Alte Feuerwache
Unzufriedenheit beim Umzug der Stadtteilbibliothek
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Die Lütteraten wollen einen konkreten Zeitplan der Verwaltung. Noch wurde nicht mit dem Umbau der Alten Feuerwache begonnen.
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Wechsel im Vorstand der Lütteraten: Martin Kalhöfer, bisher Stellvertreter, übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden der Freunde und Förderer der Lüttringhauser Stadtteilbibliothek von Ulrich Hochfeld. Das ergaben die Wahlen bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Montag. Barbara Hampe wird zweite Vorsitzende, mit Vanessa Arntzen und dem stellvertretenden Lüttringhauser Bezirksbürgermeister Sebastian Hahn gibt es zwei neue Beiratsmitglieder.
Ulrich Hochfeld, der den Vorsitz nach sechs Jahren abgibt, will dem Verein erhalten bleiben, als eine „Art graue Eminenz“, wie er selber mit einem Augenzwinkern sagt: „Die Arbeit bei den Lütteraten ist mir sehr, sehr wichtig, vor allem die mit den Kindern.“ Zusätzlich widme er sich nun aber auch verstärkt seinem Ehrenamt bei den Schlawinern, wo er Deutschunterricht für Geflüchtete gibt. „Das nimmt sicherlich zwei volle Tage pro Woche in Anspruch.“
Wir haben ein großes Interesse daran, dass der neue Standort gut ausgestattet wird.
Neben den Vorstandswahlen drehte sich die Hauptversammlung naturgemäß vor allem um den anstehenden Umzug der Stadtteilbibliothek in die Alte Feuerwache. Es gebe eine „latente Unzufriedenheit“ bei den Lütteraten, bekennt Hochfeld, die Aussagen der Verwaltung, insbesondere zum Zeitplan, seien dem Verein zu vage: „Was wir vermissen, ist ein ganz konkreten Vorgehen.“
Gebäude muss noch renoviert werden
So sei die Frage, was mit dem Corona-Testzentrum im Erdgeschoss geschehe, bisher ungeklärt, sagt der pensionierte Lehrer. Und regt an, die weiteren Arbeiten in und an dem Gebäude davon nicht abhängig zu machen. Der Umbau der Dachgeschosswohnung und des ersten Stocks sowie die Installation eines Aufzuges seien auch möglich, während das Erdgeschoss noch genutzt werde: „Man kann das Gebäude von oben nach unten sanieren.“
Nach Angaben der Stadt soll die Renovierung des Dachgeschosses bald beginnen, ist diese abgeschlossen, soll der Mieter aus dem ersten Stock dorthin umziehen, anschließend sollen die Arbeiten dort weitergehen. Dieser erste Schritt soll nach derzeitigen Planungen im Herbst erledigt sein.
Verabschiedet habe man sich derweil von einer möglichen Aufstockung des geplanten Wintergartens, sagt Ulrich Hochfeld. Den gläsernen Anbau zwei- statt einstöckig zu bauen, sei unverhältnismäßig teuer: „Das brächte zwar 40 Quadratmeter zusätzlich, Fläche die wir gut gebrauchen könnten, würde aber unseren Eigenanteil auf 80 000 Euro verdoppeln.“ So koste jeder Quadratmeter zusätzlich rechnerisch rund 1000 Euro: „Das können wir der Öffentlichkeit nicht verkaufen.“ Zudem sei noch völlig unklar, ob die Denkmalbehörde dem Plan zustimme.
Das Geld solle lieber in andere Bereiche fließen, sagt der scheidende Vorsitzende: „Wir haben ein großes Interesse daran, dass der neue Standort gut ausgestattet wird.“ Dafür werde man Spenden sammeln und auch eigene Mittel des Vereins einbringen. „Ich denke da zum Beispiel an Internetarbeitsplätze.“ An denen könne man dann auch weitere Tageszeitungen, neben den lokalen, die auf Papier zur Verfügung stehen, digital bereitstellen.
Den Verein stehe finanziell stabil da, vor allem aber sei man dem Ziel eines neuen Standorts deutlich näher gekommen, zieht Hochfeld ein persönliches Fazit nach sechs Jahren an der Spitze der Lütteraten. Das sei auch das Ergebnis einer gewissen Hartnäckigkeit: „Wir sind der Verwaltung in den letzten fünf, sechs Jahren ziemlich oft auf die Zehen getreten.“
Hintergrund
Rund 140 Mitglieder hat der Verein Die Lütteraten derzeit, diese Zahl sei seit Jahren stabil, sagt Ulrich Hochfeld: „Austritte haben wir eigentlich keine.“ Daneben engagieren sich ehrenamtliche Helfer, Buchpaten und Sponsoren im Verein für die Lüttringhauser Stadtteilbibliothek. Der Verein wurde 2007 ins Leben gerufen, als die Stadtteilbibliothek aus Kostengründen geschlossen werden sollte.
luetteraten.de