Remscheider Weihnachtscirus 2022
Blick hinter die Kulissen: So lebt die Luftspiral-Artistin
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- VonMelissa Wienzekschließen
Anastasia Rogall arbeitet ohne Sicherung unter der Zirkuskuppel auf dem Schützenplatz. Aufgewachsen ist sie in einer Artisten-Familie.
Remscheid. Jockey-Reiterei, Schlangenmenschen, Balancieren - es gab nichts, was sie nicht gemacht haben: Die Eltern von Anastasia Rogall (34) gründeten den gleichnamigen Zirkus in Berlin – und Anastasia und ihre sieben Geschwister wuchsen mit dem Zirkus auf, lernten die verschiedensten Nummern in der Manege, waren immer auf Reise. „Ich kenne gar kein anderes Leben und möchte auch gar nichts anderes machen“, erklärt die Artistin, die dieses Jahr zum dritten Mal beim Remscheider Weihnachtscircus – präsentiert vom RGA – dabei ist. „Ich liebe es, vor Publikum aufzutreten und ich liebe es, zu zeigen, was ich kann.“
Das wird sie auch wieder ab dem 21. Dezember auf dem Schützenplatz. Dieses Mal arbeitet sie am Netz in der Luft und an der Luftspirale. „Das ist ein neues Requisit, das noch nicht so vertreten ist“, erklärt sie. Sicherung? Fehlanzeige! „Ich habe auch nie etwas mit Sicherung gelernt“, erklärt sie ganz nebenbei.
Dennoch geht die Sicherheit natürlich vor – dafür hat sie ihren Mann, der ebenfalls Artist ist, im Reisegepäck. Er prüft hinter den Kulissen, ob alles richtig verzurrt, geschlossen und fest ist. „Obwohl die Familie Scholl vom Weihnachtscircus darauf auch sehr viel Wert legt“, betont sie.
Gemeinsam mit ihrem Mann feiert Anastasia Rogall so erneut Weihnachten in ihrem Wohnwagen auf dem Remscheider Schützenplatz. Das macht ihr nichts aus. „Wir Rogalls sind überall zu Hause.“ Sie ist schon sehr gespannt, wie das Publikum ihre neue Nummer bei der Jubiläumsshow „Celebrations“ aufnehmen wird. „Ich lerne immer was Neues, ich bin sehr neugierig“, sagt die 34-Jährige. Denn sie möchte bei den Shows auch immer wieder etwas Neues zeigen. So wird es nie langweilig.
Die Zuschauer dürften sich auf jeden Fall auf Nervenkitzel, epische Musik und wunderschöne Kostüme gefasst machen. „Bei mir müssen die Kostüme funkeln und glitzern.“ Und wenn sich dann der Vorhang hebt, dann ist sie voll in ihrem Element. „Ich gehe rein in die Manege und ziehe immer die gleiche Show ab – ob dort 20 oder 200 sitzen.“
Alle acht Rogall-Kinder arbeiten heute noch im Zirkus, einer ihrer Brüder führt die Familientradition fort, die anderen leiten andere Zirkusse. Dass dieser nun in die Liste des Kulturerbes in NRW aufgenommen wurde, freut Anastasia Rogall sehr. „Oft wurden wir immer abgetan und belächelt. Aber wir gehören zur Unterhaltungsbranche.“