Geplanter Durchstich
Stadt prüft: Neue Brücke soll den „Intzeforst“ schützen
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Das Nadelöhr im Südbezirk soll endlich verschwinden.
Von Axel Richter
Remscheid. Bislang hatte die Stadt alle Gegenvorschläge der Umweltschützer abgelehnt. Zu aufwendig, zu teuer war den Technischen Betriebe Remscheid (TBR) die Idee einer neuen Brücke, die die alte Intzebrücke über die Bahngleise ersetzen sollte. Jetzt präsentiert Hubert Benzheim vom Bund für Umwelt und Naturschutz eine neue Version und erzielt damit einen kleinen Erfolg: „Wer werden uns damit auseinandersetzen“, erklärt TBR-Chef Michael Zirngiebl.
Wie berichtet, hält die Brücke aus Stein, die Remscheider Ingenieure 1896 über die Bahngleise schlugen, den Belastungen des Fahrzeugverkehrs nicht mehr lange stand. Zudem: Die Intzebrücke ist ein Nadelöhr. Größeren Fahrzeugen ist es unmöglich, sie problemlos zu befahren. Regelmäßig kommt es zu Staus. Also soll die alte Brücke ihren „Dienst“ quittieren.
Als Ersatz sehen die Planer den sogenannten Durchstich vor. In Verlängerung der Intzestraße soll eine direkte Verbindung zur Lenneper Straße entstehen. Doch da haben die Umweltschützer etwas gegen. Denn für den Durchstich müssten mehrere Bäume weichen.
Es gibt Anwohner, die sprechen mit Blick auf den zu rodenden Bereich von „wilden Gärten mit Gerümpel dazwischen“. Hubert Benzheim dagegen spricht vom „Intzeforst“. Der sei „eine Aktivfläche für Flora und Fauna“ und „charakterisiert durch hochwertigen Baumbestand“.
Im Naturschutzbeirat fand Benzheim Mitstreiter. Wiederholt wurde in dem Gremium der Stadt gefordert, anstelle der alten Brücke einen Neubau zu errichten und den „Intzeforst“ auch mit Blick auf den Klimawandel unangetastet zu lassen. Doch die Stadt winkte ab. Auf 9,9 Millionen Euro prognostizierte sie die Kosten für den Neubau. Der Durchstich schlage dagegen nur mit 3,7 Millionen zu Buche. Dazu soll es dafür Geld aus Fördertöpfen geben, die wegzufallen drohen, wenn die Stadt ihre Durchstichpläne aufgibt.
Doch Benzheims neuer Vorschlag ist der Stadt dennoch eine Überlegung wert. Auch der sieht eine neue Brücke vor, die im rechten Winkel das Gleis überspannen soll. Allerdings einige Meter weiter. Die alte Brücke soll danach erhalten bleiben. Das wiederum könnte das Projekt günstiger ausfallen lassen. Der Grund: In der alten Brücke liegen zahlreiche Versorgungsleitungen, die bei einem Erhalt an Ort und Stelle verbleiben und nicht verlegt werden müssten.