Sorge vor Hochwasser
Verband beruhigt: Keine neue Flutgefahr
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Dauerregen lässt die Pegel steigen. Bei den Menschen wächst die Sorge vor Hochwasser.
Remscheid. Bis zum Wochenende reiht sich ein Tiefdruckgebiet an das andere. Sie bringen viel Regen. Hochwassergefahr bestehe deshalb nicht, sagt der Wupperverband, doch: „Unsere Hydrologen und Talsperrenkollegen beobachten die Lage aufmerksam.“
Angesichts der Regenmengen, die gegenwärtig zum Teil sturzbachartig vom Himmel fallen, sieht sich mancher an das Unwetter vom 14. Juli 2021 erinnert. Damals hatte unter anderem der Morsbach in seinem Verlauf für Millionenschäden gesorgt - so auch in Remscheids Tälern und in Unterburg. Die Wupper- und Bevertalsperre liefen über und überschwemmten Teile von Wuppertal beziehungsweise von Hückeswagen.
Mit einem ähnlichen Unglück, das sich in anderen Teilen Deutschlands zur Katastrophe mit zahlreichen Toten auswuchs, rechnen die Verantwortlichen im Bergischen aktuell nicht. „Es herrscht eine normale Winterwetterlage“, sagt Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverbandes.
„Wenn die Pegel steigen, haben die Menschen Angst.“
Zudem: „In unseren Talsperren haben wir sehr viel Stauraum frei, um Wassermengen zu puffern.“ Die Wuppertalsperre ist nach Verbandsangaben zu 58 Prozent gefüllt. Bis zu 25 Millionen Kubikmeter Wasser kann sie speichern. Ein Stauraum von 11 Millionen Kubikmeter ist danach noch frei. Die Bevertalsperre hat noch eine Reserve von 6 Millionen Kubikmetern. Beide Talsperren, die den Pegel der Wupper regeln, dürften vorläufig also nicht erneut überlaufen. „Auch in den übrigen Talsperren ist Hochwasserschutzraum freigehalten“, versichert Susanne Fischer.
Das hat allerdings einen guten Grund. Der Pegel der Wupper und der Bäche sind nach den Niederschlägen der vergangenen Tage bereits deutlich angestiegen.
In Krebsöge erreichte die Wupper Mitte der Woche einen Pegel von 1,46 Metern, in Unterburg lag er bei 2,20 Metern. Der Bever-Bach bei Reinshagenbever lag bei 1,62 Metern. Auch der Morsbach steht schon recht hoch, wie Anwohner berichten.
Doch alle Pegelstände liegen unterhalb der ersten Warnstufe. „Wir haben keine Hochwassergefahr“, erklärt der Wupperverband: „Es ist aber nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen die ersten Meldeschwellen erreicht werden.“ Die sind unkritisch und noch längst nicht mit Gefahren verbunden.
Doch das Hochwasser vom Juli 2021 hat bei den Menschen Spuren hinterlassen. „Wenn die Pegel steigen, haben die Menschen Angst“, sagt Susanne Fischer. Anders als im Sommer 2021 aber falle der Regen diesmal über viele Tage vom Himmel. Die Bäche und die Wupper haben deshalb genug Zeit, die Regenmassen zu verarbeiten und abfließen zu lassen.