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Energie: Preisbremsen werden automatisch umgesetzt
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Strom und Gas: EWR informiert Kunden in den kommenden Wochen per Brief.
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Die technische Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse wird sich beim Remscheider Versorger EWR noch etwas verzögern. Man plane derzeit, die Kunden etwa Ende März oder Anfang April anzuschreiben und so über die individuellen Auswirkungen zu informieren, erklärt Klaus Günther-Blombach, Vertriebsleiter der Stadtwerke-Tochter. Grund für die Verzögerung seien notwendige Software-Umstellungen. Ein Nachteil entstehe den Kunden daraus aber nicht.
Beide Preisbremsen waren zum 1. März in Kraft getreten, gelten aber auch rückwirkend für Januar und Februar. Für Privathaushalte und kleine Firmen wird der Gaspreis auf 12 Cent und der Strompreis auf 40 Cent je Kilowattstunde gedeckelt, allerdings nur für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs. Diese Reduzierung werde automatisch umgesetzt, verspricht Günther-Blombach: „Die Kunden müssen nichts unternehmen.“ Der geänderte Abschlag werde per Brief mitgeteilt.
Die Ersparnis dürfte sich für die meisten EWR-Kunden aber in Grenzen halten. Der Arbeitspreis für Strom liegt bei dem Remscheider Versorger je nach Tarif derzeit zwischen 40,81 und 45,82 Cent, für Gas zwischen 12,73 und 15,34 Cent. Wer zum Beispiel im Tarif „Strom Fix“ 5000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, erhält auf 4000 davon einen Nachlass von 0,81 Cent – also 32,40 Euro pro Jahr.
Um die Kunden schon vor dem Erhalt der Schreiben zu informieren, habe die EWR ihren Internetauftritt angepasst, berichtet Klaus Günther-Blombach: Direkt auf der Startseite finden sich nun Links zu entsprechenden Infos, Rechnern und Erklärfilmen. Außerdem rechne man in den kommenden Wochen mit deutlich mehr Nachfragen beim Service-Center, so der Vertriebsleiter: „Die Leute warten auf die Preisbremsen.“ Einige würden sich wohl auch nach den Schreiben melden und darum bitten, die Abschläge nicht anzupassen, vermutet Günther-Blombach: „Viele gehen inzwischen auf Nummer sicher.“
Eine Senkung der EWR-Stromtarife schließt der Vertriebsleiter für das laufende Jahr weitgehend aus, obwohl die Preise an der Leipziger Strombörse zuletzt wieder etwas zurückgingen. Die Ursache liege in der langfristigen Beschaffung der EWR, bei der die benötigte Energie bis zu zweieinhalb Jahre im Voraus eingekauft werde. Derzeit arbeite man an der Beschaffung für die Jahre 2024 bis 2026, erklärt Klaus Günther-Blombach. Die Preisrückgänge könnten sich also frühestens in den kommenden drei Jahren auswirken.