenbuch.
Post nimmt Hinweise entgegen
Auf den gelben Briefkästen stehen Leerungszeiten. Dabei handelt es sich um Richtzeiten. Das heißt, die Kästen können auch später geleert werden. Sie dürfen aber auf keinen Fall früher geleert werden. Wer beobachtet, dass ein Briefkasten gar nicht geleert wird, sollte den Kundenservice der Deutschen Post AG anrufen. Dieser ist unter Tel. (02 28) 4 33 31 12 zu erreichen. Der Kunde sollte darauf bestehen, dass die Nachricht an die Niederlassung vor Ort geht.
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